Freyung
FRG von neuer Regelung stark betroffen: Hunderte Arbeitnehmer zum Test

Jede Woche Negativ-Test nötig

25.10.2020 | Stand 20.09.2023, 3:45 Uhr

Eines der beiden Testzentren im Landkreis: Das Zentrum am Freyunger Volksfestplatz. Hier und in Philippsreut können sich auch Berufspendler aus Österreich und Tschechien testen lassen. Der Landkreis will festlegen, dass die Test-Daten jeweils bei den Arbeitgebern vorgelegt werden müssen. −F.: Jahns

Pendler aus Risiko-Nachbarländern, die in Bayern arbeiten, müssen ab sofort mindestens wöchentlich einen negativen Corona-Test vorlegen. Das betrifft massiv auch den Landkreis Freyung-Grafenau.

Täglich pendeln zahlreiche Arbeitnehmer aus Tschechien und Österreich in den Landkreis: Wie Landratsamtssprecher Karl Matschiner am Sonntag auf PNP-Anfrage erklärt, würden rund 1300 aus Tschechien nach FRG einpendeln, aus Österreich sind es knapp 100 Arbeitnehmer.

Zum Hintergrund: Seit 23. Oktober gilt eine neue Einreise-Quarantäneverordnung für Grenzpendler. Für Pendler aus Risikogebieten und damit auch aus den nahe gelegenen Gebieten in Tschechien oder Österreich wurde durch den Freistaat Bayern eine Testpflicht eingeführt. Einmal wöchentlich müssen demnach Einpendler aus Risikogebieten ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen. Diese Regelung gilt für alle Personen, die aus einem Risikogebiet regelmäßig mindestens einmal wöchentlich nach Bayern einreisen, um sich dort aus beruflichen oder geschäftlichen Gründen, zu Ausbildungszwecken oder zum Schul- oder Hochschulbesuch aufzuhalten. Grundsätzlich wäre vorgesehen, das Testergebnis beider für den Berufs-, Geschäfts-, Ausbildungs-, Schul-oder Hochschulort zuständigen Kreisverwaltungsbehörde vorzulegen.

Nachweise müssen direkt beim Arbeitgeber vorgelegt werden

Das wäre im Landkreis FRG das Landratsamt Freyung-Grafenau. Um die regelmäßige Vorlage der Testergebnisse von Einpendlern sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber möglichst unkompliziert und ohne größeren Aufwand zu gestalten, wird das Landratsamt Freyung-Grafenau aber festlegen, dass diese Nachweise im Landkreis FRG beim jeweiligen Arbeitgeber beziehungsweise den Schulen und Hochschulen vorgelegt werden müssen. Das teilte das Landratsamt am Sonntag mit.

Nach Einschätzung von Landrat Sebastian Gruber haben die Betriebe vor Ort demnach selbst den besten Überblick über ihre Arbeitnehmer aus Risikogebieten. Entsprechendes soll für Schulen und Hochschulen gelten. Eine Einreise von Grenzpendlern sei auf jeden Fall möglich, die erstmalige Vorlage eines Testergebnisses ist binnen sieben Tagen nach der ersten auf den 23. Oktober folgenden Einreise erforderlich, heißt es weiter in der Mitteilung. Auch seien Grenzpendler ferner verpflichtet, beim Auftreten von Symptomen, die auf eine Erkrankung mit Covid-19 hinweisen, das Gesundheitsamt unverzüglich zu informieren.

Für entsprechende Tests können die Testangebote in den jeweiligen Heimatländern genutzt werden, sofern sie in deutscher oder englischer Sprache verfasst sind und sich auf eine molekularbiologische Testung stützen.

Zwei Testzentren im Landkreis FRG

Darüber hinaus stehen aber auch die beiden Testzentren des Landkreises Freyung-Grafenau zur Verfügung: das Testzentrum Freyung am Volksfestplatz sowie das Testzentrum in Philippsreut.

Beim Testzentrum in Freyung (Zuppingerstraße 27, Freyung) gilt zwingend eine vorherige Terminvereinbarung. Diese soll bevorzugt über eine Online-Anmeldung unter www.ims-rettungsdienst.de/freyung-grafenau erfolgen. Zu erreichen ist die Terminvergabe ersatzweise auch über die Telefonnummer 08551/57-430 immer Montag, Mittwoch, Freitag von 8 bis 16 Uhr, sowie Dienstag, und Donnerstag von 10 bis 18 Uhr.

Die zweite Teststation ist – nahe der Grenze zu Tschechien – in Philippsreut auf dem ehemaligen Zollabfertigungsgelände im sogenannten Schaltergebäude 5. Dort können sich von Montag bis Freitag in der Zeit von 10 bis 18 Uhr Pendler und Landkreisbürger auch ohne Voranmeldung testen lassen.

In den beiden Testzentren in Freyung-Grafenau dürften sich aber vermutlich nicht nur Menschen testen lassen, die dann auch in FRG arbeiten. Wie Landratsamtssprecher Matschiner im PNP-Gespräch weiter ausführt, rechne man damit, dass sich vor allem am Testzentrum in Philippsreut auch viele Tschechen testen lassen, die eigentlich im Landkreis bzw. in der Stadt Passau arbeiten, aber das Philippsreuter Testzentrum nutzen, weil es auf dem Weg liegt (B12). Insgesamt gebe es rund 2200 tschechische Arbeitnehmer, die täglich in Stadt und Landkreis Passau pendeln. Am Testzentrum in Philippsreut könne man laut Matschiner wöchentlich rund 2000 bis 3000 Testungen vornehmen.

Wer in Freyung oder Philippsreut getestet werden will oder muss, kommt mit den nötigen Dokumenten (Ausweisdokument, Versichertenkarte und bei Pendlern Arbeitgeberbescheinigung) und geschützt durch eine Mund-Nasen-Maske zu den Testzentren, weist sich dort aus und wird dann vor Ort entsprechend eingewiesen. Weitere Informationen zu den Abläufen im Testzentrum finden sich demnächst auch auf der Homepage des Landkreises unter www.freyung-grafenau.de/corona-virus.de

− jj