Berchtesgadener Land
"Der Wahnsinn": Massentourismus am Königssee sorgt für Probleme

21.08.2019 | Stand 21.09.2023, 22:04 Uhr

Das Bild vom Königssee von der Aussichtsplattform am Malerwinkelrundweg wollten sich die Gäste nicht entgehen lassen. −Foto: Kilian Pfeiffer

Das Chaos ist bereits am Mittag perfekt: Der Königssee-Parkplatz (Landkreis Berchtesgadener Land) ist voll bis auf den letzten Platz. Die Stellplatzsuche dauert 30 Minuten. Von dort schiebt sich eine gewaltige Menschenmasse entlang der Seestraße in Richtung Königssee. Das vergangene Wochenende war ein rekordverdächtiges in Sachen Besucherzahlen. Übertourismus zum Anfassen.

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Bei der Berchtesgadener Land Tourismus GmbH (BGLT) nimmt man die Sache ernst. Denn mittlerweile sind auch Einheimische von den unendlichen Besucherströmen maximal genervt. "Wenn Arschlöcher fliegen könnten, dann wäre hier der Flughafen", steht auf dem kleinen Holzschild geschrieben. Die Tafel soll ein "Andenken" für Urlaubsgäste sein. Der, der die Schilder verkauft, ist nicht sonderlich gesprächig. "Lieber 8x Sex als 1x zum Watzmann" steht auf einer anderen Holztafel. Die Schilder verraten viel über die Situation am Königssee.

Auch BGLT-Geschäftsführer Peter Nagel scheint über die Situation, die sich allerorten abspielt, nicht sonderlich glücklich zu sein: Man müsse die Dinge aus verschiedenen Perspektiven betrachten, sagt er. Aus jener der Gewerbetreibenden etwa: Für diese seien die Besucherströme eine wahre Freude. Die Geschäfte laufen. Aber Nagel gesteht: "Es ist der Wahnsinn, wenn so viel los ist." Seine Vision lautet: Tage mit Urlauberspitzen zu reduzieren und auf andere Tage zu verteilen.

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