Mit Callcenter-Betrug hat sich das Deggendorfer Landgericht in einem Prozess befasst. Ein Geldabholer wurde am Dienstag nun zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt.
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Der Angeklagte war als Abholer eingesetzt und fuhr Geld und Gold im Wert von knapp 1,2 Millionen Euro zu weiteren Kurieren. Bei dem sogenannten Polizeitrick wird Senioren vorgegaukelt, dass ihre Wertsachen zuhause oder in der Bank nicht mehr sicher sind. Neunmal holte der Kurier - ein Familienvater - Wertsachen ab, die verängstigte Senioren vor ihren Häusern deponiert hatten. Die Opfer kamen hauptsächlich aus der Region.
Das Gericht glaubte dem Angeklagten, dass er nicht Mitglied der Bande gewesen war, sondern in dem Glauben gehandelt hatte, Werttransporte für eine Firma durchzuführen – zumindest anfangs. Mit welch niederträchtigen Methoden die Betrüger im Hintergrund ihre Opfer weichkochten, das brachte selbst den erfahrenen Strafverteidiger Reinhard Perlet zum Staunen, der Pflichtverteidiger Thomas Fellinger in diesem Prozess zur Seite stand.