Neue DGB-Führung
Bernhard Stiedl zum Bezirksvorsitzenden gewählt

01.02.2022 | Stand 20.09.2023, 6:26 Uhr

Benrhard Stiedl konnte sich bei der Wahl durchsetzen.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Bayern hat einen neuen Bezirksvorsitzenden. Bernhard Stiedl ist in Deggendorf geboren und im Landkreis Regen aufgewachsen.



Bei der Wahl in Würzburg setzte sich der erste Bevollmächtigte der IG Metall Ingolstadt, Bernhard Stiedl, gegen den vom Bezirksvorstand vorgeschlagenen Dominik Schirmer durch. Stiedl erhielt 61 Stimmen, sein Kontrahent 37. Als stellvertretende Bezirksvorsitzende wurde Verena di Pasquale wiedergewählt.

Der in Deggendorf geborene und in Viechtach und Geiersthal im Landkreis Regen aufgewachsene Stiedl hatte in seiner kämpferischen Bewerbungsrede Stärke und Selbstbewusstsein des DGB Bayern beschworen. Dieser müsse angesichts seiner Mitgliederzahl "ebenbürtig mit der Staatskanzlei" agieren, betonte er und kritisierte, dass Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nur eine kurze Grußbotschaft geschickt habe, statt selbst Rede und Antwort zu stehen.

Mangelnde Gerechtigkeit in der Gesellschaft



Zudem kritisierte Stiedl mangelnde Gerechtigkeit in der Gesellschaft, forderte die Rücknahme der Auswirkungen von Hartz IV und mehr Umverteilung von Reichtum. Auch auf die Corona-Krise ging er ein. Deren Auswirkungen könnten "nur mit einem aktiven Staat, mit starken sozialen Sicherungssystemen und vor allem mit durchsetzungsstarken Gewerkschaften" gerecht bewältigt werden.

Bernhard Stiedl (Jahrgang 1970) hat sich bereits als junger Mann für die Belange seiner Kolleginnen und Kollegen eingesetzt, zunächst als Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung bei seinem Arbeitgeber, der Firma Rohde & Schwarz in Teisnach, und anschließend drei Jahre lang als Betriebsrat bei Rohde & Schwarz. Seit 1997 ist er hauptamtlicher Gewerkschafter bei der IG Metall, engagierte sich aber weiter ehrenamtlich im DGB.

Regionsgeschäftsführer aus Schwimmbach



In Würzburg haben die Delegierten der acht DGB-Mitgliedsgewerkschaften auch den aus Schwimmbach (Lkr. Straubing-Bogen) stammenden Andreas Schmal in seinem Amt als Regionsgeschäftsführer des DGB Niederbayern für vier Jahre bestätigt. "Die nächsten Jahre müssen gewaltige Weichenstellungen vorgenommen werden. Die Folgen der Coronapandemie, internationale Konflikte, sich verändernde Lieferketten und eine weitere Digitalisierung und Transformation hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft werden um Niederbayern keinen Bogen machen", so Schmal. "Diese Weichenstellungen müssen so erfolgen, dass die ganz normale Bevölkerung keine Angst davor haben muss. Niederbayern sei in Fragen der Altersarmut oder Armutsgefährdung fast Schlusslicht in Bayern, der ÖPNV sei im bundesweiten Vergleich weit unterdurchschnittlich ausgebaut. Diese Themen will der DGB mit Andreas Schmal in den nächsten vier Jahren verstärkt thematisieren.

− dal/pnp