Philippsreut/Strážný
Beobachtungen an der Grenze

14.03.2020 | Stand 21.09.2023, 5:31 Uhr

Ein kilometerlanger Stau bildete sich gestern an der Grenze Philippsreut/Strážný. Wegen des Coronavirus wurde verschärft kontrolliert, nicht jeder durfte einreisen. −Foto: Zehendner

Wer es am gestrigen Freitagnachmittag Richtung Tschechien eilig hatte, wurde sauber ausgebremst. Wegen verschärfter Grenzkontrollen hinsichtlich des Coronavirus’ bildete sich auf der B12 bereits ab der Ortseinfahrt Philippsreut ein kilometerlanger Stau. Viel Geduld und gutes Sitzfleisch waren also gefragt, denn bis zur Grenze dauerte es über eine geschlagene Stunde. An der Grenze stellte die tschechische Polizei ein kleines weißes Zelt auf und kontrollierte in neongelben Jacken und FFP2-Feinstaubmasken die ankommenden Fahrzeuge. Ein orangefarbenes Quarantänezelt wurde ebenfalls eingerichtet.

Teilweise waren die Polizisten auch in voller Montur mit Schutzanzug und Maske unterwegs, um einer möglichen Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus aus dem Weg zu gehen. Einigen Autos wurde per Handzeichen bedeutet weiterzufahren, einige mussten jedoch auch wieder umdrehen. Das Nachbarland greift damit zu rigorosen Maßnahmen und riegelt sich ab.

Wie gestern berichtet, schließt Tschechien seine Grenzen für alle Deutschen, die keinen festen Wohnsitz in dem EU-Mitgliedstaat haben. Die Maßnahme gelte auch für Ausländer aus Italien, Spanien, Österreich, der Schweiz, Schweden, Norwegen, den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Dänemark und Frankreich. Diese Staaten gelten als Risikogebiete für eine Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus.

Für Grenzpendler, die im nahen Ausland arbeiten, soll es allerdings Ausnahmen geben. Sie müssen eine Bescheinigung des Arbeitgebers vorlegen.

− luz/dpa

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