Waldkirchen
100 Stunden für eine wunderschöne Osterkerze

18.04.2014 | Stand 19.09.2023, 21:45 Uhr

"Die Osterkerze ist Symbol und Verkündigung der Auferstehung. In ihr ist alles zusammengefasst." Franz Ilg fertigt seit 1978 die Osterkerze für den Bayerwalddom. Kirche ist für ihn "die Weitergabe innerlichen Glaubens" und dabei spielt die Osterkerze eine große Rolle. − Foto: Schreiber

"Des is’ de aufwändigste Osterkerze, die ich je gemacht habe", erzählt Waldkirchens dienst- und und ohnehin ältester Ministrant, Franz Ilg (78). Voll Freude zeigt er auf das wirklich gelungene Meisterstück. Es ist jene Kerze, die zum höchsten und wichtigsten christlichen Fest in der Osternacht am Osterfeuer erstmals entzündet wird.

Denn das Licht der Osterkerze steht vor allem für das Leben selbst und ist Teil griechischer, römischer, jüdischer und christlicher Tradition. Fünf Wochen, täglich drei Stunden hat Franz Ilg für die Osterkerze 2014 gebraucht: "Anders bringst so was net fertig. Da muaßt durchmeditieren! – In der Osterkerze is so viel Symbolik drinn. Glaubst, wenn i a so a Kerzn moch, da muaß ma meditieren, da brauch i a Ruah, weil in jedes Ornament muaßt dich eine fühlen!"

Für Franz Ilg ist das Fertigen der Osterkerze Bekenntnis, Glaubensweitergabe und Gewissenserforschung. Von einer unglaublichen Dynamik getrieben fertigt Franz Ilg nun seit 1978 die Osterkerze mit enorm tiefer Symbolik. Der Kerzenkünstler begnügt sich dabei nicht nur damit, hochwertiges Wachs Schicht um Schicht auf die Kerze anzubringen. Für ihn ist es immer eine sehr persönliche Oster-Passion – und das seit 36 Jahren. Jedes Jahr wird die Osterkerze zu einem einzigartigen Unikat mit prächtig verzierten Ornamenten.

− rsc

Mehr zu diesem Thema lesen Sie am 19. April im Waldkirchner Lokalteil der Passauier Neuen Presse