Zweiter Spielertrainer in Vilshofen: Warum Chris Brückl nach 10 Jahren Schalding Servus sagt

27.02.2018 | Stand 27.02.2018, 8:35 Uhr

Chris Brückl wird ab der neuen Saison beim FC Vilshofen auflaufen. − Foto: Lakota

Zehn Jahre war er eine feste Größe am Reuthinger Weg − doch nach der Saison ist Schluss. Chris Brückl, 27, verlässt am Ende dieser Spielzeit den SV Schalding und wechselt vom Regionalligisten zum FC Vilshofen. Beim Kreisligisten soll der Mittelfeldspieler neben Udo Tolksdorf als zweiter Spielertrainer Verantwortung übernehmen. "Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung. Ich hatte in Schalding eine super Zeit und habe mit dem Verein herausragende Momente erlebt. Vor allem die letzten fünf Jahre waren Wahnsinn. Aber jetzt ist es an der Zeit für ein neues Kapitel", sagt Brückl. Der Kapitän will in der anstehenden Frühjahrsrunde natürlich alles daran setzen, um mit dem Klassenerhalt Servus zu sagen.

Am Montag teilte Brückl die Entscheidung seinen Schaldinger Teamkollegen mit, am Dienstag machte der FC Vilshofen den Wechsel offiziell. "Der gesamte Verein ist mächtig glücklich, dass sich einer der besten Fußballer der Region für das Projekt Vilshofen entschieden hat und wir ein weiteres, sehr großes Puzzlestück für eine erfolgreiche grün-weiße Zukunft sichern konnten" , heißt es in einer Facebook-Meldung.

Beim SVS bedauert man derweil den Abgang, bedankt sich aber auch für den Einsatz des Spielers. "Jinx war jetzt knapp zehn Jahre bei uns und hat sich vom Nachwuchs bis zum Kapitän der ersten Mannschaft entwickelt. Dafür gilt ihm unser großer Dank. Er schlägt jetzt ein neues Kapitel auf - dafür wünschen wir ihm alles Gute", sagt Sportchef Markus Clemens.

Brückl ist derzeit dienstältester Akteur beim Regionalligisten. 2009 wechselte er vom FC Fürstenzell an den Reuthinger Weg, spielte als junges Talent in der A-Jugend Bezirksoberliga und zugleich in der zweiten Herrenmannschaft, die damals noch in der Kreisklasse-Klasse aktiv war. Mit Trainer Falk Zschiedrich begann der Höhenflug − auch für Brückl persönlich. Schnell wurde er zum Leistungsträger, der damalige Bayernliga-Trainer Thomas Prebeck beorderte ihn in die erste Mannschaft, wo sich Brückl zu einer festen Größe entwickelte. Mit Schalding stieg der Mann mit der feinen Schusstechnik 2013 in die Regionalliga auf, seit dieser Saison ist Brückl sogar Kapitän. Allerdings kam er verletzungsbedingt bisher "nur" zu 16 Einsätzen. Im Frühjahr will er nun alles daran setzen, um mit dem SVS den erneuten Klassenerhalt zu schaffen.

"Ich werde nochmals alles raushauen, das verspreche ich. Ich bin derzeit sehr gut drauf und brenne darauf, mit der Mannschaft das große Ziel zu schaffen", sagt Brückl. Nach Rückenproblemen musste der 27-Jährige zuletzt ein paar Tage passen, am Montag stieg er allerdings wieder ins Training ein. "Ich fühle mich gut und freue mich, wenn es jetzt mit den Spielen losgeht."

Warum er nach 10 Jahren am Reuthinger Weg ein neues Kapitel in seiner Karriere aufschlägt? Brückl, der mit der bekannten Sängerin Julia Falke verheiratet ist, sagt: "Es hat vor allem private Gründe. Wir beginnen im Sommer mit dem Hausbau, da ist es für mich schwierig, den enormen Aufwand in der Regionalliga weiter zu betreiben." Außerdem habe er sportlich so ziemlich alles erreicht, "was für mich möglich ist". Nun reize ihn eine neue Aufgabe, eine neue Herausforderung. "Der FC Vilshofen ist ein Traditionsverein mit großem Namen. Es hat mich sehr gefreut, dass ich hier die Möglichkeit bekomme, neben Udo Tolksdorf erste Erfahrungen im Trainergeschäft zu sammeln. Die Verantwortlichen haben sich sehr um mich bemüht, das hat mir imponiert. Wiir hatten viele gute Gespräche. Und mit Udo verstehe ich mich auch prima, wir sind auf einer Wellenlänge."

Die Vilshofener spielen aktuell in der Kreisliga Passau und liegen auf Rang vier - zwei Punkte hinter dem Aufstieges-Relegationsrang. Im Frühjahr will der FCV um Coach Tolksdorf nochmals angreifen. Zum 100-jährigen Vereinsjubiläum im kommenden Jahr würde der Traditionsclub natürlich gerne auf die Bezirksebene zurückkehren, zudem wird ja auch ein neues Stadion gebaut. "Hier passiert gerade einiges, der Verein ist auf einem guten Weg. Ich freue mich, mithelfen zu können, die Ziele zu erreichen", sagt Brückl, der aber zugleich betont: "Derzeit liegt mein Fokus nur auf dem SV Schalding. Ich möchte mich wie gesagt unbedingt mit dem Klassenerhalt verabschieden. Dafür werde ich alles tun."