Zwei Extreme: Sammer verordnet Bayern-Stars Faulenzen – Dortmund "wie die Vollidioten"

21.12.2014 | Stand 21.12.2014, 13:55 Uhr

Maßlos: Pep Guardiolas Bayern sind gefrässiger denn je. Das stimmt auch den Trainer glücklich. − Foto: dpa

Fußball-Märchen für den FC Bayern, Alptraum für den BVB: Für die Branchenführer aus München und Dortmund ist eine Bundesliga-Hinserie der Extreme zu Ende gegangen.

Spitzenreiter Bayern verabschiedete sich mit einem Rekord-Vorsprung und einer historisch geringen Zahl an Gegentoren in die Weihnachtsferien. Dagegen rangieren die Dortmunder erstmals seit 30 Jahren nach 17 Spieltagen wieder auf einem Abstiegsplatz. Angesichts der bedrohlichen Lage sprach BVB-Coach Jürgen Klopp Klartext: "Dass wir dastehen wie die Vollidioten, geschieht uns recht. Wir haben die beschissenste Vorrunde unseres Lebens gespielt. Wir haben uns und unserem Verein geschadet."

Beim 1:2 in Bremen präsentierte sich die Borussia zum wiederholten Mal wie ein Abstiegskandidat. Darüber hinaus gibt die Gesamtbilanz zu denken: Keine Mannschaft kassierte in dieser Saison mehr Niederlagen (10), kein Team verbuchte weniger Auswärtspunkte (4). Wenn Leistungsträger wie Marco Reus und Henrich Mchitarjan zurückkehren, sieht Klopp die Borussia um ein Vielfaches schlagkräftiger: "Jetzt können wir den Blick nach vorne richten. Wir werden ein erbitterter Jäger sein, das kann ich jetzt schon versprechen!"

Anders als die Dortmunder können sich die Münchner nach dem 2:1 in Mainz auf ein besinnliches Weihnachtsfest freuen. Mit elf Zählern Vorsprung auf Wolfsburg toppten sie ihren eigenen Rekord aus der Vorsaison und den des BVB aus 2010/2011 (jeweils zehn). Zudem ist die bisherige Bestmarke bei den Gegentreffern aus den Spielzeiten 2003/2004 (VfB Stuttgart/7) und 2012/2013 (FC Bayern/7) Geschichte, weil Torhüter Manuel Neuer nur viermal hinter sich greifen musste. Die Tordifferenz (+37) ist ebenfalls unerreicht. Zum erst fünften Mal überstand ein Team die Hinserie ohne Niederlage.

Solch famose Zahlen stimmten selbst den als Dauer-Mahner bekannten Matthias Sammer ungewöhnlich generös. Am Ende des WM-Jahres empfahl der Münchner Sportvorstand den Profis, die Ferien zum Faulenzen zu nutzen: "Die Jungs sollen jetzt machen, was sie wollen. Sie sollen sehr wenig tun, viel regenerieren."

− dpa/sliMehr dazu lesen Sie in Ihrer Montagsausgabe der Passauer Neuen Presse vom 22. Dezember, Sport.