Eröffnungsspiel in Grafenau
Ziele, Taktik, Personal, Gegner: Hier verraten die Trainer der Bezirksliga Ost ihre Gedanken zum Saisonstart

23.07.2021 | Stand 23.07.2021, 8:09 Uhr

Geballte Jugend brennt auf der Spvgg-Bank auf einen Einsatz. −Fotos: Thomas Gierl

Die Fußballer der Bezirksliga Ost kommen gleich mächtig ins Schwitzen, denn für sie steht gleich eine Englische Woche auf dem Programm – beginnend mit dem Eröffnungsspiel am Freitag in Grafenau. Der Ausblick auf den 1. Spieltag:

Grafenau – Waldkirchen (Freitag, 18.30 Uhr): Im Eröffnungsspiel tritt der Landesliga-Absteiger aus Waldkirchen beim Bezirksliga-Vizemeister der vergangenen Saison an. Zum ersten Waidler-Derby wird eine große Kulisse in der Galgenau erwartet. Vor dem Duell stapeln beide Trainer tief. Grafenaus Tom Beyer hofft nach der durchwachsenen Vorbereitung seiner Mannschaft auf einen Leistungssprung gegen den "Topfavoriten" der Liga, Waldkirchens Anton Autengruber betont, dass ein "Auftaktspiel immer ein schwieriges Spiel" sei. Er und seine Truppe wollen die Favoritenrolle in diesem Spiel und dieser Saison jedoch annehmen: "Es ist für uns eine Ehre, keine Belastung – darum ist es wichtig, dass wir gut in die Saison kommen", sagt der 52-Jährige. Beide Teams werden nicht in Bestbesetzung auflaufen können. Marco Fernandes De Lima, Kevin Nowak und Philipp Wilhelm fehlen den "Stodbärn", Manuel Karlsdorfer und Lukas Schätzl bei den Gästen.

Hebertsfelden – Salzweg (Samstag, 14 Uhr): Fünf Spiele, fünf Niederlagen – rein ergebnistechnisch lief die Vorbereitung der Salzweger alles andere als rund. Dennoch geht der FCS zuversichtlich in die neue Saison. Abteilungsleiter Stefan Holzinger: "In den Tests haben wir viel ausprobiert, da ist klar, dass nicht alles klappt. Aber wir können auf ein eingespieltes, funktionierendes System zurückgreifen." Startgegner Hebertsfelden gleiche einer "Wundertüte", immerhin liegt das letzte Aufeinandertreffen vier Jahre zurück. Ein Glück, dass mit Axel Dichtl ein Coach mit West-Erfahrung das Kommando übernommen hat. "Axel hat durch sein Engagement in Straubing noch ein paar Kontakte, er kennt die West-Mannschaften gut." Zum Personal: Neben dem Langzeitverletzen Vincent Bauer (Kreuzbandriss) muss der FCS am Samstag auf die Urlauber Alexander Kretz und Michael Bloch verzichten. Nach zwei Kreisliga-Saisons ist man in Hebertsfelden froh über die Rückkehr in die Bezirksliga. "Als Aufsteiger ist unser Ziel natürlich der Klassenerhalt", blickt Trainer Simon Zehrer voraus. Verstecken will sich der Rottaler Dorfklub aber nicht: "Aus einer stabilen Defensive wollen wir versuchen, dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken." Tobias Bachmaier (muskuläre Probleme) ist fraglich, nicht mitwirken können Franz Holzner, Radu Susarenco (beide Urlaub), Justin Zitzlsberger (Knie) und Sebastian Widl (Arbeit).
IN EIGENER SACHE: Hinweise für den Spielbetrieb an die Vereine im Kreis Ost


Ruhmannsfelden – Pfarrkirchen (Samstag, 15 Uhr):"Defensiv gut stehen und mit gutem Umschaltspiel nach vorne kommen" – so will Ruhmannsfeldens Trainer Martin Kreß gegen den Wechsler aus der Bezirksliga West vorgehen. Pfarrkirchen sieht er wie viele andere als Titel-Mitfavorit. Der 35-Jährige setzt in dieser Saison auf einen routinierten Stamm aus dem Vorjahr und ausschließlich Eigengewächsen. Neuverpflichtungen gab es keine. Die Verletzungen von Kapitän Stefan Wittenzellner (Bänderriss im Knie), Dominik Pfeffer (24, Außenband), Nico Klein (19, Innenband), Lukas Stadler (20, Brustbeinprellung) und Keeper Johann Kreipl (20) könnten sich unterdessen als schwerwiegend erweisen. Nach nahezu perfekter Vorbereitung (drei Siege und ein Remis) geht die TuS Pfarrkirchen mit breiter Brust in die Saison. "Wir wollen vorne mitmischen", sagt Trainer Christian Endler. Ob die Rottaler um den Aufstieg mitspielen können, zeige sich schon in wenigen Wochen, wenn die Kracher gegen Grafenau und Waldkirchen anstehen. Zum Auftakt gegen Ruhmannsfelden muss Coach Endler auf Stefan Loher (Knie) und Stefan Sonntag (Studium) verzichten.

Grainet – Oberpolling (Samstag, 16 Uhr): Bis zum vergangenen Wochenende lief die Vorbereitung des SV Grainet "sehr positiv", sagt Trainer Jürgen Eder rückblickend. Dann kamen zwei Pokalspiele: Sowohl beim Halbfinale in Preming (5:4 n.E.) als auch im Kreisfinale gegen Tiefenbach (3:5) enttäuschte der SVG, deshalb gibt Eder offen zu: "Die Generalprobe haben wir ordentlich vermasselt." Schon am 1. Spieltag wollen die Graineter also Wiedergutmachung betreiben, dabei müssen sie allerdings auf Christian Moser (Handverletzung) verzichten. Eder rechnet mit einem auf Konter lauernden Gegner. "Es wird die große Schwierigkeit, wenig zuzulassen, denn Neunteufel macht aus keiner Chance ein Tor", sagt der SVG-Trainer über den neuen Spielertrainer der Oberpollinger.

Simbach/Inn – Schöfweg (Samstag, 17 Uhr): Als krasser Außenseiter reist der SV Schöfweg in die Innstadt, wie Trainer Matthias Süß angibt: "Simbach gehört zum erweiterten Favoritenkreis, daher können wir nur überraschen", sagt der 32-Jährige. Er bangt um die Einsätze von Christian Schwankl und Alex Pauli (beide muskuläre Probleme). Außerdem fehlen Christian Ertl (Zerrung), Nico Kellermann (Kreuzbandverletzung) und Martin Friedl (Hausbau). Personelle Probleme plagen auch die Gastgeber, die auf vier Akteure verzichten müssen: Anes Husic, Dino Salkanovic, Lorenz Kremsreiter (alle Urlaub) und Jens Maser (Studium) stehen nicht zur Verfügung. "Schöfweg ist eine eingespielte, kämpferisch starke Truppe. Dennoch wollen wir mit einem Heimsieg in die Saison starten", sagt Spielertrainer Heiko Schwarz.

Künzing – SV Schalding II (Samstag, 17 Uhr): Viel Optimismus, viel Entschlossenheit: Mit großer Vorfreude startet der FC Künzing in die neue Saison in der Bezirksliga Ost. Nach einer guten Vorbereitung und starken Testspielauftritten gibt sich das Team von Trainer Thomas Prebeck vor dem ersten Spiel selbstbewusst. "Alle Spieler sind heiß, die Stimmung gut. Unser Ziel ist es, wieder vorne dabei zu sein und im ersten Drittel mitzumischen", sagt der 1. Vorsitzende Reinhard Bauer. Den Abgang von Toptorjäger Chris Seidl zum Regionalligisten Schalding scheint der FCK gut kompensiert zu haben, in den letzten beiden Vorbereitungsspielen konnte die Prebeck-Elf überzeugen, besiegte Landesligist Seebach (3:2) und West-Bezirksligist Plattling (4:0). "Die Neuzugänge machen einen guten Eindruck und die Mannschaft harmoniert", sagt Bauer, der aber auch zur Vorsicht warnt. "Die Vorbereitung darf man nicht überbewerten. Entscheidend ist, dass wir zum Start unsere Leistung abrufen." Positiv: Von Verletzungen blieben die Künzinger in der Vorbereitung weitestgehend verschont, "es sind eigentlich alle fit", berichtet Bauer. Nicht ganz so gut ist die Stimmungslage beim Gegner aus Schalding. Nach zwei Spielzeiten in der Spitzengruppe der Bezirksliga-Ost steht die Regionalliga-Reserve vor einer Saison mit unklaren Vorzeichen. In den Tests setzte es teils deftige Klatschen (1:7 gegen Tiefenbach, 1:5 gegen Kirchroth). "Unter den Rahmenbedingungen erklärbar, aber natürlich nicht unser Anspruch", sagt Christopher Pauli, der die U23 des SVS auch dieses Jahr gemeinsam mit Spielertrainer Christian Brückl betreut. Große personelle Fluktuation und eine lange Verletztenliste hätten die Vorbereitung erschwert, so Pauli. Eine Standortbestimmung falle schwer: "Wir sind noch in der Findungsphase, die Personalsituation ist angespannt. Dennoch bin ich sicher, dass wir eine schlagkräftige Truppe aufs Feld schicken werden." Mit Künzing treffe man auf einen der Favorit in diesem Jahr, "ein echter Gradmesser für uns", meint Pauli. Nicht mitwirken können neben dem Langzeitverletzen Maxi Ammerl (Hüft-OP) Sebastian Weiß (muskuläre Probleme) und Dominik Holzmann (Bänderriss im Sprunggelenk). Elias Huber (Grippe), Tobias Gilian (nach Muskelfaserriss) und Simon Heringlehner (nach Knieproblemen) sind fraglich.

Hutthurm – Mauth (Samstag, 18 Uhr): Hutthurms Coach Albert Krenn sieht seine Schützlinge nach sechs Wochen Vorbereitung gewappnet für das zweite Bezirksliga-Jahr. "Die Trainingsresonanz war gut, meine Vorgaben wurden erfüllt." Krenns wichtigste Erkenntnis: "Wir haben defensiv einen Schritt nach vorne gemacht." Das hätten besonders die Härtetests gegen den FC Passau (0:1) und Hauzenberg (1:2) gezeigt: "Da hat man gesehen, dass wir uns in Drucksituation in der Abwehr verbessert haben." Allerdings: Gegen Aufsteiger Mauth dürfte es ebenso auf die Offensive um Neuzugang Stefan Pecher ankommen. Denn Trainer Krenn erwartet, dass die Neulinge aus dem Bayerwald zunächst defensiv stehen und auf Konter lauern werden. "Dagegen müssen wir Lösungen finden", sagt der Übungsleiter, der mit seinem Team einen Platz im gesicherten Mittelfeld anvisiert. Verzichten muss der SVH am Samstag wohl auf Johannes Krückl (Syndesmoseband) und Simon Seiderer (Außenband). Sieben Jahre musste der TSV Mauth auf Bezirksliga-Fußball verzichten, nun kehrt der Traditionsverein zurück. Die Mannschaft von Trainer Stefan Gaisbauer kommt fit und weitestgehend verletzungsfrei aus der Vorbereitung, wie Abteilungsleiter Maximilian Stockinger berichtet. Er schiebt den Gastgebern die Favoritenrolle in die Fußballschuhe und vermutet: "Wir müssen uns gegenüber der Vorbereitung in allen Belangen steigern, um in Hutthurm zu punkten." Allerdings trauen sich die Gäste schon zu, das ihnen das gelingt. Fehlen werden Fabian List und Tobias Selwitschka (beide verletzt) sowie voraussichtlich Michael Plöchinger (beruflich bedingt).

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