Ziel verpasst: Waldkirchens Sorgen – und was Hoffnung macht

05.12.2016 | Stand 05.12.2016, 8:06 Uhr

Elf Saisontore, neun Treffer vorbereitet und trotzdem nicht glücklich: Waldkirchens Kapitän Martin Krieg musste mit seiner Mannschaft trotz guter Phasen ein zweimonatiges Formtief wegstecken. − Foto: Duschl

Vier Punkte weniger als in der Saison 2015/2016 haben die Landesliga-Fußballer des TSV Waldkirchen bis zur Winterpause der laufenden Spielzeit gesammelt. Trainer Stefan Binder ist damit nicht zufrieden: "Wir hatten uns 30Punkte plus X als Ziel gesetzt und das haben wir leider aufgrund zehn siegloser Spiele am Ende verpasst", sagt der 38-Jährige. Im Gespräch mit der Heimatzeitung erklärt der frühere Zweitliga-Profi neben dem Formtief im Herbst die beeindruckende Siegesserie im Spätsommer – und lobt gerade die jungen Neuzugänge.

DIE LAGE

Der TSV überwintert auf Platz elf der Tabelle, mit vier Zählern Vorsprung auf die Abstiegsrelegation. Im Vorjahr waren es satte elf Punkte. Dabei durften sich alle Waldkirchner im Spätsommer berechtigte Hoffnungen auf einen angenehmeren Saisonverlauf machen. Nach drei Niederlagen aus den ersten sechs Partien kam die Binder-Elf auf Touren, siegte viermal nacheinander und stand nach dem 4:0 gegen Ruhmannsfelden am 12.Spieltag, dem siebten Saisonsieg sogar auf Platz 2 der Rangfolge. "Da haben wir richtig schnell gespielt, unsere Konter-Situationen genutzt", blickt Stefan Binder zurück.

DIE UNENTSCHIEDEN

Um die Vereinsverantwortlichen zufrieden zu stellen, fehlten den Waldkirchnern öfter nur Nuancen, denn: In den letzten zehn Spielminuten verloren die TSVler durch späte Gegentore insgesamt sechs Punkte! Andererseits sicherten die Verteidiger Josef Krieg (1:1 gegen Donaustauf) und Christoph Neuwirth (1:1 in Hutthurm) mit Toren kurz vor Abpfiff zwei Zähler. In Summe wurden also vier Punkte in der Schlussphase verschenkt, teilweise durch grobe "individuelle Abwehrfehler", sagt Binder. Insgesamt stehen aus 22 Spielen sieben Unentschieden zu Buche, es reichte halt häufig nicht ganz. Offensichtlich, weil viele Spieler im Herbst in ein Formloch stürzten. Die Angreifer trafen nicht mehr so oft, die Abwehr musste sich nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Chef Josef Krieg (ab Anfang Oktober) neu sortieren.

DIE NEUZUGÄNGE

Mit neun neuen Spielern gingen die Waldkirchner in die Saison. Dass Josef Krieg und Ingo Pfeil als Verteidiger schnell zentrale Spieler werden würden, war zu erwarten. Dass sich Torwart Boxleitner (19), der mit Nico Pfaff den zweieinhalb Monate verletzten Matthias Lippert bestens ersetzte, und Johannes Hofbauer (23) wie Neuwirth (19), der August-Abgang Siegfried Wilhelm schnell vergessen ließ, oder Strahberger (19) sofort als feste Größen etablierten, überrascht. "Die Jungen haben das sehr gut gemacht", lobt Ex-Profi Binder. "Von ihnen konnte man nicht erwarten, dass sie die Mannschaft aus der schwächeren Phase holen", hält der Trainer seine schützende Hand über die Youngsters. Letztlich fehlte aber auch ihnen die Leichtigkeit, damit das Team zur Winterpause besser dastünde. Apropos Neuzugänge: "Bis jetzt ist nichts geplant", sagt Binder. In den vergangenen Tagen sickerte durch, dass Josef Sigl vom FC Sturm Hauzenberg mit einem Wechsel liebäugelt. Zum TSV Waldkirchen? Binder kennt dieses Gerücht, kann es aber nicht kommentieren. Nur soviel: Er und Sigl kennen sich aus der gemeinsamen Zeit bei Sigls Heimatverein FC Tittling. "Wir haben seither auch immer Kontakt", verrät Waldkirchens Trainer. Nächste Woche wollen sich die Sturm-Funktionäre mit Sigl über dessen sportliche Zukunft unterhalten.

DER WINTER-FAHRPLAN

Bereits seit mehreren Jahren verzichtet das Landesliga-Team des TSV auf die Hallenlandkreismeisterschaft und wird heuer auch an keinem anderen Turnier teilnehmen. Ab Januar starten die Spieler unter der Regie von Fitness-Trainer Alois Bauer (59) ins Regenerationstraining. Heißt: wöchentlich eine lockere Einheit zum Erhalt der körperlichen Fitness. Am 30. Januar startet die Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde. Nach zwei Jahren im türkischen Belek verzichten die Waldkirchner heuer auf ein Trainingslager.

DER AUSBLICK

"Wir werden 40 Punkte plus X brauchen, um die Relegation zu umgehen", meint Stefan Binder, der überzeugt ist, dass er das mit seinem Team schafft. Wichtige Kräfte wie Matthias Lippert, Josef Krieg, Tobias Krenn oder Alexander Rodler hätten nun Zeit, sich auszukurieren, um dann topfit in die Frühjahrsrunde gehen zu können. In den restlichen zwölf Saisonspielen sollte es der Binder-Elf gelingen, unter anderem in Heimspielen gegen Seebach, Neukirchen b.Hl.Blut, Etzenricht oder Kareth-Lappersdorf die zum Verbleib in der Landesliga nötigen Punkte zu holen.

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