Zäh, zäher, Zacher: Schaldings Schrank mit 33 stärker denn je – und fair wie kaum einer

25.09.2014 | Stand 25.09.2014, 7:00 Uhr

190 cm groß, 85 Kilo schwer - und trotzdem enorm beweglich: Philipp Zacher hat – wie er selbst sagt – gute Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Fußballer. − Foto: Lakota

In Schalding erzählen sie immer wieder ein Geschichte: "Wenn du im Training gegen den Zacher spielst, dann gibt’s du den Ball lieber freiwillig ab", heißt es. Warum? "Weil du eh nicht vorbeikommst". Philipp Zacher kennt diese Geschichte nicht. "Wirklich", fragt er und lacht. Dann sagt er, bescheiden wie es seine Art ist: "Naja, manche können es halt nicht glauben, dass dir auch ein fast 34-Jähriger das Leben noch schwer machen kann." Und werden dann knallhart eines Besseren belehrt.

34 Jahre wird Franz-Philipp Zacher erst im Februar. Aber auch so ist er der dienstälteste Kicker in Reihen des Regionalligisten. Und der erfahrenste sowieso. Deggendorf, Passau, Kötzting und dann der SVS – Zacher zog es immer dort hin, wo in Niederbayern gerade am höchstklassigsten gekickt wurde. "Mir ging es nie ums Geld. Ich wollte immer so weit oben spielen wie es geht", sagt er. Nun, zum Ende seiner Karriere, ist er ganz oben im Amateurbereich angelangt. Regionalliga, Bayern München II, 1860 München II. "Das ist natürlich schon eine klasse Liga. Wobei ich sagen muss, dass die alte Bayernliga vom Niveau und den Mannschaften her ähnlich war."

Zacher hat viel gesehen. Seit Jahren tingelt er nun Wochenende für Wochenende quer durch Bayern. Er kennt die Plätze, die Stadien, von Hof bis Burghausen, überall hat er schon gerackert, gekämpft, gewonnen und verloren. Hat seine Knochen hingehalten in unzähligen Zweikämpfen – und war trotzdem nie schwer verletzt. Und ganz selten einmal gesperrt. Weil er fast nie ein Foul braucht, um seinen Gegner zu stoppen. In 47 Regionalliga-Partien hat Zacher erst eine gelbe Karte kassiert, in seinen mittlerweile dreieinhalb Jahren beim SVS waren es zwei. "Ich bin keiner, der den anderen in der Mitte auseinander haut. Ich bin froh, wenn alle nach 90 Minuten gesund vom Platz gehen", sagt er. Warum er dann so schwer zu überspielen ist? "Mittlerweile habe ich ja viel Erfahrung und kann viel durch das Stellungsspiel machen. Und natürlich wurden mir auch gewisse Sachen in die Wiege gelegt, die zum Teil Voraussetzung sind, dass ich überhaupt so hoch spielen kann."

Was Zacher meint sind Dinge wie Grundschnelligkeit oder ein robuster Körper. 190 cm misst der Abwehr-Schrank, 85 Kilo bringt er auf die Wage – und trotzdem ist Zacher enorm beweglich und athletisch. "Selbst die Ärzte staunen immer wieder, dass ich bei meiner Größe so dehnbar bin", sagt der Mann, der im Zweikampf immer wieder ein Bein an den Ball bekommt und stets zu den Besten auf dem Platz zählt. Und scheinbar von Jahr zu Jahr stärker wird.

In dieser Saison läuft es für Zacher und den SVS besonders gut. Vor allem daheim. Die letzte Niederlage am Reuthinger Weg datiert vom 22. März, 2:4 unterlag Schalding gegen Augsburg II. Am Samstag will man die Heimserie verteidigen. Dann geht’s gegen Garching (14 Uhr).Leicht wird die Aufgabe nicht, der Aufsteiger verkauft sich bisher teuer. Und beim SVS fehlen mit Dardan Gashi (Rot gesperrt) und Michael Aringer (Mandelentzündung) zwei wichtiger Spieler. Dafür ist Kollege Zacher topfit und hochmotiviert. Und an Schaldings Schrank muss Garching erst einmal vorbei kommen ...

Mehr über Philipp Zacher und den SV Schalding lesen Sie in der Samstagsausgabe ihrer Heimatzeitung, Sportteil.