Mario Bernhardt und Siegfried Kapfer, dem 1. Vorsitzenden der Leichtathletik Gemeinschaft (LG) Passau, steht die Freude über die starken Leistungen beim Halbmarathon in Deggendorf noch ins Gesicht geschrieben. Dort haben die Läufer der LG Passau mehrere Spitzenplätze belegt. Für Bernhardt ein spezieller Tag: Es war das erste größere Event, bei dem er selbst als Läufer antrat und gleichzeitig als Trainer fungierte.
Seitdem der Tiefenbacher das Traineramt von Lauflegende Günter Zahn übernommen hat, muss er sich um weit mehr als die eigene Laufleistung kümmern. "Das war schon etwas stressig. Die eigene Vorbereitung habe ich vielleicht sogar ein wenig vernachlässigt", gibt Bernhardt offen zu.
Kapfer merkt stolz an: "Aber Mario hat ja dennoch eine sehr gute Leistung mit persönlicher Bestzeit geliefert." Das Jagen der eigenen Bestzeiten ist aber nur ein Teil der Faszination am Laufsport: "Die Möglichkeit, seinen Körper immer wieder bis ans Limit zu bringen, motiviert einfach ungemein," erzählt der 33-Jährige.
Zum Laufsport findet der Niederbayer erst recht spät. Zunächst spielt er Fußball beim FC Tiefenbach DJK. Aber schon da macht ihm das Laufen auf dem Platz viel Spaß. Nach einer Teilnahme beim DJK-Domlauf war der Weg klar. Mit 18 Jahren beendet er seine fußballerische Karriere und wendet sich endgültig dem Laufsport und der LG Passau zu.
Dort nimmt ihn Ikone Günter Zahn unter seine Fittiche, bis Bernhardt ihn im November 2021 als Trainer beerbt. "Das sind natürlich große Fußstapfen, die Günter Zahn hinterlassen hat", erklärt Kapfer. Dennoch blicken beide optimistisch in die Zukunft. Denn Bernhardt hat sich bereits länger auf seine neue Rolle vorbereitet: "Mario besitzt ja schon länger den nötigen Trainerschein und Günter Zahn hat ihm über all die Jahre einiges mitgegeben," sagt Kapfer. Bernhardt ergänzt: "Da ich ja selbst Athlet bin und weiß, was meine Läuferinnen und Läufer brauchen, fühle ich mich sehr gut auf die Aufgabe vorbereitet und habe auch großen Spaß daran."
Als Trainer trägt er nun mehr Verantwortung. Er kümmert sich um die Erstellung von Trainingsplänen und die Teamtrainings. "Das alles ist wie ein zweiter Vollzeitjob nebenbei", stellt Bernhardt schmunzelnd fest. Allerdings einer, der ehrenamtlich ist und für den er nicht bezahlt wird.
Generell arbeitet Bernhardt gerne mit anderen Menschen. In seinem Beruf arbeitet der Tiefenbacher seit mehreren Jahren als Gruppenleiter bei den Donauhof-Werkstätten der Caritas in Passau.
Neben all diesen anderen Aufgaben bestreitet der 33-Jährige natürlich auch selbst noch Wettkämpfe als Läufer. Aktuell bereitet sich Bernhardt auf den Zürich-Marathon am 10. April vor. Mit großer Vorfreude erzählen er und Kapfer über die neu gegründete Lauf-Bundesliga, die im Herbst beginnt. "So ein Wettbewerb ist gut für den Sport und ist natürlich ein zusätzlicher Motivationsschub", sagt Vorstand Kapfer. Bernhardt hofft jedenfalls, dass er auch in diesen anstehenden Wettbewerben gemeinsam mit seinen Teamkolleginnen und Teamkollegen Erfolge feiern kann. Egal ob als Trainer oder als Athlet auf der Strecke.
