"Wer acht Heisl schießt, hat was aufm Kasten": Gegner-Lob für Edenhofer – Künzing unter Druck

22.08.2019 | Stand 22.08.2019, 15:00 Uhr

Dennis Edenhofer steht bei acht Toren in sieben Spielen für die Spvgg Ruhmannsfelden. −Foto: Mike Sigl

Der SV Grainet und der SV Oberpolling bestreiten am Freitag den Auftakt in den 8. Spieltag der Bezirksliga Ost. Heftig unter Druck stehen die Gastgeber der Partien in Künzing, Degernbach und Straubing. Der TSV Grafenau versucht, Platz 1 in Deggendorf zu verteidigen und die Schaldinger Regionalliga-Reserve drängt auf den vierten Sieg in Folge.

Grainet – Oberpolling (Heute, Freitag, 18 Uhr): Verletzungsbedingt ist der Graineter Kader aktuell ohnehin eher dünn aufgestellt, jetzt müssen auch noch die "Rotsünder" aus dem Perlesreut-Spiel, Daniel Stadler und Christoph Seibold, ersetzt werden. "Das waren zwar zwei sehr harte Entscheidungen. Es hilft aber nichts, wir müssen jetzt improvisieren, weil die personelle Lage alles andere als rosig ist." SVG-Trainer Jürgen Eder macht aus der Not eine Tugend und will nun verstärkt Youngsters, die fleißig trainieren, ins kalte Wasser werfen. TM Andreas Biebl fehlt mit Schulterverletzung, auch Stefan Brandl muss wohl wegen einer Mandelentzündung passen. Die Oberpollinger kennt man natürlich aus der letzten Kreisliga-Saison (daheim 2:3, auswärts 2:0). "Das ist eine läuferisch starke Truppe, die kompakt in der Defensive steht. Für uns wird es wichtig sein, ruhig zu bleiben und spielerische Lösungen zu suchen", umreißt der 37-Jährige seine taktische Marschroute. Auf ein enges Duell stellt sich Alex Starkl ein, Spielertrainer der Oberpollinger: "Grainet ist ein kompakter und zweikampfstarker Gegner, der mit Moser, Grimbs und Brandl immer für ein Tor gut ist." Der 32-Jährige sieht "ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem der Wille eine große Rolle spielen wird. Ich bin gespannt, wie die Reaktion unseres Team auf die vergangene Niederlage aussieht". Freilich, den "Pollingern" fehlt eine ganze Mannschaft: neben den dauerverletzten verletzten Michael Kurz, Dominik Marold und Constantin Pilsl noch Stefan Winter sowie die Urlauber Philipp Kohlbauer, Daniel Schedlbauer, Fabian Hönl, Kapitän Christoph Brenninger, Manuel Gschwendtner und der beruflich verhinderte Marco Moser.

Ruhmannsfelden – Plattling (Samstag, 15 Uhr): Mit viel Selbstvertrauen geht die Spvgg Ruhmannsfelden ins Heimspiel gegen Plattling. Die Lerchenfeldkicker sind gut in die Saison gestartet, haben nach sieben Partien stolze 13 Punkte eingesammelt und zuletzt beim 6:0 in Hutthurm auch spielerisch wieder überzeugt. "Plattling ist eine kampf- und laufstarke Mannschaft. Da gilt es für uns, dagegenzuhalten", sagt Trainer Viktor Stern, der "sehr zufrieden" mit dem bisherigen Abschneiden seiner jungen Mannschaft ist. Verzichten muss er am Samstag auf Stefan Früchtl, Alexander Kasdas, Johannes Wittenzellner, Robert Peter und wohl auch auf Co-Trainer Martin Kreß. Als "Bonusspiel" erachtet Plattlings Trainer Peter Gallmaier die Partie. "Ich sehe sie immer noch als Top-Favorit. Über einen Punkt wären wir sehr froh, denn wir haben große Probleme, unsere Ausfälle zu ersetzen", sagt Gallmaier, der auf Verletzte, Urlauber und den gesperrten Abwehrchef Michael Puzik verzichten muss. Der Respekt vorm Gegner ist groß: "Das ist eine gesunde Mischung aus Erfahrenen und guten jungen Spielern." Vor allem Dennis Edenhofer steche hervor, der 19-Jährige. Gallmaier meint: "Wer als Junger in sieben Spielen acht Heisl schießt, der hat was aufm Kasten, da sprechen die Zahlen für sich."

Deggendorf – Grafenau (Samstag, 15 Uhr): Chancen nicht in Tore umzumünzen ist eine Schwäche des Aufsteigers, die er sich am Samstag nicht erlauben darf: In sieben Spielen wurden nur acht Treffer erzielt. Wesentlich treffsicherer zeigt sich da der Tabellenführer Grafenau mit 17 Einschüssen, und auch die Defensive überzeugt (drei Gegentore). Deggendorf will auf Konter setzen. Den Grün-Weißen fehlen neben Spielertrainer Martin Wimber (im Urlaub) vier weitere Kicker verletzt. Edward Hinz ist für diese Partie rot-gesperrt. Fünf Siege in Folge, dabei 14:0 Tore erzielt: Beim TSV Grafenau läuft es derzeit wie geschmiert. Zwar hält man beim Spitzenreiter bewusst den Ball flach. Spielertrainer Thomas Beyer weiß aber ganz genau, dass in dieser Spielzeit einiges drin ist, wenn die Jungs so konzentriert weiterarbeiten wie bislang. In Deggendorf erwartet die Säumerstädter eine knifflige Aufgabe. Der Neuling hat nach holprigem Beginn elf Punkte aus den letzten fünf Partien gehamstert und wird daheim nur schwer zu knacken sein. "Wir wissen um die Stärken der Deggendorfer. Wir wissen auch, dass bei uns nach dem prima Lauf der letzten Wochen mal wieder ein Rückschlag kommen kann. Im Moment funktioniert die Mannschaft ideal, als Abwehrspieler freut es mich besonders, dass wir fünfmal zu Null gespielt haben", betont Beyer. Der 38-Jährige muss zwar einige Urlauber ersetzen, dafür kehrt Christian Bartosch in den Kader zurück. "Zumindest einen Punkt mitnehmen" lautet die Grafenauer Devise in der Donaustadt.

Künzing – Salzweg (Samstag, 17 Uhr): Die Römer stehen gewaltig unter Druck: Künzing muss gewinnen, ansonsten werden die Aussichten auf eine erfreuliche Saison düster. Der FCK sei eine Mannschaft, "deren Ambitionen momentan nicht ganz den tatsächlichen Ergebnissen entsprechen", beschreibt Dominik Schwarz den Gastgeber der Salzweger. Der FCS-Spielertrainer erwartet "eine extrem schwierige Aufgabe, da der Gegner de facto über sehr viel Qualität verfügt und mit Tom Prebeck einen der besten Trainer der Region hat, welcher es verstehen wird, die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zu bringen". Sein Team könne angesichts der erreichten 16 Punkte "absolut zufrieden sein und mit einer gewissen Lockerheit in die kommenden Partien gegen Künzig und Osterhofen gehen". Allerdings hat der FCS eine Ausfallliste: Alexander Friedrich hat sich beim Sieg in Ruhmannsfelden das vordere Kreuzband gerissen (nächste Woche OP-Besprechung), auch Falk Ostendorp, Maxi Zillner und Simon Saxinger sind nicht dabei.

Freyung – Hutthurm (Samstag, 17 Uhr): Als "Gegner auf Augenhöhe" stuft Stephan Philipp, der Spielertrainer des TV Freyung, den Samstags-Gast aus Hutthurm ein. Nach nur einem Punkt aus den letzten fünf Partien erwartet der 32-Jährige, dass sich seine Mannen wieder leidenschaftlicher präsentieren als beispielsweise beim 1:5 in Salzweg. Auch bei den Hutthurmern hat er eine kleine "Ergebniskrise" ausgemacht, umso mehr fordert Philipp einen Dreier im Kampf um den Klassenerhalt. Personell hat sich die Lage am Oberfeld etwas entspannt. Weiterhin fehlen jedoch verletzungsbedingt Max Nendel und Florian Wirkert.

TG Straubing – Perlesreut (Sonntag, 14 Uhr): Perlesreut, Oberpolling, Schöfweg, Degernbach – in den nächsten drei Wochen entscheidet sich, wie tief der SV Türk Gücü Straubing in den Abstiegskampf der Bezirksliga Ost verwickelt werden wird. Klar ist schon jetzt: Mit der derzeitigen Ausbeute (drei Punkte aus sieben Spielen) wird es ganz schwer, die Liga zu halten. Immerhin kehrt Torhüter Mario Jorz von seiner Rotsperre zurück. "Enorm gut getan" hat dem SV Perlesreut nach Aussage von Spielertrainer Matthias Url das erste Erfolgserlebnis der Saison beim 2:0 gegen den SV Grainet. "Wir hatten ja auch schon zuvor ganz ordentliche Leistungen gezeigt, ich bin froh, dass es nun endlich mit einem Sieg geklappt hat", ergänzt der 31-Jährige. "Nachlegen" heißt nun die Devise bei Türk Gücü Straubing. Die SVP-ler haben den Gegner schon unter die Lupe genommen und stellen sich auf ein hartes Stück Arbeit ein. "Wir dürfen uns hier von der Hektik nicht anstecken lassen, sondern werden versuchen, unser Spiel durchzubringen", erklärt der Coach. Im übrigen ist er hocherfreut darüber, dass Franz Hackl derzeit aushilfsweise an der Linie steht. "Das ist eine Supersache. Für mich ist es viel leichter, wenn ich von außen Unterstützung bekomme", sagt Url. Beim Neuling fehlen weiterhin die Urlauber TM Manuel Donaubauer, Christian Brandl und Lukas Fuchs sowie Michael Haidn, der erst wieder ins Training eingestiegen ist.

Degernbach – Osterhofen (Sonntag, 14 Uhr): Es wäre ein Wunder, sollte der ASV am Sonntag auch nur einen Punkt holen gegen den Titelaspiranten aus der Herzogstadt. Sieben Spiele sieglos, nur acht Tore und schon 21 Gegentreffer: Es gibt wenig, das den Degernbachern Hoffnung macht, ausgerechnet gegen die Spvgg Osterhofen zu punkten. "Wir dürfen uns nicht vom Tabellenplatz täuschen lassen", mahnt der Co-Spielertrainer der Gäste Dominic Duschl. Die Jagd auf die drei Punkte geht Osterhofen ohne die Urlauber Kabak, Gönel und Laurerer an, Lohberger ist wie berichtet den USA. Zurück in den Kader kehren Krystof und Hasanovic.

Schalding II – Schöfweg (Sonntag, 17 Uhr): Die Schaldinger könnten sich mit dem dritten Sieg in Folge vorerst in der oberen Tabellenhälfte festsetzen. Gegner SV Schöfweg scheint geeignet, den Wunsch der Regionalliga-Reserve zu "erfüllen". Vor dem Erfolg kommt bekanntlich die Arbeit, darum warnt auch SVS-Spielertrainer Manuel Mörtlbauer unter Hinweis auf die andere Seite des momentanen Tabellenelften: "Schöfweg ist eine kampfstarke Mannschaft und hat, wenn alle Spieler fit sind, genug Qualität für die Bezirksliga." Dennoch soll nach den bisherigen drei auch dieses Heimspiel gewonnen werden. Wer genau dazu helfen kann, "zeigt sich erst nach dem Abschlusstraining, da hinter einigen Spielern ein Fragezeichen steht". Als "desolat" bezeichnete Trainer Matthias Süß die Vorstellung seines SV Schöfweg beim 2:2 gegen Degernbach. "In Schalding geht es für uns um Wiedergutmachung. Der SVS II verfügt über eine gute, junge Truppe. Wir müssen uns vor allem in der Defensivarbeit steigern", fordert der 30-Jährige. Er muss auf die verletzten Jure Matic, Martin Friedl und Daniel Wenzl verzichten. Dafür sind Alex Pauli und Josef Löffelmann wieder dabei.

− He/brö/fed/sli