Weg mit der "klimatischen Grenze": Fußballkreise in Niederbayern sollen reformiert werden

08.04.2014 | Stand 08.04.2014, 13:29 Uhr

Gibt’s dieses Duell bald in einer Kreisliga II? Wenn die angedeutete Reform der niederbayerischen Fußballkreise Realität wird, dürfte eine Partie zwischen Haag und Büchlberg (beide Landkreis Passau) nicht mehr in der Bayerwald-Staffel stattfinden. − Foto: Lakota

Auf Wiedersehen Fußballkreis Bayerwald? Offiziell spielte die Neu-Strukturierung der Fußballkreise in Niederbayern beim jüngsten Kreistag des Fußballkreises Bayerwald nur ein untergeordnete Rolle. Aber Verbandspräsident Dr. Rainer Koch deutete zumindest an, dass die jetzt beginnende vierjährige Amtsperiode der Bayerwald-Kreisfunktionäre wohl auch die letzte sein dürfte. Dr. Koch sprach von "entscheidenden Änderungen an den Strukturen", die sich innerhalb dieser Amtsperiode ergeben werden. Und er wurde konkret: "Wir haben in Niederbayern einen Kreis zu viel", sagte er und gab damit indirekt zu verstehen, dass es einen Fußballkreis Bayerwald zumindest in seiner jetzigen Form bald nicht mehr geben werde. Früher hatte es auch nur drei niederbayerische Kreise gegeben – und zwar die Fußballkreise Landshut, Straubing und Passau.

Doch zur Saison 1971/72 starteten die Vereine aus dem Bayerwald in ihren eigenen Ligen. Noch vor der politischen Gebietsreform 72/73 machte der Fußball Nägel mit Köpfen und erkannte die "klimatische Grenze" an. Gedanken machten sich die Fußball-Funktionäre damals auch wegen des TSV Mauth, erklärt Siegfried Urlberger, einstiger BFV-Spitzenfunktionär aus Pfarrkirchen. Die Bayerwäldler standen mehrmals vom dem Aufstieg in die Landesliga, verfehlten aber das Ziel, weil sie im März und April des Öfteren Spiele absagen mussten und im Mai dann eine Partie nach der anderen zu absolvieren hatte – "die sind dann auf dem Zahnfleisch dahergekommen".

Doch die strengen Winter mit den daraus resultierenden Spielabsagen sind in Zeiten des Klimawandels offenbar passé und der Fußball-Verband denkt über neue Strukturen für die Bayerwäldler nach. Damit nicht mehr Fußballer aus Neukirchen beim Heiligen Blut etwa in Wildenranna (Markt Wegscheid) antreten müssen – die einfache Wegstrecke zwischen den beiden Orten beträgt über Bundesstraße und Autobahn satte 167 Kilometer.

Wie die erneute Struktur-Reform nun gelingen soll, ist noch völlig offen; alles soll auf dem Bezirkstag am 2. Mai in Dingolfing besprochen und zusammen mit den Vereinen diskutiert werden. Wie Christian Engl, der auf der Versammlung möglicherweise die Nachfolge von Klaus Jacke als Bezirksvorsitzender antritt – bisher ist der Straubinger der einzige Kandidat – mitteilte, gibt es derzeit viele Ideen. Natürlich solle nicht allein der Fußballkreis Bayerwald aufgelöst werden, "sondern es geht um eine Reform aller Fußballkreise in Niederbayern". Im Klartext: Auch die Kreise Passau, Landshut und Straubing werde es nach einer Reform nicht mehr in ihrer jetzigen Form geben. Möglicherweise könnte es auch nur noch zwei Fußballkreise in Niederbayern geben .... – aber wie gesagt, die Struktur wird laut Engl nur mit den Vereinen reformiert werden.

− kl/mis