Was für ein Relegations-Drama: Eging II dreht mit 10 Mann ein verrücktes Spiel − und geht im Elfern doch K.o.

26.05.2017 | Stand 18.09.2023, 22:50 Uhr

Riesen Jubel herrschte bei Postmünster nach dem Sieg im Elfmeterschießen. Keeper Sebastian Attenberger hatte den letzten Schuss von Mario Köppl gehalten. − Foto: Gerleigner

Die Relegation zur Passauer Kreisklasse hat mit einem wahren Drama begonnen. Am Freitagabend setzte sich Postmünster vor 580 Zuschauern in Aunkirchen mit 6:4 (2:2) nach Elfmeterschießen gegen den FC Eging II durch, der zuvor mit zehn Mann einen 0:2-Rückstand wettgemacht hatte. Der Vize der A-Pfarrkirchen darf weiter vom Aufstieg träumen, Eging II bleibt in der A-Klasse.

Das Spiel hätte für Eging II nicht schlechter beginnen können. Nach 21 Minuten lag man durch einen Doppelpack von TSG-Spielertrainer Thomas Schilcher bereits 0:2 hinten, zwei Minuten später flog auch noch Andreas Köppl mit der gelb-roten Karte runter (Handspiel). Alle die jetzt gedacht hatten, die Sache sei durch, die sahen sich aber getäuscht ...

Eging II – TSG Postmünster 4:6 (2:2) n.E. (in Aunkirchen):

Nach 120 Minuten hatte Postmünster in diesem Relegationsspiel das glücklichere Ende für sich. Die TSG war es auch, die nach Spielbeginn schneller in die Partie fand. Vor allem bei Standards war man gefährlich. Spielertrainer Thomas Schilcher war es dann auch, der seine Farben nach 14 Minuten mit 1:0 in Führung brachte. Nur sieben Minuten später war erneut Schilcher zur Stelle, als nach einer Flanke die Eginger Abseitsfalle nicht zuschnappte und der Spielertrainer völlig alleine vor dem Torhüter stand und zum 2:0 vollstreckte. In der 23. Minute dezimierte sich Eging selbst, nachdem Andreas Köppl nach Foulspiel (8.) und einem Handspiel Gelb-Rot sah. Trotz Überzahl und zahlreicher Chancen versäumte es Postmünster aber, das 3:0 nachzulegen. Aus dem Nichts gelang dem FC Eging II in der 40. Minute der 1:2-Anschlusstreffer. Zuerst scheiterte Andreas Komor noch am Pfosten, den abprallenden Ball konnte er aber dann im Tor versenken.

Im zweiten Abschnitt kam nun Eging besser in die Partie. Sechs Minuten nach seiner Einwechslung gelang Spielertrainer Mario Köppl mit einem wunderschönen Drehschuss der jetzt verdiente Ausgleich. In der Folgezeit spielte sich das Geschehen meistens im Mittelfeld ab, bei den wenigen Torchancen hatte Eging die Klareren. Dabei fiel es nicht auf, das Eging so lange in Unterzahl spielen musste. Nachdem keine weiteren Treffer fallen wollten ging es in die Verlängerung.

Hier stellte sich dann nach 100 Minuten auch beim Personal wieder Gleichstand ein. Jonas Haberl sah vom souverän leitenden Schiedsrichter Alexander Schuster ebenfalls Gelb-Rot. In der Verlängerung machte sich dann beiderseits der Kräfteverschleiß bemerkbar. Das Spiel war oft durch Foulspiel, Verletzungen und Krämpfe unterbrochen. Am Schluss musste die Partie, die zum Ende hin zusehends an Klasse verlor, durch ein Elfmeterschießen entschieden werden. Hier hatte die TSG Postmünster das glücklichere Ende für sich. Die trotz der Konkurrenz in Neustift (Vilshofen gegen Fürstenzell) und dem zeitgleichen Relegationsspiel zwischen Jahn Regensburg und dem TSV 1860 München zahlreich erschienenen Zuschauer sahen eine kampfbetonte und verbissen geführte Partie.

Tore: 0:1, 0:2 Thomas Schilcher (14., 21.); 1:2 Andreas Komor (38.); 2:2 Mario Köppl (65.).

Elfmeterschießen: 2:3 Maximilian Englert; Stefan Bumberger verschießt; 2:4 Werner Baumgartner; 3:4 Benjamin Hauzenberger; 3:5 Christian Friebel; 4:5 Andreas Komor; 4:6 Dennis Gollak; Torwart Sebastian Attenberger hält gegen Mario Köppl.

Gelb-Rot: Andreas Köppl (E., 23./Handspiel); Jonas Haberl (P./110.). SR Alexander Schuster (Hohenau); 580 Zuschauer.

− Wolfgang Nagl / red