Wagner weg, kein Lewy-Backup: Kovac denkt an "Brecher" Süle & Hummels im Bayern-Angriff

01.02.2019 | Stand 25.10.2023, 11:05 Uhr

Und ab in die Maschen: Robert Lewandowski besticht mit perfekter Schusstechnik – wie hier beim Gastspiel in Hoffenheim. −Foto: dpa

Seit Donnerstagabend, 18 Uhr, hat der FC Bayern München ein Problem. Ein möglicherweise massives Problem. Eines, das den deutschen Rekordmeister gegen Ende dieser bislang alles andere als optimal laufenden Saison sogar sämtliche Titel kosten könnte. Seit Schließung des Winter-Transfer-Fensters ist nämlich klar: Es gibt in dieser Spielzeit nach dem China-Knaller um Ersatz-Mittelstürmer Sandro Wagner (31/für 15 Mio. netto bis 2020 zu Tianjin Teda) nominell keinen Backup mehr auf der zentralen Stürmerposition für den Fall, dass Tor-Garant Robert Lewandowski sich verletzen oder krankheitheitsbedingt ausfallen sollte.

Schenkt man Trainer Niko Kovac Glauben, wäre ein Ausfall der polnischen Tormaschine aktuell durchaus zu kompensieren: "Wenn es sein sollte, dass Lewy mal eine Pause braucht, habe ich überhaupt keine Probleme, Serge Gnabry oder Thomas Müller spielen zu lassen." Klingt erstmal beruhigend, wurde laut Bild-Zeitung auch schon in diversen Trainingseinheiten ausprobiert.

Aber: Bis auf den formschwachen und seit geraumer Zeit vom Ballglück verlassenen Müller reicht im aktuellen Bayern-Kader kein Offensivspieler auch nur annähernd an Lewandowskis gnadenlose Effizienz heran: Nicht auszudenken, wo die Bayern ohne die 175 Einschüsse (in 221 Pflichtspielen!) ihres Top-Stürmers in den vergangenen fünf Jahren stehen würden. Der Torjäger ist mit 30 nun auch nicht mehr der Allerjüngste und das Ausfallrisiko wird unter Dauerbelastung zunehmen.

Im Ernstfall würde Trainer Kovac daher mangels kopfballstarker "Brecher"-Typen sogar überlegen, Innenverteidiger wie Mats Hummels oder Niklas Süle ins offensive Zentrum stellen, spekuliert die "Bild" – doch eine Dauerlösung kann das auch nicht sein.

So wird Lewandowskis Torinstinkt einmal mehr schon an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Gastspiel der Münchner bei den zuletzt aufstrebenden Werkskickern in Leverkusen gefragt sein. Bayer- Neucoach Peter Bosz kündigte schon mal in alter BVB-Verbundenheit an: "Wir können den Dortmundern helfen, wollen aber vor allem uns selbst helfen." Und die Bayern müssen beten, dass ihre personifizierte Tor-Versicherung weiter so perfekt funktioniert – sonst wird’s nix mit der Titel-Jagd auf Dortmund oder dem Traum vom Henkelpott in der Champions League.

Mehr zum Bayern-Dilemma, sollte "Tormaschine" Lewandowski ausfallen, lesen Sie am Samstag im Sportteil der Heimatzeitung.