Ringen
Wackers weiteste Reise hat sich gelohnt: Klarer 20:4-Sieg des Bundesliga-Ersten im mecklenburgischen Lübtheen

05.10.2017 | Stand 18.09.2023, 20:19 Uhr

Ein hartes Stück Arbeit musste Wackers Armin Majoros (links) verrichten, ehe sein Sieg feststand. − Foto: Archiv/Zucker

Der SV Wacker Burghausen hat sich auch im hohen Norden nicht von seinem Erfolgskurs abbringen lassen und die Tabellenführung in der Bundesliga Südost mit dem vierten Sieg im vierten Kampf ausgebaut. Die Ringer von Trainer Alexander Schrader fuhren beim RV Lübtheen acht Einzelerfolge ein und setzten sich sicher mit 20:4 durch.

"Es war schon etwas stressig für die Mannschaft und alle Beteiligten, aber insgesamt hat es auch Spaß gemacht", so Schrader über die weiteste Auswärtsfahrt der Saison nach Mecklenburg-Vorpommern. Beeindruckt war der Coach vom Publikum in Lübtheen. "Da waren 500 oder 600 Leute in der Halle, die Stimmung war überragend und das Publikum war absolut fair. Eine tolle Atmosphäre, auch weil die Kämpfe richtig gut moderiert wurden, auch mal mit lustigen Kommentaren. Das war richtig locker. Da können wir uns schon auch noch mal was abschauen."

Das Gefecht des Abends lieferten sich Rajbek Bisultanov und Eugen Ponomartschuk im Greco-Mittelgewicht, am Ende setzte sich der Däne ganz knapp mit 11:10 durch. "Eugen hatte etwas Anlaufschwierigkeiten, die zweite Runde war dann aber extrem gut – und zwar von beiden Ringern. Das war absolut ein Highlight", so Schrader. Bisultanov führte zur Pause schon mit 10:4, ehe der Burghauser aufdrehte und drei Sekunden vor dem Gong auf 10:11 herankam. Hätte das Duell noch eine halbe Minute länger gedauert, wäre Ponomartschuk wohl als Sieger von der Matte gegangen. Schrader: "Zum Schluss waren beide total kaputt, für mich sind beide Sieger."

Im Fliegengewicht setzte sich Vladimir Egorov auch mit angezogener Handbremse gegen Alexander Röll zu Beginn der zweiten Runde technisch überlegen durch. Eine Klasse höher zeigte Virgil Munteanu seine bisher beste Vorstellung und gewann gegen den Dänen Anders Nyblom mit 2:0. "Es war eng und ausgeglichen, am Ende aber verdient", urteilte Burghausens Trainer, der sich im Freistil-Leichtgewicht einen clevereren Auftritt von Enes Akbulut gewünscht hätte. Dennis Langner spielte gegen den jungen Burghauser seine Routine aus und siegte auch dank körperlicher Überlegenheit mit 10:0.

Abgeklärt präsentierte sich Andreas Maier in der 71-kg-Kategorie gegen den Deutschen Juniorenmeister Andrej Ginc, den er nach sechs Minuten mit 6:4 bezwingen konnte. Vor allem am Boden spielte der körperlich äußerst präsente Maier bei drei Rollen seine Stärke aus. Altmeister Martin Buhz war im Freistil-Weltergewicht für Kakhaber Khubezhty nur ein besserer Sparringspartner, der nach 2:16 Minuten die Überlegenheit des Wackerianers anerkennen musste. Dagegen lieferten sich Karan Mosebach und Michael Widmayer im Greco-Weltergewicht einen Kampf auf Biegen und Brechen. Widmayer hatte leichte Vorteile im Standkampf, lag aber lange hinten und konnte sich erst eine Sekunde vor Schluss mit einer Zweierwertung belohnen, die ihm den Sieg brachte.

Im Schnelldurchlauf fertigte Benjamin Sezgin im Freistil bis 80kg Sebastian Otto technisch überlegen ab. "Unglaublich, wie er marschiert", freute sich Schrader über seinen Deutschen Meister. Mehr zu kämpfen hatten dagegen in den beiden oberen Kategorien Erik Thiele und Armin Majoros. Thiele hätte im Freistil-Halbschwergewicht letztlich etwas höher als 8:0 gegen Ilja Matuhin gewinnen können, doch sein Gegner entkam ihm einige Male ganz knapp. Majoros landete zwar einen sicheren 6:0-Erfolg gegen Artur Omarov, Schrader war aber "etwas überrascht", dass sich sein Schützling bei aller Souveränität so schwer getan hat: "Der Gegner hat allerdings auch richtig gefightet."

− mb