Wackers U-23-Coach Stanley König: Wen kann er am Sonntag gegen Schwabmünchen aufbieten?

04.04.2014 | Stand 18.09.2023, 23:01 Uhr

Hat nach der Burghauser Spielerrevolte plötzlich sieben Spieler weniger zur Verfügung: Stanley König, Trainer der zweiten Mannschaft. − Foto: Butzhammer

Nach dem Rauswurf von sieben Akteuren muss der Bayernliga-Trainer des SV Wacker Burghausen mit den Konsequenzen leben. "Das ist keine schöne Situation, weder für den Verein noch für die Spieler", sagt Stanley König. Wie das Team des Tabellenvorletzten am Sonntag um 15 Uhr gegen den TSV Schwabmünchen (Rang 8) aussehen wird, erfährt der U-23-Coach einmal mehr erst kurzfristig.

König war vorigen Sonntag, als sich Alexander Eberlein, Robert Glatzel, Kapitän Yunus Karayün, Walter Kirschner, Maximilian Lüftl, Benjamin Schlettwagner und Onur Kaya dem von Uwe Wolf angeordneten Sondertraining widersetzten, nicht dabei, hat dann aber die Beteiligten gehört: "Man kann beide Seiten verstehen, aber ich hätte mir gewünscht, dass beide Seiten noch mal aufeinander zugegangen wären." Der Trainer, der erst in der Winterpause als Nachfolger für den zu den Profis aufgerückten Günter Heberle geholt worden ist, erklärt: "Es geht natürlich gar nicht, das Training zu verweigern. Auf der anderen Seite habe ich mit keinem der Spieler, die jetzt freigestellt wurden, jemals ein Problem gehabt."

Das Kapital eines Vereins seien in erster Linie die Spieler, dann komme der Verein selbst und dann der Trainer, so König. Von diesem Kapital hat Burghausen jetzt auf einen Schlag sieben Mann weniger. "Irgendwie müssen wir versuchen, das aufzufangen. Das wird sicher nicht leicht, aber irgendwie werden wir das schon aufrechterhalten können", so der 41-Jährige, der mehr denn je auf Abstellungen von Profis und U 19 angewiesen ist. SVW-Geschäftsführer Florian Hahn kündigte bereits an, dass alle fitten Spieler aus dem Profikader, die am Samstag nicht beim Drittliga-Spiel gegen Borussia Dortmund II zum Einsatz kommen, tags darauf der U 23 zur Verfügung stehen werden.

Trotz der misslichen Lage will sich der Unterneukirchner im Kampf gegen den drohenden Abstieg aus der Bayernliga noch nicht geschlagen geben: "Wir gehen so lange davon aus, dass wir den Klassenerhalt schaffen, so lange dies möglich ist. Wenn es jetzt negativ für uns läuft, ist das schnell zu erklären, wenn es gut laufen sollte, hat der Verein vielleicht doch nicht alles verkehrt gemacht. Auf jeden Fall bekommen jetzt andere Spieler die Chance, sich zu beweisen."

Einen Absturz will König unter allen Umständen vermeiden. Wobei die U23 im Fall eines Abstiegs der Drittliga-Mannschaft ja ohnehin in die Landesliga müsste, selbst wenn sie sportlich den Klassenerhalt schaffen würde.

Auffällig ist derweil, wie man beim SV Wacker in der Ausßendarstellung mit der Spielerrevolte und den daraus selbst gezogenen Konsequenzen umgeht – nämlich so, als hätte es nie etwas gegeben. Auf der Internetseite des Vereins werden die Geschehnisse der letzten Tage nach wie vor komplett totgeschwiegen. Selbst in den am Donnerstag und Freitag online gestellten Vorberichten auf die Wochenendspiele von erster und zweiter Mannschaft findet sich kein Wort über die Suspendierungen. Eine der drei Top-News ist stattdessen die Südostbayernbahn mit ihren "Veränderten Zugverbindungen nach Burghausen". Souveränes Krisenmanagement sieht anders aus ...

− mb/ow