Wacker kickt Haching raus: 1200 Fans feiern Matchwinner Christoph Rech

29.03.2017 | Stand 18.09.2023, 23:53 Uhr
Oliver Wagenknecht

Und ab in die Jubeltraube: Die Wacker-Spieler feiern den Treffer von Christoph Rech . − Foto: Zucker

Der SV Wacker Burghausen darf weiter vom Einzug in den DFB-Pokal und dem damit verbundenen warmen Geldregen träumen. Mittwochabend räumte die Elf von Trainer Stanley König die nominell stärkste verbliebene Mannschaft aus dem bayerischen Totopokal: Im Viertelfinale gegen Regionalliga-Rivale Spvgg Unterhaching siegten die Burghauser 1:0 – knapp, aber verdient.

Wacker im Vergleich zum jüngsten 0:1 in Illertissen mit fünf Startelf-Änderungen, die Hachinger gegenüber der ersten Saisonpleite (1:2 in Schweinfurt) mit drei neuen Spielern, darunter Ex-Bundes-ligaprofi Sascha Bigalke (Köln, Hertha). Aber es sind die Salzachstädter, die vor 1200 Zuschauern von Beginn an Alarm machen. Sie stören früh und aggressiv, zwingen den Regionalliga-Ersten immer wieder zu Ballverlusten. Die Mannschaft wirkt bis in die Haarspitzen motiviert – und zieht wohl auch Motivation daraus, dass die Ultras ihren Schmollmodus abgestellt haben. Endlich mal wieder lautstarke Anfeuerung von der ersten Minute an!
Nach knapp einer Viertelstunde hat die Elf von Stanley König schon drei Ecken. Die letzte davon bringt die Führung. Der Ball von Kapitän Christoph Burkhard scheint über Feind hinweg zu fliegen, findet dann aber am zweiten Pfosten Christoph Rech – und der weit aufgerückte Innenverteidiger kickt die Kugel unter die Latte – 1:0 (14.).
Es ist die wohl furioseste Anfangsphase dieser Saison. Burghausen macht sofort weiter Dampf, und (fast) immer geht’s über die linke Seite. Bei einem Konter marschiert Benjamin Kindsvater über das halbe Feld, den Flachschuss des Linksaußen aufs kurze Eck kann Gästekeeper Korbinian Müller gerade noch zur Ecke lenken (15.). Eine Minute später köpft Daniel Hofstetter – und Hachings Orestis Kiomourtzoglu klärt in höchster Not per Kopf auf der Linie.
Haching, die Übermannschaft der Regionalliga, kann sich nach etwa 20 Minuten aus der Umklammerung lösen, lässt aber jegliche Gefährlichkeit vermissen. Die erste und einzige echte Chance erst in der 44. Minute: Bigalke steckt durch auf Top-Torjäger Stephan Hain am Sechzehner, aber der herausgeeilte SVW-Torwart Alexander Eiban verkürzt geschickt den Winkel, wehrt ab.
Die Pausenführung der Wackerianer ist hochverdient. Nach Wiederbeginn – es gibt erstmal keine Wechsel – versuchen die Gäste das Spiel an sich zu reißen. Zu Torabschlüssen kommt aber weiter nur die König-Truppe. So durch Juvhel Tsoumou (52.), der sich immer wieder in Zweikämpfen mit dem Ex-Burghauser und Haching-Kapitän Uli Taffertshofer aufreibt, und Burkhard (58.). Deren Flachschüsse aus der Distanz hält Müller.
Dann die lange, packende Schlussphase – ein Kampf mit offenem Visier. Konter Wacker nach Ballgewinn von Marius Duhnke, Burkhard marschiert durchs Mittelfeld und spielt Tsoumou in den Lauf – ganz knapp über die Latte (68.). Haching nach hinten raus mit optischen Vorteilen, aber ohne zwingende Gelegenheiten. Reicht’s für die Burghauser? Ja! Fünf Minuten Nachspielzeit, dann der Abpfiff des guten Schiedsrichters Michael Emmer aus Passau – und Riesenjubel!
Auf den Halbfinalgegner muss Wacker übrigens noch bis zum 5. April warten – es wird der Sieger des Underdog-Duells Spvgg Erlangen gegen Sturm Hauzenberg. Bei Einzug ins Endspiel würde es gegen einen Regionalligisten gehen: Schweinfurt 05 oder den FC Memmingen. Alles noch Zukunftsmusik… Dieser Mittwochabend ist ein Festtag in Weiß und Schwarz!
SV Wacker Burghausen: Eiban – Moser, Hofstetter, Rech, Wächter – Knochner – Duhnke (71. Fritscher), Hingerl (72. Bann), Burkhard, Kindsvater (83. Subasic) – Tsoumou.

Spvgg Unterhaching: Müller – Koch, U. Taffertshofer, Nicu, Winkler (66. Dombrowka) – Marseiler (19. Piller), Kiomourtzoglu, Bigalke, Steinherr – Hain.
Tor: 1:0 Rech (14.)
SR Michael Emmer (SV Schalding-Heining); 1200 Zuschauer.