Einrad
Wacker-Freestylerinnen und Kastlerin Lisa-Maria Hanny bei WM in Spanien mit guten Medaillenchancen

27.07.2016 | Stand 18.09.2023, 20:14 Uhr

Frohen Mutes mit Blick auf die WM in Spanien: Die Freestylerinnen Lisa Speckbacher (v. l.), Anna Gratzl, Nina Herzog und Julia Schüll vom SV Wacker mit ihren Einrädern. Auf dem Bild fehlt Eva Krichel. − Foto: W. Herzog

Wenn an diesem Mittwoch im spanischen San Sebastian/Donostia die "Unicon 18"eröffnet wird, fiebern auch sieben Sportlerinnen aus Altöttinger Landkreis-Vereinen ihren Starts entgegen. Mehr noch: Bei der 18. Einrad-Weltmeisterschaft, die bis zum 7.August in der Europäischen Kulturhauptstadt 2016 stattfindet, können fast alle der hiesigen Teilnehmerinnen auf Medaillen hoffen. Sogar Titel sind möglich.

Die besten Aussichten, in der baskischen Hafenstadt inmitten der internationalen Konkurrenz weit vorne zu landen, dürfen sich Ausnahmekönnerin Lisa-Maria Hanny vom TSV Kastl und die komplette fünfköpfige Freestyle-Mannschaft vom SV Wacker ausrechnen. Die Burghauserinnen, die sich unter ihrem Trainer Walter Herzog seit drei Jahren ausschließlich auf die Kür-Disziplinen konzentrieren, taten sich bereits bei der nationalen Qualifikation mit tollen Leistungen hervor. So wurde Herzogs Tochter Nina bei der Ausscheidung im November in Norderstedt (Schleswig-Holstein) beste Deutsche in der Einzelkür. Zudem gewann sie mit ihrer Vereinskollegin Lisa Speckbacher die Disziplin Paarkür.

Auch bei den Kleingruppen wurde das Wacker-Team in der Quali Erster. Mit "Arabian Nights", das die Burghauserinnen einst als Vereinskür einstudiert hatten und mit dem sie im Vorjahr in Mondovi (Italien) Europameister wurden, soll nun auch bei der WM Edelmetall her. In Donostia, so der baskische Name für San Sebastian, wird die Kaderkür des Bayerischen Radsportverbands von acht Mädchen vorgetragen. Neben den fünf vom SV Wacker – Nina Herzog (19), Lisa Speckbacher (20) und die drei 16-jährigen Eva Krichel, Anna Gratzl und Julia Schüll – gehören der Gruppe auch noch zwei vom TSV Gilching-Argelsried und eine vom RSV Illertissen an.

"Unser Ziel ist es, Podestplätze zu erreichen oder sogar den einen oder anderen Weltmeistertitel zu holen", sagt Walter Herzog. Der Trainer warnt aber, "dass die Konkurrenz insbesondere aus Dänemark und Japan im Freestyle schon sehr, sehr stark" sei.

Dass Einradsport gerade in Japan populär ist und dort teilweise sogar an Schulen unterrichtet wird, weiß auch Lisa-Maria Hanny. Je nachdem, wieviele Sportlerinnen aus dem Land der aufgehenden Sonne die Reise zur WM auf sich nehmen, muss auch sie sich in den Renn- und Sprungdisziplinen auf starke Mitbewerber einstellen. Die 20 Jahre alte Kastlerin braucht den internationalen Vergleich aber nicht zu scheuen. Auf der EM 2015 war sie mit allein sieben Titeln beste Teilnehmerin. Bei ihrem WM-Debüt vor vier Jahren in Brixen/Südtirol gewann Hanny vier Medaillen, darunter Gold im Weitsprung, wo sie mit 3,15m aktuell den Frauen-Weltrekord hält. In Spanien will die Studentin, die gerade ihren Bachelor in Politik- und Staatswissenschaften gemacht hat, in acht Disziplinen antreten. Und obwohl sie wegen ihrer Prüfungen nur eingeschränkt trainieren konnte, dürfte sie auch diesmal sehr erfolgreich sein.

Mit Julia Sandner hat der TSV Kastl noch eine weitere Teilnehmerin am Start. Für die Montessori-Schülerin aus Emmerting – vor wenigen Tagen wurde sie 14 – geht es bei der WM vornehmlich darum, Erfahrungen zu sammeln. Ihre Stärken hat sie im Weit- und Hochsprung sowie in den Langsam-Disziplinen, vorwärts wie rückwärts. Wenn persönliche Bestleistungen und Top-Ten-Plätze herausspringen, wäre Sandner hochzufrieden.