1860 verpasst Big Points
Vorne zahn-, hinten sorglos: Löwen verlieren nach Führung in Dresden – Mölders mit unfreiwilligem Assist

15.11.2020 | Stand 15.11.2020, 16:02 Uhr

Goldenes Tor: Ransford Königsdörffer (3. v.l.) jubelt nach seinem 2:1 gegen die Löwen. −Foto: imago images

Steilvorlage der Konkurrenz nicht genutzt: Der TSV 1860 München hat am Sonntagnachmittag nach schwacher Leistung mit 1:2 (1:1) gegen Dynamo Dresden verloren und damit die Ausrutscher der Konkurrenz im Kampf um die Aufstiegsplätze nicht nutzen können. Die Führung der Löwen durch Phillipp Steinhart (27. Minute) drehten die Dresdner durch Tore von Yannick Stark (32.) und Ransford Königsdörffer (70.) noch in einen Sieg. Die Löwen bleiben damit zwar auf dem Aufstiegsplatz zwei, haben es aber verpasst, einen größeren Vorsprung heraus zu spielen.

Der Spielverlauf in der ersten Halbzeit ist bis zur 27. Minute eigentlich kaum der Rede wert. Beide Mannschaften haben massive Probleme, ins Spiel zu finden. Fehlpässe und Abstimmungsprobleme prägen die Partie. Fast schon logisch, dass der Führungstreffer der Löwen ein Zufallsprodukt ist. Dennis Dressel spielt Stefan Lex im Sechzehner an, der vertändelt den Ball. Dresden kann ihn allerdings nicht richtig klären. Steinhart fällt die Kugel 20 Meter vor dem Tor vor die Beine, er lässt sie über den Spann rutschen und trifft zur Führung.



Die ohnehin verunsicherten Gastgeber wirken nun noch wackeliger – und jubeln plötzlich. Ex-Löwe Yannick Stark marschiert praktisch unbedrängt durchs Mittelfeld, zieht aus gut 20 Metern ab und lässt Marco Hiller keine Chance (32.). Der Ausgleich aus dem Nichts. Jetzt hat plötzlich Dresden Selbstvertrauen. Sebastian Mai prüft Hiller aus der Distanz (42.) – und bei der anschließenden Ecke wird es sogar noch gefährlicher, wieder ist es der Dynamo-Kapitän: Er setzt den Ball aus fünf Metern per Kopf an die Latte. Die Löwen retten sich in die Pause.

Die zweiten 45 Minuten beginnen deutlich schwungvoller als die ersten. Schon nach wenigen Momenten hat Sascha Mölders die Löwen-Führung auf dem Fuß. Er verarbeitet einen hohen Ball aus dem Halbfeld von Erik Tallig schnell und scheitert aus kurzer Distanz an Dresdens Torhüter Kevin Broll. Aber auch die Sachsen kombinieren sich mehrmals gefällig durch Sechzigs teilweise sehr sorglos verteidigende Hintermannschaft.

Mitte der zweiten Halbzeit gleicht sich die Partie wieder dem Niveau der Anfangsphase an: Vieles spielt sich im Mittelfeld ab, einzig Richard Neudecker sorgt mit einem Distanzschuss für etwas Torgefahr (63.).

Rumpelfußball, Rumpeltor Dresden: Nach einer Ecke will Mölders den Ball aus dem eigenen Sechzehner klären, doch der Versuch gerät zum Querschläger, der direkt vor die Füße von Ransford Königsdörffer fällt. Der 19-Jährige reagiert schnell und lässt Hiller aus spitzem Winkel keine Chance (70.).

Wie reagieren die Löwen? Bemüht, aber ohne wirkliche Durchschlagskraft. Viele Angriffe versanden aufgrund ungenauer Zuspiele – und weil Dresden konsequent verteidigt. So ist der Dresdner Sieg insgesamt auch verdient.

− aug