Egal ob Studium oder Job, immer mehr Kicker in der Region nutzen für ihren beruflichen Werdegang die Möglichkeit eines Auslandsaufenthaltes – aktuell fehlt den Vereinen in der Region fast eine komplette "Elf der Teilzeit-Auswanderer", die heimatsport.de mal im Folgenden zusammengestellt hat.
Einer der bekanntesten Namen im Kader der Auslandsstudenten ist Maximilian Lüftl. Der 22-Jährige aus Fürstenstein absolviert aktuell den letzten Teil seines Bachelor-Sportmanagement-Studiums mit Fokus auf Business an der North Carolina State University in Raleigh, der Hauptstadt des US-Bundesstaates North Carolina. Der Hauptgrund für den ehemaligen Regionalliga-Kicker (SV Schalding, Wacker Burghausen) ist ganz klar: "Die Bedeutung eines internationalen Abschlusses gewinnt heutzutage immer größere Bedeutung. Außerdem kann ich meine Englischkenntinsse perfektionieren, was im Berufsleben auch große Vorteile bringt."
Außerdem seien Uni-Kurse, Prüfungen, Trainingseinheiten und Spiele perfekt aufeinander abgestimmt, was den Studenten das Leben vor allem in den Prüfungsphasen extrem erleichtert, ergänzt der Mittelfeld-Akteur. Leichter machen das Leben auch Vollstipendien, die von den Universitäten vergeben. Bis zu zehn Spieler eines Kaders können diese Förderung erhalten und sich dadurch die in den USA sehr teuren Studiengebühren sparen.
Doch nicht nur die Studienbedinungen sind top: "Wir trainieren bis zu viermal die Woche unter hervorragenden Bedingungen und werden perfekt betreut. Das merkt man dann auch am Niveau. Wir spielen in der ACC (Atlantic Coast Conference), der besten Conference des ganzen Landes, das kann man schon mit Bayern- oder Regionalliga vergleichen", berichtet Lüflt weiter.
Auch viele andere Kicker haben in den letzten Jahren den Weg ins Ausland gesucht, manche aber nicht studienbedingt, sondern für den Beruf. Wie zum Beispiel Ex-Hutthurm-Coach Florian Wallner (31), der im Dezember 2015 seine Zelte in der Heimat vorerst abbrach, um für seinen Arbeitgeber Siemens als Controller in Shanghai tätig zu werden – er ist bis heute in China geblieben, kickt im Reich der Mitte für den internationalen Club Shanghai Re-United in der ambitionierten Amateurliga Shanghai Premier League.
Aktuell trifft das etwas andere "Legionärsproblem" besonders die TuS Pfarrkirchen sehr hart – beim Südost-Landesligisten weilen derzeit sogar drei Spieler (David Lechner, Stefan Loher und Patrick Hahn) zeitgleich im Ausland. Für Trainer Lukas Lechner aber kein Problem: "Wir wussten ja bei allen frühzeitig Bescheid und konnten uns darauf einstellen. Außerdem gehen Studium oder Beruf sowieso immer vor und für die Jungs ist es eine unglaublich tolle Erfahrung. Nichtsdestotrotz freuen wir uns natürlich, wenn die Burschen wieder daheim sind." Allzu lang dauert dies auch nicht mehr, denn die beiden Lehramtsstudenten Loher und Hahn werden schon zum 1. September zurückerwartet, Lechners Bruder David, der ein Praktikum in Detroit macht, ein paar Wochen später am 10. Oktober."
Die Top-Elf der Teilzeit-Auswanderer (Inklusive Spieler, die in den vergangenen beiden Jahren im Ausland weilten)
Tor
Patrick Negele (25/ SV Hutthurm, Landesliga Mitte/ USA)
Abwehr
David Lechner (26/ TuS Pfarrkirchen, Landesliga Südost/ USA)
Michael Aringer (26/ TSV Grafenau, Bezirksliga Ost/ehemals SV Schalding/Regionalliga/ USA)
Adrian Gahabka (23/ SV Schalding, Regionalliga Bayern/ USA)
Benedikt Buchinger (26/ 1. FC Passau, Bezirksliga Ost/ehemals SV Schalding/Regionalliga/ USA)
Mittelfeld
Maximilian Lüftl (22/ SV Fürstenstein/ehemals SV Schalding/Regionalliga/ USA)
Andreas Artmann (28/ Spvgg Plattling, Bezirksliga Ost/ USA)
Michael Scheßl (23/Spvgg Ruhmannsfelden, Bezirksliga Ost/ USA)
Stefan Loher (24/ TuS Pfarrkirchen, Landesliga Südost/ USA)
Kilian Schober (25/ Spvgg Mariaposching, Bezirksliga Ost/ USA)
Sturm: Sebastian Loibl (23/ 1. FC Passau, Bezirksliga Ost/ USA)
Ersatzbank: Max Freund (22/ SV Hutthurm, Landesliga Mitte/ USA)
Patrick Hahn (25/ TuS Pfarrkirchen, Landesliga Südost/ USA)
Trainer: Florian Wallner (31/ zuletzt SV Hutthurm, Landesliga Mitte/ China seit Dezember 2015)
Auslandsstudent Maxi Lüftl aus Fürstenstein im Dress seines Fußball-Teams der North Carolina State University
