Plattling
Volksbegehren zur Artenvielfalt: Kurz vorm Zehn-Prozent-Ziel

11.02.2019 | Stand 25.10.2023, 11:34 Uhr

Mit der Unterschrift einen Beitrag für mehr Artenvielfalt leisten: Margit Wendlandt (l.) hat sich für das Volksbegehren "Rettet die Bienen" im Büro von Gabi Breu (r.) im Rathaus eingetragen. −Foto: Woipich

Es ist ein Montagvormittag, wie er grausliger kaum sein könnte. Nieselregen und ein kühler Wind sorgen dafür, dass man sich nur ungern aus der warmen Stube wagen möchte. Und doch herrscht im Erdgeschoss des Plattlinger Rathauses ein stetiges Kommen und Gehen. Menschen betreten das Gebäude, sehen sich kurz um und steuern dann zielgerichtet das Ende des Flures an, wo sie im Zimmer 112 verschwinden. Der Strom reißt nicht ab. Alle paar Minuten kommt jemand aus der Kälte herein. Es sind Männer und Frauen aller Altersklassen. An diesem Tag sind sie nicht da, um etwa einen Reisepass zu beantragen – es geht ihnen um den Artenschutz, um die Rettung der Bienen.

Seit Donnerstag, 31. Januar, läuft in Bayern das Volksbegehren "Artenvielfalt – Rettet die Bienen", für das sich alle Stimmberechtigten in den Rathäusern ihre Gemeinden und Städte noch bis diesen Mittwoch eintragen können. Am Montag, 11. Februar, drei Tage vor Ende des Begehrens, schaut es neuesten Prognosen der Initiatoren zu Folge so aus, als könnten die nötigen rund 950000 Unterschriften, das sind zehn Prozent der Wahlberechtigten in Bayern, bereits vor Fristende eine vorzeitige Entscheidung herbeiführen. Montagmittag waren bereits 900000 zusammengekommen.

In Plattling haben sich nach Angaben von Josef Hofmeister, Geschäftsführer der Stadt und Josef Mehrl vom Standesamt von den 9433 Stimmberechtigten bereits 764 Personen in die Unterschriftenlisten eingetragen. Stand Montagvormittag. Dies entspricht einem Wert von 8,10 Prozent. "Wir sind zuversichtlich, dass wir bis zum Mittwoch noch die Zehn-Prozent- Marke erreichen werden", sagt Mehrl. Er und Josef Hofmeister beobachten das rege Treiben im Erdgeschoss seit den letzten Tagen. "Am Samstag und Donnerstagabend war es ein ziemlicher Andrang", erzählt Hofmeister.

Etwa hundert Menschen kommen im Durchschnitt seit Beginn des Volksbegehrens pro Tag in das Büro von Gabi Breu, um zu unterschreiben. Das klingt erst einmal viel, ist aber im bayernweiten Vergleich eher wenig, wie Breu wissen lässt. Am Montag, 11. Februar, sind es allerdings schon 45 Personen nach rund drei Stunden. Mit vielen von ihnen kommt die stellvertretende Sachgebietsleiterin ins Gespräch. "Den Leuten, die hierher kommen, ist bewusst, dass sich etwas ändern muss. Es ist aber nicht so, dass sie die Verantwortung einfach von sich schieben. ", berichtet Breu.

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