"Emotionen gehören auch ein Stück weit dazu"
Völlig lächerlich oder zwingend nötig? Der Torjubel mit Abstand sorgt für Diskussionen

17.05.2020 | Stand 19.09.2023, 1:35 Uhr

Herthas Spieler bejubelten ihre Tore gemeinsam. "Ich hoffe, die Menschen draußen haben Verständnis dafür", sagte Trainer Bruno Labbadia. −Foto: dpa

Der Re-Start der Fußball-Bundesliga ist im großen und ganzen gelungen. Abstand und Hygiene waren Trumpf, die Fans blieben vernünftig und hielten sich von den Stadien fern. Eine Sache sorgte aber doch für Wirbel. Und zwar der Torjubel.

In einem "Organisations-Rundschreiben Sonderspielbetrieb" hatte die DFL empfohlen, auf den gemeinsamen Torjubel mit engem Körperkontakt zu verzichten. Die meisten Spieler bekamen das am Samstag hin. Außer die Profis aus Berlin. Die Hertha-Spieler sorgten mit ausgiebigem gemeinsamem Torjubel beim 3:0-Sieg bei der TSG 1899 Hoffenheim für Aufsehen. Im Abendspiel vergaß dann auch Gladbachs Marcus Thuram die Empfehlung, feierte seinen Treffer zum 2:0 beim 3:1 in Frankfurt Wange an Wange mit Ramy Bensebaini.

Was bleibt ist die Frage: Warum sollen sich die Spieler eigentlich nicht gemeinsam freuen? Bei Eckbällen, Zweikämpfen oder in der Freistoßmauer haben sie ständig engen Körperkontakt. Aber bei einem Tor sollen sie nicht mal den Arm um den Schützen legen dürfen. Macht das wirklich Sinn, zumal die Profis ja vor den Partien mehrmals getestet wurden?

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) erklärte am Samstagabend, dass das gemeinsame Feiern zumindest keine Konsequenzen haben werde. Warum? Der Torjubel von Spielern sei "nicht Bestandteil" des medizinisch-organisatorischen Konzepts, teilte ein DFL-Sprecher mit und betonte: "Zum Thema Torjubel wurden in Ergänzung zum Konzept lediglich Hinweise zur Orientierung gegeben – Sanktionen erübrigen sich daher."

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