Vermummt und mit Sturmmasken: Kurioser Taktik-Trick – aber am Ende feiern die Wacker-Ringer vor 1200 Fans

13.01.2019 | Stand 18.09.2023, 20:27 Uhr
Michael Buchholz

Bis zur Unkenntlichkeit vermummt betraten die Ringer von Adelhausen die Halle, um im Aufstellungspoker nicht erkennen zu lassen, wer für die Gäste auf die Matte geht. −Fotos: Buchholz/Zucker

Es ist vollbracht, die Ringer des SV Wacker Burghausen stehen erneut im Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Nach einem deutlichen 17:11-Erfolg am Samstagabend über den TuS Adelhausen in der mit offiziell 1188 Zuschauern restlos ausverkauften Sportparkhalle trifft der Titelverteidiger auf die Red Devils Heilbronn und darf den entscheidenden Rückkampf am 26. Januar vor eigenem Publikum bestreiten.

Der Sieg des Titelträgers gelang dank einer taktischen Meisterleistung beim Aufstellungspoker und einer in allen Belangen überzeugenden Vorstellung auf der Matte. Letzte formale Zweifel am Finaleinzug wurden dann am Sonntag vom Bundesrechtsausschuss beseitigt, der die Beschwerde von Adelhausen gegen den Verwaltungsentscheid abwies. Somit wird der Kampf in Adelhausen trotz verspäteter Waage mit 13:13 gewertet und Burghausen zieht mit einem Gesamtscore von 30:24 in die beiden Finalduelle ein. "Das war eine katastrophale Woche, es war schon sehr anstrengend die Stellungnahme so detailliert abzufassen, dass man nichts vergisst. Uns ging es da ausschließlich um die Wahrheit. Umso schöner ist es jetzt im Finale zu stehen", freut sich SVW-Abteilungsleiter Jürgen Löblein.

Um sich nicht in die Karten schauen zu lassen, versuchten die Ringer aus Adelhausen mit Sturmhauben in die Halle zu kommen, wurden aber wegen des Vermummungsverbots vom Ordnungsdienst zurückgewiesen. "Das ist absolut korrekt gelaufen. Man kann doch nicht 15 Vermummte in eine voll besetzte Halle lassen", so Löblein. Mit Schals und Kapuzen bis zur Unkenntlichkeit maskiert durften die Athleten dann doch in die Sportstätte. Genutzt hat es Adelhausen nichts, denn kurz vor der Waage hatte sich Burghausens Trainer Eugen Ponomartschuk die Besetzung der Südbadener in etwa zusammengereimt. "Wir hatten bis zum Schluss zwei Aufstellungen, irgendwann hat Eugen herausgefunden, dass Bantamgewichtler Artem Gebekov nicht dabei ist und dann haben wir uns für die Variante entschieden, die dann zum Tragen gekommen ist", fasst Sportlicher Leiter Anton Losowik, der sich im Schwergewicht auf verlorenem Posten gegen den über 30 Kilo schwereren Nick Matuhin in den Dienst der Mannschaft stellen musste, den Aufstellungspoker zusammen. Mit Erik Thiele, Johann Steinforth, Michael Widmayer, Benjamin Sezgin und Andreas Maier, die allesamt das nötige Gewicht hatten, wäre auch eine ganz andere Variante möglich gewesen.

Fanbus(se) setzt der SV Wacker Burghausen am kommenden Samstag für den Final-Hinkampf in Heilbronn ein. Die Anmeldung erfolgt ab sofort bis Mittwochmittag über die Homepage des Vereins unter www.ringen.sv-wacker.de. Der SVW teilt mit, dass so viele Busse gechartert werden, wie benötigt. Die Abfahrtszeit wird noch bekannt gegeben, es ist mit einer Fahrzeit von rund fünf Stunden zu rechnen.

Mehr zu diesem Thema lesen Sie am 14.1. im Alt-Neuöttinger und Burghauser Anzeiger!