Verletzung von Center Thoß lähmt Neuötting − 63:75 gegen Abstiegskandidat Vaterstetten

18.02.2013 | Stand 18.02.2013, 23:45 Uhr

Auch mit vereinten Kräften brachten die Neuöttinger den Ball zu selten im Korb von Vaterstetten unter. Hier eine Szene mit Sebastian Miehling (links) und Adam Grzegorczyk.  − Foto: Butzhammer

 Sie hatten sich so sehr gewünscht, ihre Pleitenserie endlich zu beenden. Stattdessen hat sich die Talfahrt des TSV Neuötting in der Basketball-Bayernliga Süd auch gegen den TSV Vaterstetten fortgesetzt. Die Mannschaft von Trainer Milos Perovic unterlag den als Schlusslicht angereisten Gästen mit 63:75 und fing sich damit die mittlerweile sechste Niederlage in Folge ein. Damit nicht genug: Ricardo Thoß schied wegen einer Verletzung früh aus.

 Beide Mannschaften starten gut in die Begegnung, nach den ersten fünf Minuten heißt es 11:8 für Neuötting. Dann der Schock: Bei einer Angriffsaktion steigt Thoß auf den Fuß eines anderen Spielers − und bleibt mit starken Schmerzen im Sprunggelenk liegen. Der Center kann nicht mehr weitermachen, offenbar hat er eine schwere Bänderdehnung.

 Seine Teamkollegen reagieren auf den frühen Ausfall von Thoß wie gelähmt, verlieren erstmal komplett den Faden. In der Offensive findet der Tabellensiebte nicht mehr zum gewohnten Spiel und in der Verteidigung kommt man fast immer einen Schritt zu spät. Vaterstetten nutzt die Schwächephase sofort clever aus, übernimmt die Führung und baut diese bis zum Viertelende auf 14 Punkte aus (13:27).

 Was in den folgenden zehn Minuten bis zur Halbzeitpause passiert, ist aus Sicht der Hausherren kaum in Worte zu fassen. Die Innstädter scheinen das Basketballspielen völlig einzustellen. Vaterstetten kontrolliert die Partie nun nach Belieben, beherrscht die Bretter und baut den Vorsprung auf sagenhafte 27 Punkte aus. Nach der wohl schlechtesten Halbzeit der Saison liegt der selbst ernannte Titelmitfavorit Neuötting mit 22:49 hinten − und das gegen einen Gegner, der in höchster Abstiegsnot schwebt.

 In seiner Halbzeitansprache findet Perovic aber offenbar die richtigen Worte. Jedenfalls schafft es der Coach, seine Truppe zu wecken, denn die Spieler zeigen nach Wiederbeginn ein ganz anderes Gesicht. So verläuft das dritte Viertel genau im Gegensatz zum zweiten. Jetzt ist es Neuötting, das in der Verteidigung aggressiv zu Werke geht und vorne den Ball sehr gut bewegt. Auch die offenen, freien Würfe von jenseits der Drei-Punkte-Linie finden nun ihr Ziel. Mit 26:9 entscheiden die Gastgeber diesen Teilabschnitt für sich und gehen mit einem Rückstand von nur noch zehn Punkten (48:58) in den Schlussdurchgang.

 Plötzlich ist wieder Hoffnung da, zumal man durch vier schnelle Punkte noch näher an Vaterstetten herankommt. Doch das ersehnte Happy End bleibt aus. Begünstigt durch Ballverluste der Neuöttinger bringt der Gegner einen 9:0-Lauf zustande und führt wieder mit 15 Zählern (52:67). Die Innstädter versuchen die Moral hochzuhalten und kämpfen, aber diesmal können sie nicht mehr entscheidend verkürzen. Vaterstetten, das zu keiner Phase wie ein Kellerkind aufgetreten ist, gewinnt letztlich verdient.

 Beste Scorer der Gäste waren Jürgen Wieber (18 Punkte/davon 2 Dreier), Christopher Herrmann (17) und Benjamin Linsner (13). Bei Neuötting punkteten Christopher Krammer, Markus Haindl (beide 15/2) und Viktor Brehm (10) zweistellig. Die weitere Verteilung: Thomas Weber 6/2, Adam Grzegorczyk 5, Jonathan Macé 4, Ricardo Thoß 4, Sebastian Miehling 2, Alexander Krammer 2.

 Mit 14 Punkten aus 16 Spielen bleiben die Neuöttinger in der Tabelle auf dem 7. Platz. Als nächstes geht’s am Samstag (20 Uhr) zur zweiten Mannschaft des MTSV Schwabing. Diese belegt mit zwölf Zählern Rang 8 und sollte zu packen sein. Eigentlich ...

 − red/ow