Plattling
Verkehrswacht bemüht sich um Aufmerksamkeit

12.10.2020 | Stand 18.09.2023, 4:56 Uhr

Als Gastgeber hießen Plattlings Verkehrswacht-Vorsitzender Klaus Stiglbauer (2.v.r.) und Geschäftsführer Helmut Brandl (2.v.l.) die Kollegen willkommen: Ursula Fendl (3.v.l.) bleibt Bezirksvorsitzende der Verkehrswacht, zu ihren Stellvertretern wurden wieder Ulrich Deser (l.) und Günter Obermüller (3.v.r.) gewählt. Landesgeschäftsführer Manfred Raubold (r.) bestritt den Vormittag mit Informationen. −Fotos: Eichwald

Die Verkehrswacht hat "Identitätsprobleme": In der Bevölkerung kursiere folgende Meinung: "Der ist von der Verkehrswacht, der schreibt mich auf und ich muss was zahlen." Dies wurde im Kreis der 23 Ehrenamtlichen laut, die am Samstag in Plattling an einer halbtägigen Fortbildung der Verkehrswacht im Bürgerspital teilnahmen.

Früher sei die Verkehrswacht identisch mit der Polizei gewesen, hieß es weiter, aber die Polizisten hätten heute "nicht mehr so großes Interesse", der Verkehrswacht beizutreten: Dabei wäre es "doch nett, wenn Polizeibeamte ehrenamtlich mitarbeiten", regte ein Teilnehmer aus Passau an, dies "stärker zu fokussieren".

Ins Rollen gebracht hatte die Aussprache unter diesem Tenor der Plattlinger Thomas Achatz, der wie Helmut Brandl bei der Polizeiinspektion Plattling tätig ist – beide sind auch bei der Verkehrswacht. Wenn er sich in der Runde so umsehe, sei er "einer der Jüngeren", sagte Achatz, offenbar im Hinblick darauf, weitere Engagierte zu finden. "Frag mal im Bekanntenkreis, wer Mitglied werden möchte: Die kennen das alle nicht", warf der Landshuter Ulrich Deser ein, der bei der OED Straubing beschäftigt – und bei der Verkehrswacht aktiv – ist.

Was "Werbung" für die Verkehrswacht angehe, sollte man auf "Mundpropaganda" setzen, oder Mitgliedsanträge mitnehmen, wenn man zum Beispiel an einer Grundschule oder im Kindergarten einen Vortrag hält. In Straubing seien bei einem Fahrsicherheitstraining für Motorradfahrer interessierte Jüngere "hängengeblieben" und auch mit dem Verteilen von Flyern könne man auf sich aufmerksam machen.

Möglichkeiten, die Verkehrswacht ins Spiel zu bringen, gebe es vielerlei, meinte ein Teilnehmer aus dem Kreis Rottal-Inn. Er berichtete von Ansatzpunkten, beispielsweise bei einem Vortrag im Hinblick auf Arbeitsschutz oder bei einer Präventionsveranstaltung über Drogen im Straßenverkehr. "Auch da kann man die Verkehrswacht präsentieren." Günter Obermüller von der Kreisverkehrswacht Freyung-Grafenau machte deutlich, dass man eine Anzahl von Fachleuten brauche. Neben Polizeibeamten und Lehrern seien Ingenieure, Fahrlehrer oder Leute aus der Justiz gefragt.

Geschäftsführer Manfred Raubold von der Landesverkehrswacht rückte neben dem Bundesprojekt "Junge Fahrer", das es schon seit mehr als 30 Jahren gibt, Aspekte wie "Mobil bleiben, aber sicher" in den Blickpunkt und stellte neue Broschüren bezüglich E-Scooter und zum "Toten Winkel" vor. Er verwies auf Tipps und Fahrtrainings für Senioren.

Corona habe die Aktionen seit März zum Erliegen gebracht, sagte Bezirksvorsitzende Ursula Fendl. E-Bike-Trainings für Senioren, Trainings mit dem Kick-Roller oder Einheiten am Pedelec-Simulator der Plattlinger Verkehrswacht laufen erst jetzt wieder an.

Bei der Neuwahl wurden Ursula Fendl aus Elisabethszell, Leiterin der Verkehrspolizei Regensburg, als Bezirksvorsitzende sowie Ulrich Deser aus Landshut, der bei der Polizei Straubing beschäftigt ist, und Günter Obermüller von der Kreisverkehrswacht Freyung-Grafenau als Stellvertreter für die kommenden drei Jahre wieder gewählt.

Der stellvertretende Landrat Josef Färber und Plattlings Rathauschef Hans Schmalhofer hatten der Veranstaltung anfangs einen guten Verlauf gewünscht.

− je