Vor dem Drittliga-Start
Verbal schon wieder in Topform: Kult-Stürmer Mölders über 1860, Aufstieg und seine Kreisliga-Pläne

21.07.2021 | Stand 21.07.2021, 8:00 Uhr

Beliebter Lautsprecher: Sascha Möldrs. −Foto: dpa

Stürmer Sascha Mölders vom Fußball-Drittligisten TSV 1860 München hat sich als Fan von Italiens Nationalteam um Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci geoutet.

Man habe klar gesehen, dass Teams mit echten Typen diese EM geprägt hätten, sagte der 36-Jährige am Montag auf einer Pressekonferenz. Über Chiellini und Bonucci sagte er: "Da geht es nicht ums Alter. Für mich haben sie Italien zum Titel geführt. Das sind Leute, die reden viel Mist, aber was entscheidend ist: Wenn du sowas machst, musst du liefern."

Mölders war in der vergangenen Spielzeit mit 22 Treffern der erfolgreichste Torschütze der 3. Liga und wurde zudem zum besten Spieler der Saison gewählt. "Für mich spielt das Alter gar keine Rolle. Es gibt nur gut oder schlecht. Es gibt nicht alt oder jung", erklärte Mölders wenige Tage vor dem Start der neuen Spielzeit am kommenden Wochenende.

Das Ziel ist für den Angreifer klar: die Rückkehr in die 2. Bundesliga. "Ich habe mit Sechzig in der 2. Liga gespielt und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass wir nicht hochwollen. Wir wollen oben mitmischen."

Wenn man gegen mich spielt, mag man mich nicht so. Dass sie mich alle gewählt haben, war ein Stück weit überraschend." (Mölders zu seiner Wahl zum Spieler der Saison)



In der DFB-Pressekonferenz sprach Mölders ausführlich über sich, die Löwen und die neue Saison. Anbei die wichtigsten Aussagen (Quelle: DFB.net).

Sascha Mölders über...

... die Chancen von 1860 München: Unser großes Plus ist, dass wir die gesamte Mannschaft zusammenhalten konnten und uns punktuell verstärkt haben. In der 3. Liga kann jeder jeden schlagen. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass wir nicht hoch wollen. Wir wollen oben mitmischen. Aber die 3. Liga ist sehr, sehr gut. Es gibt viele gute Mannschaften. Es wird wieder brutal.

... den verpassten Aufstieg: Wir waren lange oben mit dabei, sind aber gescheitert. Das tut natürlich weh. Ich habe die ersten zwei Wochen in der Vorbereitung gebraucht, um das zu verarbeiten. Wir müssen jetzt wieder nach vorne schauen. Es kommt nicht darauf an, wer die besten Spieler, sondern wer das beste Team hat. Es wartet eine lange Saison auf uns, hoffentlich mit Zuschauern im Stadion, das wird uns allen Spaß machen.

... das Auftaktspiel gegen die Würzburger Kickers: Wir sind guter Dinge, dass wir am Samstag das Spiel gewinnen können. Würzburg hat einen super Trainer geholt. Torsten Ziegner hat jahrelang bewiesen, dass er die 3. Liga kennt. Die Würzburger haben eine runderneuerte Mannschaft. Es wird nicht einfach, aber wie ich unseren Trainer Michael Köllner kenne, weiß er alles über den Gegner und wird uns alles näherbringen.

... die Rückkehr der Fans: Ohne Zuschauer zu spielen, ist für mich kein richtiger, sondern nur halber Fußball.

... seine Motivation mit 36 Jahren: Bei der EM hat man gesehen, dass die Mannschaften, die echte Typen im Team hatten, weit gekommen sind. Da geht es nicht ums Alter, sondern um Führung. Bonucci und Chiellini haben Italien zum Titel geführt. Wenn du viel redest, musst du auch liefern, sonst hast du ein Problem. Entscheidend ist auf dem Platz.

... seinen neuen Sturmkollegen: Marcel Bär ist ein Spieler, der Qualitäten hat. Ich glaube, dass es sehr, sehr gut passen kann. Er ist auch ein super Typ neben dem Platz. Er passt gut zu uns. Ich hoffe, dass der ein oder andere Spieler zweistellig trifft. Das wird uns helfen.

... seine Wahl zum Spieler der Saison: Dass die Trainer und Kapitäne mich vergangene Saison gewählt haben, war überraschend für mich. Das hat mich sehr gefreut. Zumal ich mich auf dem Platz gerne mal mit dem Gegner oder anderen Trainer zoffe. (lacht) Das Alter spielt für mich keine Rolle, es gibt nur gut oder schlecht.

... seine Karriere nach der Karriere: Ich trainiere seit zehn Jahren Jugendmannschaften. Als nächstes würde ich mich als Spielertrainer in der Regionalliga sehen, da gab es auch schon Angebote. Das ist das, was ich erstmal machen will, wenn ich nicht mehr als Profi spiele. Irgendwann spiele ich vielleicht auch in der Kreisliga weiter, denn einfach so aufzuhören mit dem Kicken, geht für mich nicht. Ich versuche jetzt schon, als Spieler den Trainer zu verstehen. Da hat man ein anderes Denken.