Plattling
VCD-Landesversammlung: Wie klappt die Verkehrswende?

13.10.2019 | Stand 18.09.2023, 4:03 Uhr

Zeigte die verkehrspolitischen Stärken und Schwächen Plattlings auf: Dritter Bürgermeister Franz Geisberger nahm die Teilnehmer der VCD-Landesversammlung mit auf einen Spaziergang durch die Isarstadt. −Fotos: Bäumel-Schachtner

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat Plattling zu seinem Ort für seine Landesversammlung erkoren. Dies aus gutem Grund, denn die Nibelungenstadt ist bekanntlich ein wichtiger Eisenbahnknoten. Auf einen Spaziergang durch die Stadt hatte vor der Versammlung am Samstagmittag dritter Bürgermeister Franz Geisberger die Mitglieder für zwei Stunden mitgenommen und gezeigt, wo die verkehrspolitischen Stärken Plattlings liegen und wo es noch etwas zu tun gibt.

Mit kräftiger Zugverspätung reiste VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann nach Plattling. Dies sei ärgerlich und müsse in Zukunft in den Griff bekommen werden, damit die Reisenden tatsächlich vom Auto auf die Schiene umsteigen, unterstrich dritter Bürgermeister Franz Geisberger. Das Hauptreferat bei der Landesversammlung hielt Kai Müller-Eberstein, RVV-Geschäftsführer in Regensburg. Er zeigte auf, wie kompliziert die Nutzung des ÖPNV vor der Digitalisierung gewesen sei: Es sei schwierig gewesen, herauszufinden, welche Haltestelle man nutzen, welchen Tarif man auswählen müsse und wann die Verkehrsmittel abfahren. Dies sei nun durch die Nutzung von Apps, die der RVV seit mehreren Jahren biete, sehr viel leichter geworden. "Und der ÖNPV muss einfach sein, damit umso mehr Menschen ihn nutzen", unterstrich der Experte.

Zudem müsse man die Autofahrer durch andere Argumente überzeugen, umzusteigen. Deshalb habe Regensburg ein neues Busbeschleunigungsgutachten in Auftrag gegeben, um herauszufinden, wie vermieden werden kann, dass Busse im Stau stehen: "Wir wollen den Mitfahrern zeigen, dass sie schneller vorankommen als im Auto und nicht im Stau stehen, wenn sie den Bus nutzen." Zudem sei beim RVV einiges reformiert worden, zum Beispiel das sogenannte Jobticket. Dieses bietet Mitarbeitern von teilnehmenden Unternehmen die Möglichkeit, rund um die Uhr kostenlos zu fahren. Dabei müssen die Unternehmer einen Teilbeitrag leisten. "Wenn das richtige Angebot auch richtig kommuniziert wird, dann lassen sich die Leute überzeugen", glaubt Müller-Eberstein.
Mehr zu der Landesversammlung und ein Interview zu dem Thema lesen Sie am Montag, 14. Oktober, in Ihrer PZ.