Unnötige 69:74-Niederlage gegen den Tabellenletzten: Neuötting verspielt Vizetitel vorzeitig

11.03.2014 | Stand 18.09.2023, 20:03 Uhr

Auch überragende 26 Punkte von Markus Haindl (links) haben nichts genützt. Die Gäste aus Fürstenfeldbruck waren in der alles entscheidenden Schlussphase konzentrierter und gewannen deshalb gar nicht mal unverdient. In der Mitte TSV-Center Viktor Brehm (Nummer 11). − Foto: Butzhammer

Peinliche Heimschlappe für den TSV Neuötting: Beim drittletzten Saisonspiel in der Basketball-Bayernliga Süd patzte das Team von Trainer Milos Perovic und verlor gegen Schlusslicht TuS Fürstenfeldbruck mit 69:74. Der TSV bleibt auf dem 4. Platz, allerdings ist der mögliche Vizetitel, mit dem man insgeheim geliebäugelt hatte, nun praktisch futsch.

Ohne den verletzten Flügelspieler Jonathan Macé hatten die Hausherren Startschwierigkeiten. Die 3-2-Zone, die sie in der ausgeglichenen Anfangsphase spielten, wurde immer wieder von den zwei Gäste-Flügeln durchbrochen. So kamen die "Brucker" zu leichten Punkten. Doch Neuötting hatte meist gute Antworten, etwa mit Würfen von außen. Nach dem ersten Viertel stand es 17:18.

In den ersten drei Minuten des folgenden Abschnitts zog Fürstenfeldbruck auf sechs Punkte davon, ehe Neuötting seiner Favoritenrolle gerecht wurde: 18 Punkte bis zur Halbzeitpause, darunter wieder zwei Dreier, während die Gäste nur sechs Zähler verbuchten. Sie kamen mit der 1-3-1-Zone des TSV nicht zurecht. Das 35:29 nach Hälfte 1 entsprach halbwegs den Erwartungen. Perovic machte in der Kabine aber klar, dass ein Sechs-Punkte-Vorsprung gegen einen designierten Absteiger keineswegs zufriedenstellend ist.

Mit dieser Ansage im Hinterkopf zeigten die Neuöttinger nach Wiederbeginn, wieso sie heuer dem Spitzenquartett angehören. Vorne wie hinten wurde um jeden Ball gekämpft, Angriffsaktionen schön herausgespielt. Als es in der 24. Minute 46:32 hieß, hakten die Gastgeber das Match offenbar als gewonnen ab. Nur so ist es zu erklären, dass sich Unkonzentriertheiten einschlichen, die Fürstenfeldbruck zu nutzen wusste.

Vor dem letzten Viertel stand es nur noch 55:47, doch auch das Schmelzen des Vorsprungs schien Perovics Team nicht wirklich zu beängstigen. Ohne großen Rhythmus ging es weiter und man beschäftigte sich zum Teil mehr mit strittigen Entscheidungen der Schiedsrichter als mit eigenen Fehlern oder dem Gegner. Stattdessen schenkte der TSV dem Schlusslicht immer wieder freie Möglichkeiten von der Linie. Das viel zitierte "Momentum" war nun ganz auf der Seite der Gäste. Am Ende musste Neuötting fast noch Schadensbegrenzung betreiben – wobei die Pleite an sich natürlich Schaden genug war.

Schließlich stand eine Heimniederlage zu Buche, mit der auf Seiten des TSV niemand gerechnet hatte. Ärgerlich insofern, weil man damit wohl vorzeitig die Chance auf Platz 2 verspielt hat. – Punkteverteilung Neuötting: Markus Haindl 26/davon 1 Dreier, Christopher Krammer 13/3, Ricardo Thoß 10/1, Viktor Brehm 7, Alexander Krammer 4, Thomas Weber3/1, Adam Grzegorczyk 3/1, Ralf Erhart 3.

Nächstes Wochenende hätten die Neuöttinger laut Plan eigentlich gegen München BasketII antreten müssen, aber da der Gegner längst zurückgezogen hat, ist frei. Am 22. März geht es erneut mit einem Heimspiel weiter. In der letzten Partie vor eigenem Publikum in dieser Saison ist ab 19.30 Uhr der Tabellensiebte TV Memmingen zu Gast. Zum Schluss spielt man am 29.März noch beim zweitplatzierten TSV Vaterstetten.

− red/ow