Als Regionalliga-Coach noch unbesiegt
"Umbruch gut gemeistert": Wacker-Trainer Haas zwischen Online-Training, Golf und Planungen

17.11.2020 | Stand 19.09.2023, 1:52 Uhr
Michael Buchholz

Über eine gute Bilanz in seinem ersten Jahr beim Fußball-Regionalligisten SV Wacker Burghausen kann sich Trainer Leo Haas freuen. −Foto: Butzhammer

Wenn im Frühjahr die Fußball-Regionalliga Bayern hoffentlich wieder starten kann, ist Leonhard "Leo" Haas (38), Trainer des SV Wacker Burghausen, in Punktspielen über ein Jahr ungeschlagen. "Das hört sich natürlich gut an, aber anders wäre es mir lieber gewesen", schmunzelt der Coach, der mit "anders" einen Normalbetrieb meint und nicht nur die vier Meisterschaftsspiele, die sein Verein im Jahr 2020 austragen konnte.

Dennoch kann sich die Meisterschaftsbilanz des 38-Jährigen, der im letzten Winter vom TSV Wasserburg gekommen ist, bei drei Siegen und einer Niederlage mehr als sehen lassen: "Als ich angefangen habe, war die Ausgangslage ja echt schwierig, aber wir haben die Tabellensituation super verbessert." Bei 23 Punkten aus 21 Spielen drohte der Absturz in die Gefahrenzone, nach zehn Partien ohne Dreier betrug der Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz gerade mal drei mickrige Pünktchen. Mittlerweile haben die Wacker-Kicker zehn Zähler mehr auf dem Konto, stehen satte zwölf Punkte über dem Strich und haben als Rangzehnter den vorzeitigen Klassenerhalt vor Augen.

"Wir haben den Umbruch gut gemeistert und sehr gute Neuverpflichtungen an Land gezogen", so Haas. Von der "akribischen Arbeit des Trainerteams ist auch Geschäftsführer Andreas Huber begeistert: "Leo hat es in Wasserburg schon bewiesen, dass er junge Talente einbauen kann und hat es auch bei uns wieder unter Beweis gestellt. Wir haben jetzt einen sehr jungen Kader, der sich in den nächsten Jahren entwickeln kann. Es muss künftig unser Weg sein, dass wir wieder mehr Talente aus unserem NLZ in die Mannschaft bekommen."

Wann Burghausen mit der Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde beginnt, steht aktuell noch nicht genau fest. "Klar ist, dass wir jetzt die nächsten zwei Monate nicht jeden Tag Lauftraining machen können, aber zwei Monate nichts tun geht ja auch nicht. Außerdem haben die Jungs ja auch Lust darauf, etwas zu tun", weiß Haas, der seinen Schützlingen nicht nur Laufpläne mitgegeben hat, sondern auch Online-Training abhalten wird.

Dass es im Winter noch einmal eine größere Fluktuation im Kader geben wird, glaubt der Trainer nicht: "Wir schauen bei den Jungs, deren Verträge im Juni auslaufen, dass wir da baldmöglichst verlängern können. Die anderen Spieler haben ja ohnehin Verträge über die Saison hinaus." Haas rechnet für die Saison 2021/22, dass das Gehaltsniveau der Spieler noch in etwa auf dem derzeitigen Stand bleiben wird und dass sich erst in der darauffolgenden Spielzeit das Niveau wieder an Vor-Corona-Zeiten anpassen könnte: "Ich denke, dass sich das wieder relativieren wird, wenn es wieder mehr Planungssicherheit gibt. Die Fans erwarten ja auch von ihren Vereinen – egal in welcher Klasse – immer den bestmöglichen Kader."

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