Turbulentes Kroos-Jubiläum – aber Jogis Jungs wieder ohne Sieg

13.10.2020 | Stand 14.10.2020, 11:58 Uhr

Hart geforderter Jubilar: Toni Kroos in seinem 100. Länderspieleinsatz, verfolgt vom Schweizer Silvan Widmer. −Foto: Ina Fassbender/AFP

Das hatte sich Jubilar Toni Kroos anders vorgestellt. Die deutsche Nationalmannschaft erlitt mit einem phasenweise wilden 3:3 (1:2) am Dienstag in Köln gegen die Schweiz den nächsten Rückschlag in der Nations League – die personellen und taktischen Umstellungen von Joachim Löw griffen in Kroos" 100. Länderspiel nicht.

Kai Havertz und Serge Gnabry retteten dem Löw-Team beim Tore-Festival im Geisterspiel nach einem 0:2-Fehlstart zumindest noch das Remis. Der Bundestrainer wird in den drei ausstehenden Spielen des Jahres unter noch größerer öffentlicher Beobachtung stehen.

Mario Gavranovic (5. und 57. Minute) und Remo Freuler (26.) nach einem fatalen Fehlpass von Kroos trafen für die robusten Gäste. Fabian Schär sah Gelb-Rot (90.+3). Timo Werner verkürzte noch vor der Pause (28.), dann trafen Havertz (55.) und Gnabry (60.), der Bayern-Profi frech mit der Hacke. Wie vor knapp einer Woche gegen die Türkei reichten aber drei Tore nicht zum Sieg.

"Nicht für die Kritiker", sondern für sich selbst sollte die DFB-Auswahl überzeugen, hatte Löw vor dem Anpfiff in der ARD gesagt. Nach den wenig gelungen Auftritten zuletzt spielte statt einer Dreier- wieder eine Viererkette. Infolge der wieder folgenschweren Fehler in der Abwehr schaute der Bundestrainer zwischenzeitlich aber konsterniert ins fast leere Kölner Stadion. Seine Taktik mit einem zusätzlichen Offensivspieler ging in der ersten Halbzeit gegen extrem aggressiv anlaufende Schweizer kaum auf. In der zweiten Halbzeit konnte die DFB-Elf vermehrt von der individuellen Klasse der Offensivspieler profitieren.

− dpa