Berater lässt Frist verstreichen
Trennung zeichnet sich ab: FC Bayern zieht Vertragsangebot an Alaba zurück

01.11.2020 | Stand 02.11.2020, 14:40 Uhr

Hat er noch eine Zukunft beim FC Bayern? David Alaba. −Foto: dpa

Das ist ein echter Hammer: Der FC Bayern München hat die Vertragsverhandlungen mit David Alaba (28) vorerst für beendet und gescheitert erklärt. Der Klub zieht sein Vertragsangebot zurück, will Klarheit in der wichtigen Personalie. Präsident Herbert Hainer (66) befasst sich schon mit der Nachfolge-Planung.

Im Poker um David Alaba hat der FC Bayern München sein Vertragsangebot zurückgezogen. Das erklärte Herbert Hainer, der Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender des deutschen Fußball-Rekordmeisters, am Sonntagabend bei Blickpunkt Sport im BR-Fernsehen. Man habe nach monatelangen Verhandlungen dem Berater gesagt, dass man bis Ende Oktober eine Entscheidung haben wolle, sagte Hainer am Sonntagabend. Nachdem keine Antwort gekommen sei, habe Sportvorstand Hasan Salihamidzic noch mal nachgehakt, führte Heiner aus. Ohne Einigung. "Daraufhin haben wir uns jetzt entschieden, das Angebot komplett vom Tisch zu nehmen. Das heißt, es gibt kein Angebot mehr."

Alabas Vertrag läuft im kommenden Sommer aus. Seit Monaten verhandeln beide Seiten um eine Vertragsverlängerung. "Für so eine wichtige Position und Personalie wollen wir auch Planungssicherheit haben", sagte der 66-jährige Hainer. Er betonte erneut, dass das Klub-Angebot seiner Ansicht nach "sehr gut, sehr fair, wettbewerbsfähig" gewesen sei.

Trainer Hansi Flick hatte dieser Tage erneut um einen Verbleib von Alaba beim deutschen Fußball-Rekordmeister geworben. Zuletzt hatte Sportvorstand Salihamidzic erklärt, dass man Alaba "kein Ultimatum" für eine Entscheidung setzen wolle. Der Österreicher war 2008 zu den Münchnern gewechselt.

Hainer ließ durchblicken, dass man jetzt die Nachfolge angehe. "Natürlich, wir müssen auch in die Zukunft planen. Ich will noch mal dazu sagen, dass wir David unheimlich schätzen, er ist ein liebenswerter Kerl, er ist Publikumsliebling, er ist ein Eigengewächs des FC Bayern München, und deswegen würden wir es auch so bedauern, wenn wir getrennte Wege am Ende der Saison gehen müssen", sagte Hainer, der die Tür für eine weitere, die dann vierte Verhandlungsrunde zumindest einen Spalt offen ließ. Der Spieler bzw. sein Berater könnten in den nächsten acht Monaten Gesprächsbereitschaft signalisieren. Ein neues Angebot des deutschen Rekordmeisters sei nicht ausgeschlossen, mutmaßlich zu für Alaba schlechteren Konditionen.

Im Rahmen des Nationalteams sprach Alaba vor einigen Wochen über den Stellenwert von Bayern als seinem aktuellen Lebensmittelpunkt. "Ich fühle mich in München sehr wohl, es ist schon seit zwölf Jahren meine Heimat. Dort durfte ich sehr schöne Momente erleben", sagte Alaba. - dpa/mid