Transferhammer im Winter! Künzing lässt Toptorjäger Seidl nach Schalding ziehen

27.11.2016 | Stand 18.09.2023, 23:46 Uhr

Freigabe erteilt: Der FC Künzing lässt seinen Toptorschützen Christian Seidl zum SV Schalding-Heining ziehen. − Foto: Mike Sigl

Es ist der Transfer-Hammer der Saison! Christian Seidl (22) wird seinen FC Künzing verlassen und will es nun doch beim Regionalligisten SV Schalding-Heining versuchen. Und zwar schon im Frühjahr! Dies teilten die Künzinger nach dem 1:0-Sieg am Samstag im Bezirksliga-Spiel gegen Pfarrkirchen gegenüber der Heimatzeitung mit.

"Am Freitag fand zwischen Chris und den Verantwortlichen des SV Schalding-Heining ein letztes Gespräch statt. Chris hat ihnen mündlich zugesagt, bereits in der Winterpause zu ihnen zu wechseln", erläutert der Künzinger Vereinsvorsitzende Reinhard Bauer, dem die Trennung von Seidl, dem ohne Zweifel größten Talent des Vereins, schwer fällt. Sätze wie diese sind Beweis dafür: "Das Siegtor gegen Pfarrkirchen war sozusagen das Abschiedsgeschenk von ihm. Eine Vertragsunterzeichnung fand aber noch nicht statt."

Chris Seidl bestätigte am Sonntagvormittag den Wechsel, sagt: "Ich will es jetzt einfach versuchen, die Liga und die Herausforderung reizen mich." Wichtig für ihn sei gewesen, dass er die Künzinger in einer guten tabellarischen Lage verlassen kann. "Wir sind nach hinten abgesichert. Nach vorne wird es schwierig., Wenn wir ganz oben dabei gewesen wären, dann hätte ich den Schritt wohl eher nicht gemacht." In Schalding will der Stürmer nun Vollgas geben, stellt sich aber auch auf einen harten Konkurrenzkampf ein. "Ich weiß, dass ich mich jetzt erst hinten anstellen muss. Aber ich werde mich voll reinhauen und bin hochmotiviert." Sollte es beim SVS nicht klappen, dann steht für Seidl fest: "Ich werde nirgends anders hingehen als zurück nach Künzing."

Die Schaldinger buhlten schon seit langer Zeit um Seidl, holten sich mehrfach Absagen vom stark in Künzing und dem Verein verwurzelten Fußballer. Mit gerade einmal 17 Jahren hatte Seidl sein erstes Probetraining am Reuthinger Weg absolviert, dem damaligen Trainer Mario Tanzer reichten 30 Minuten, um sich vom Können des Stürmers zu überzeugen; er wollte ihn umgehend verpflichten. Doch daraus wurde nichts – auch wenn noch weitere Trainingseinheiten am Reuthinger Weg folgten.

145 Tore in 118 Spielen

Auch der SV Wacker Burghausen und Drittligist SSV Jahn Regensburg hatten Interesse an Seidl, der in beiden Vereinen mittrainierte, in Regensburg mit Mannschaft II. Beides sagte Seidl nicht zu, also sagte der 22-jährige ab. Nun erhielt der SVS den Zuschlag. Seidl hatte für den FC Künzing im Seniorenbereich 145 Tore in 118 Spielen erzielt. 60 Treffer davon schoss die "7" des FCK in der Bezirksliga Ost, in nur 49 Spielen. Seidl spielte seit der F-Jugend in Künzing. Nun will er einen neue Herausforderung – in der Regionalliga.

Künzing legt Seidl keine Steine in den Weg

"Von Vereinsseite werden wir ihm auf gar keinen Fall Steine in den Weg legen. Einerseits zollen wir ihm Respekt, es jetzt doch in der Regionalliga zu versuchen, andererseits ist es natürlich traurig, einen Spieler wie Chris zu verlieren", sagt Bauer. Für die Zukunft sieht er deshalb aber noch lange nicht schwarz: "Für unseren FC ist dies aber jetzt kein Weltuntergang. Freilich schießt er in der Bezirksliga die meisten Tore und zwangsläufig ist das Spiel auf ihn zugeschnitten, doch dies wäre nicht möglich, wenn nicht die Mannschaft geschlossen hinter ihm stehen würde."

Die Türen bleiben aber, na klar, immer offen: "Wir wünschen ihm von Herzen dass er sich beim SVS durchbeißt. Wenn es nicht klappen sollte, weiß er ja, was er an seinem Heimatverein hat. Ihm sind weiterhin alle Türen offen", sagte Bauer abschließend.