Fußball-Kreisklasse 4
Trainerwechsel in Tacherting: Franz Disterer übernimmt – Reichenhall will Rang 2 absichern

13.05.2022 | Stand 13.05.2022, 18:11 Uhr

Hans Irl wird die letzten Saisonspiele des SV Linde Tacherting nicht mehr bestreiten. Bisher coachte er gemeinsam mit Tobias Zimmermann-Neumeier den Kreisklassisten. −Foto: btz

Nichts für schwache Nerven ist der Abstiegskampf in der Fußball-Kreisklasse4. Zwar steht der TSV Altenmarkt (13. Platz/12 Punkte) schon seit längerer Zeit als Absteiger fest, doch wer mit dem Team von Spielertrainer Johannes Schreiber in der nächsten Saison in der A-Klasse auflaufen wird, ist noch offen. Einen Trend gibt es – doch liegen die Mannschaften in der unteren Tabellenhälfte so nah beieinander, dass es rein rechnerisch fast jeden treffen könnte. Zittern muss beispielsweise auch der SV Linde Tacherting, der nach neun Begegnungen ohne Sieg einen Trainerwechsel vornahm.

Akut abstiegsgefährdet ist der TSV Heiligkreuz, der mit 24 Punkten auf dem vorletzten Platz steht. Doch mag es auch noch so düster für die Truppe von Trainer Sebastian Rost aussehen, einen Vorteil hat sie: An den verbleibenden zwei Spieltagen geht es für sie gegen zwei direkte Tabellennachbarn. So empfängt sie zum Derby am Samstag, 14. Mai, um 15 Uhr – zu dieser Anstoßzeit finden auch alle weiteren Partien der Liga statt – den TSV Altenmarkt und in der kommenden Woche ist der TSV beim SBC Traunstein II (25) zu Gast.

Für die Traunsteiner geht es heute in Bad Reichenhall (40) zur Sache: Die Kurstädter stehen auf Aufstiegsrelegationsplatz zweiund wollen diese Position natürlich verteidigen. Dafür müssen sie gegen den SBC auf jeden Fall auf Sieg spielen, da ihnen die DJK Otting (37) im Nacken sitzt. Doch einfach wird es für die Reichenhaller auf keinen Fall: "Wir rechnen mit einer starken und voll motivierten Traunsteiner Mannschaft. Klar ist aber auch, dass wir das Spiel gewinnen wollen", sagt TSV-Trainer Michi Kantsperger. Auf der anderen Seite ist sich SBC-Trainer Michael Wirth sicher, dass sein Team als Sieger vom Platz gehen könnte. "Wenn die Einstellung passt, können wir jedes Spiel gewinnen", motiviert er sein Team. So oder so erwartet er einen intensiven Schlagabtausch zweier Mannschaften, die auf Sieg spielen müssen.

Leistet sich der TSV einen Patzer, könnte davon die DJK Otting (3./37) profitieren. Die Truppe von Coach Andi Horner könnte rein rechnerisch in den verbleibenden zwei Spieltagen die Kurstädter noch einholen. Gefordert ist die DJK heute beim SV Linde Tacherting (7./30), der kurzfristig – also definitiv nur für den Rest der Saison – Franz Disterer auf die Kommandobrücke zurückgeholt hat. Vom bisherigen Trainerduo Tobias Zimmermann-Neumeier/Hans Irl trennte sich der SVL, wobei Spartenchef Robert Wimmer von einem "ganz, ganz schweren Schritt" sprach, zumal die beiden "absolut super Typen sind". Allein die sportliche Situation habe nun eben zu einer "Trennung im Guten" geführt, wie es Wimmer formulierte. Irl wird übrigens in den letzten beiden Spielen (zum Saisonfinale am 22. Mai geht’s dann noch zu Meister SC Vachendorf) nicht mehr als Spieler dabei sein, dagegen hofft Wimmer, "dass der eine oder andere von unserer langen Ausfallsliste zurückkommt – ich denke da auf jeden Fall an drei Mann, die uns weiterhelfen können". Ob die jedoch bereits wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte sind, muss man abwarten.

Disterer kennt die aktuelle Linde-Truppe im Übrigen bestens. Er trainierte bis 2015 die "Erste" und war bis vor wenigen Jahren auch als U19-Coach tätig – dabei formte er den einen oder anderen Spieler, der nun gemeinsam mit ihm die Kastanien aus dem Feuer holen soll.

In einer schweren Woche steckt auch die DJK Weildorf (9./29). Nachdem das Team von Trainer Willi Aigner am Donnerstagabend 2:2 gegen den FC Bischofswiesen (8./30) spielte, geht es für die Willi-Aigner-Truppe nun am Samstag weiter. Zu Gast an der Hauptstraße ist der SC Vachendorf.

Ebenfalls eine englische Woche hat der SV Oberteisendorf zu absolvieren. Nach dem 2:0-Sieg am Dienstag in Tacherting kann man selbstbewusst den SV Laufen empfangen. Auch Trainer Raphael Omelanowsky ist zuversichtlich: "Zusammenhalt, Mut und Teamgeist waren der Schlüssel zum Erfolg. Den neuen Schwung wollen wir natürlich ins Spiel gegen den SV Laufen mitnehmen."

Auf eine Partie mit zwei gleichstarken Teams können sich die -Fans in Piding (4./34) freuen, wo heute der direkte Tabellennachbar SV Ruhpolding (5./33) aufkreuzt. Für beide Mannschaften ist rein rechnerisch der Klassenerhalt gesichert – sie möchten aber auch jetzt noch das Beste aus sich rausholen, um die Saison möglichst positiv zu beenden. Die Pidinger könnten in der Heimtabelle, in der sie mit einer 6-3-2-Bilanz derzeit Fünfter sind, durchaus noch ein paar Positionen gutmachen.

− aha/cs

Mehr über die Kreisklasse 4 lesen Sie in der PNP-Printausgabe vom Samstag, 14. Mai 2022 – unter anderem im Trostberger Tagblatt und Reichenhaller Tagblatt.