Torwart Taube macht den Türsteher: Simbach-Keeper seit 634 Minuten ohne Gegentor

10.05.2016 | Stand 10.05.2016, 8:39 Uhr

Wie eine Wand: Simbachs Bezirksliga-Keeper Fabian Taube musste letztmals am 26. März hinter sich greifen. − Foto: Geiring

Ein Torwart, der kein Tor mehr kassiert. Ein Spieler, der nur eine Minute auf dem Platz steht. Ein Team, das bis zur 90. Minute Meister ist – und am Ende doch nicht feiern darf. Gibt’s nicht? Gibt’s doch! Willkommen bei den Heimatsport-Highlights, den Höhepunkten und Kuriositäten vom regionalen Fußballgeschehen des Wochenendes. Torwart-Titan

Beginnen wir mit einem Mann, der seinen Job derzeit ziemlich ernst nimmt. Oder anders ausgedrückt: Torwart Fabian Taube macht den Türsteher, ganz nach dem Motto: Hier kommt kein Ball mehr rein. Ja, seit sage und schreibe 634 Minuten hat der 23-jährige Schlussmann des West-Bezirksligisten ASCK Simbach kein Gegentor mehr kassiert. Wann er den Ball das letzte Mal aus dem Netz fischen muss? Lang ist’s her, genauer gesagt am 26. März beim 0:3 in Abensberg. Was folgt sind sechs Simbacher Zu-Null-Siege in der Liga und ein glatter 3:0-Erfolg im Passauer Totopokal-Finale gegen Alkofen. Fabian Taube fliegt – und hält alles, was auf seinen Kasten geflogen kommt. Zum Vergleich: Die längste Serie ohne Gegentor in der Bundesliga hat Timo Hildebrandt aufgestellt – der frühere Stuttgart-Keeper konnte 884 Minuten nicht bezwungen werden.

Rekord-Rot

Den Rekord für die schnellste rote Karte im deutschen Profifußball hält der Kölner Youssef Mohamad, der im Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am 21. August 2010 aufgrund einer Notbremse nach 87 Sekunden vom Feld geflogen war. Sogar noch etwas früher muss am Wochenende Stefan Bauer zurück in die Kabine. Der Stürmer der SG Sonnen bekommt im Spiel der A-Klasse Waldkirchen gegen die SG Wildenranna II von Referee Werner Frauenauer laut Spielbericht in der allerersten Minute den roten Karton unter die Nase gehalten. Grund ist ebenfalls eine Notbremse. Ja mei, sagen wir, kann schon mal passieren, zumal es für Kapitän Bauer erst die zweite Karte überhaupt in dieser Saison ist (zuvor einmal Gelb). Folgen hat der Platzverweis für die Sonnener auch keine – der Tabellenvierte gewinnt am Ende trotz langer Unterzahl mit 3:1.

Sieges-Serie

Gewinnen ist ein gutes Stichwort für unser nächstes Highlight. Dass der Protagonist in dieser Kategorie Eintracht Passau heißt, mögen jetzt aber wohl die wenigsten vermuten. Doch tatsächlich: Am Wochenende kann Vereinsberichterstatter Karl Schmidbauer (83 Jahre) bereits den fünften Sieg in Folge vermelden. Seit 60 Jahren ist Schmidbauer mittlerweile im Verein tätig, seit 45 Jahren gibt er den Eintracht-Kicker heraus und berichtet darin über das sportliche Geschehen am Passauer Oberhausberg. Am Sonntag notiert er einen nie gefährdeten 5:0-Triumph beim FC Salzweg II. Und: Dass Trainer Christian "Pinky" Kobler eine sehr gute Arbeit leistet. Diesem Lob können wir uns bei fünf Siegen in Folge mit 18:2 Toren nur anschließen ...

Party-Crasher

Die Kreisklasse Dingolfing ist Schauplatz der nächsten Besonderheit. Mit einem Sieg bei der abstiegsbedrohten DJK Dornwang will sich der FSV Landau vorzeitig den Titel sichern. Und zunächst läuft auch alles nach Plan, der Gast hat das Spiel nach 0:1 gedreht, führt nach 80 Minuten mit 2:1. Landau mit einem Bein in der Kreisliga – doch die Schlussphase wird zum Drama. Erst kassiert der Spitzenreiter in Minute 80 den Ausgleich. Doch das 2:2 würde zum Titel reichen, weil Verfolger Marklkofen sich kurz vor Schluss ein Gegentor fängt und 1:2 in Dornach unterliegt. Landau sehnt den Schlusspfiff herbei – doch dann macht Stefan Wolf den Party-Crasher. Der Mittelfeldmann trifft zum 3:2, Dornwang siegt – und Landau muss seine Feier verschieben. Aber gut, vor eigenem Publikum ist die Party vielleicht ohnehin schöner. Und zu Gast ist am Samstag das abgeschlagene Schlusslicht aus Reisbach ...

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