Relegation im Bayerwald
Todesfall überschattet Relegation im Bayerwald: TSV Wegscheid spielt auch für verunglückten Teamkameraden

03.06.2017 | Stand 03.06.2017, 13:15 Uhr

Beim TSV Wegscheid herrscht nach dem Unfalltod eines Spielers tiefe Erschütterung und Traurigkeit. Zum Relegationsspiel am Sonntag gegen Kropfmühl wird der Verein aber antreten, es war auch der Wunsch der Frau des verstorbenen Teamkameraden. − Foto: Kaiser

Es ist definitiv das letzte Saisonspiel – und entscheidet über ein ganzes Jahr. Am Pfingst-Wochenende stehen im Fußballkreis Bayerwald noch einmal fünf Entscheidungsspiele an. Diese werden allerdings durch den Unfalltod eines Spielers des TSV Wegscheid überschattet.

Bei einem Verkehrsunfall, der sich am Freitag in den Morgenstunden auf der B85 bei Schönberg ereignete, kam ein Spieler der 2. Mannschaft des TSV Wegscheid ums Leben. Der ganze Klub ist verständlicherweise tief erschüttert. Am Freitag war noch nicht klar, ob der Verein unter diesen traurigen Umständen die Partie gegen Kropfmühl austragen will. "Wir werden der Mannschaft die Entscheidung überlassen", sagte Daniela Grimbs. Am Samstag meldete sich die TSV-Spartenleiterin dann und teilte mit, dass die Wegscheider auflaufen werden. "Es war auch der Wunsch der Frau, dass sie für ihren verstorbenen Mann spielen sollen", so Grimbs. Die Partie findet am Sonntag um 18 Uhr in Kropfmühl statt.

Zur KreisligaSV Geiersthal – TSV Frauenau (Samstag, 16 Uhr in Bodenmais) : Es ist alles gesagt, die Voraussetzungen sind klar: Nur der Sieger des heutigen Relegations-Endspiels zwischen dem SV Geiersthal und dem TSV Frauenau wird in der kommenden Saison in der Kreisliga kicken. Dementsprechend heiß dürften beide Teams vor der heutigen Partie, die um 16 Uhr von Referee Johannes Huber (Bogen) angepfiffen wird, sein. Beide Mannschaften waren in ihren ersten Relegationsduellen gegen Hutthurm II und Röhrnbach deutlich überlegen, haben sich den Einzug in dieses Endspiel klar verdient – und wollen heute den finalen Schritt ins Kreisoberhaus gehen, aus dem sie gemeinsam in der vergangenen Saison noch abgestiegen sind. Beide Mannschaften können im Vergleich zu den Spielen der Vorwoche auf einen unveränderten Kader zurückgreifen. Einer spannenden Partie in Bodenmais steht also nichts im Weg. Der Sieger komplettiert ab der neuen Saison das Sextett aus dem Landkreis Regen in der Kreisliga. Der TSV Regen, der SC Zwiesel, die Spvgg Kirchdorf, der 1. FC Viechtach und die SG Teisnach/Gotteszell warten dort schon.

− nop



Zur Kreisklasse

SG Freyung II – Karlsbach (Hinspiel 3:2; Sonntag, 15 Uhr in Kreuzberg): Zum letzten Mal steht Thomas Kannamüller (49) am Sonntag, ab 15 Uhr, als Trainer an der Seitenlinie bei der DJK. Damit der künftige Coach der Waldkirchner A-Junioren zum Abschied eine Aufstiegsparty bekommt, dürfen seine Spieler nicht wie im Hinspiel haarsträubende Fehler in der Defensive (z.B. zu kurzer Rückpass nach drei Spielminuten) machen. Aber: Die Karlsbacher trauen sich selbst auswärts eine Wende zu gegen den Kreisklassen-Releganten, der im Hinspiel äußerst effektiv agierte. Chancen erspielten sich die Karlsbacher in den ersten 90 Minuten genügend, nun braucht es neben Kampfgeist und Laufbereitschaft die nötige Cleverness vor dem gegnerischen Tor. Fakt ist: die SG Freyung II geht als Favorit ins Spiel und die Mannen um Spielertrainer Daniel Pauli sind guter Dinge, am Sonntag den Klassenerhalt feiern zu können.

Thannberg – Allersdorf (4:3; Sonntag, 15 Uhr): Zuletzt 2008/2009 spielte der FC Thannberg in der Kreisklasse – und nun wollen die Jungs um Spielertrainer Christopher Kilger (34) die große Chance ergreifen, nach dem nicht unverdienten Hinspielsieg den "längst überfälligen" Aufstieg realisieren, wie Spieler Konrad Art mitteilt. Dafür werden nicht nur die Spieler um Torjäger Timm Putz (31) alles geben, sondern auch die Anhänger ein letztes Mal in dieser Saison auf "Vollgas-Modus" schalten. Die Gäste dürfen sich also auf selbstbewusste und gierige Thannberger einstellen.

Kropfmühl – Wegscheid (0:1; Sonntag, 18 Uhr): Die Gastgeber müssen die knappe Niederlage aus dem Hinspiel aufholen und brauchen dafür zwei Tore. Trotzdem warnen die Trainer Thomas Drexler und Thomas Veit davor, von der ersten Minute an alles nach vorne zu schmeißen. Veit appelliert an die Geduld der Spieler und will die Wegscheider "aus einer gesicherten Defensive unter Druck setzen". Die Interimstrainer hoffen auf viele Fans, die die Mannschaft zusätzlich antreiben. Das Problem der Kropfmühler sind allerdings die verletzten bzw. angeschlagenen Spieler: Manuel Lang (Kreuzbandriss) und Dominik Weidinger (Bänderriss) fallen definitiv aus. Dafür würde sich Ex-Spielertrainer Christian Freund gerne ein letztes Mal in den Dienst der Knappen stellen, allerdings plagen den 32-Jährigen noch immer muskuläre Probleme, die schon einen Einsatz im Hinspiel verhinderten. Zudem steht hinter drei weiteren Stammspielern ein Fragezeichen. "Wir haben immer noch einen Kader von fast 18 Spielern und entscheidend ist, dass die Mannschaft, die aufläuft, brennt und alles versucht, das Blatt zu wenden", schwört Thomas Veit den SV Kropfmühl auf den letztmöglichen Schritt zum Klassenerhalt ein.

March – Achslach (1:1; Sonntag, 18 Uhr): Es war ein überraschendes Unentschieden, das sich die jungen Achslacher im Hinspiel gegen March erkämpft hat. Die "Moacher" verballerte dabei zwei Elfmeter. Im Rückspiel wollen sie nicht mehr so fahrlässig mit ihrem Möglichkeiten umgehen und eine wechselhafte Saison zu einem guten Ende führen.

− mid/red