Tiefschlag in Minute 88: Münchner Löwen bringen sich in Großaspach selbst um den Lohn

08.04.2019 | Stand 08.04.2019, 21:03 Uhr

Unglückliche Niederlage in Großaspach: 1860 München um Phillipp Steinhart (l.) und Benjamin Kindsvater. −Foto: dpa

Was für ein bitterer Montagabend für den TSV 1860 München. Gegen den Abstiegskandidaten Sonnenhof Großaspach setzte es eine unglückliche 0:1-Niederlage. Ein Elfmeter kurz vor Schluss brachte die lange überlegenen Löwen um Zählbares. Brünker traf für die Gastgeber, nachdem Sechzig Torhüter Marco Hiller den schwachen Strafstoß von Binakaj nur nach vorne abklatschen lassen konnte (88. Minute). Sechzig bleibt nach der Niederlage auf Platz sechs in der 3. Liga und kann die Saison ohne großen Druck zu Ende spielen.

Großaspach startet aggressiv ins Spiel – klar, die Baden-Württemberger haben die Chance mit einem Sieg auf einen Nicht-Abstiegsplatz zu springen. Schon in der 2. Minute klingelt es fast. Phillipp Steinhart bringt im Löwen-Strafraum den Ball nicht weg. Großaspachs Hercher fackelt nicht lange und setzt den Ball nur wenige Zentimeter neben den Pfosten.

Die Löwen, bei denen Dennis Dressel (20) sein Profidebüt feiert, verlagern sich aufs Kontern, machen das aber ein paar Mal ganz gut. Gerade Kapitän und Innenverteidiger Felix Weber glänzt mehrmals in der Spieleröffnung über lange und exakte Flugbälle. Wirklich gefährlich wird es aber nicht, weil der letzte Ball in der Spitze nicht ankommt. Weil sich auch die SGS schwer tut, gefährlich vors Tor der Löwen zu kommen, entwickelt sich ein chancenarmes Spiel. Fast schon erwartbar – Großaspach hat in dieser Saison bereits neun Mal 0:0 gespielt.

Erst in der 42. Minute verbucht Sechzig, mit 1500 Fans aus München angereist, seine erste große Chance: Steinhart bringt einen Freistoß aus dem Halbfeld mit Schnitt in den Sechzehner, dort kommt Simon Lorenz an den Ball. Doch Torwart Kevin Broll reagiert stark – und bewahrt den Gastgeber vor dem Halbzeit-Rückstand.

Die erste große Chance in Halbzeit zwei hat 1860: schneller Angriff über links, Sascha Mölders schickt Benjamin Kindsvater, doch der verzieht aus spitzem Winkel (54.). Die Löwen nun klar tonangebend und mit einigen Halbchancen. Großaspach dagegen findet offensiv gar nicht mehr statt und scheint sich mit dem zehnten 0:0 der Saison zufrieden zu geben – und wird fast bestraft: Debütant Dressel kommt nach einer Ecke frei zum Abschluss. Doch ausgerechnet Sascha Mölders, der eigene Mann steht im Weg und verhindert den Einschlag (77.).

Als alles auf ein friedliches Remis hindeutet, leistet sich Löwen-Verteidiger Herbert Paul den entscheidenden Aussetzer: Er kommt im eigenen Sechzehner zu spät – Elfmeter für die Hausherren (88.). Binakaj läuft an, zielt ungenau, Hiller ist dran, lässt den Ball aber nach vorne abklatschen. Brünker läuft ein, staubt ab, Großaspach führt. Eine Antwort auf den späten Tiefschlag haben die Löwen nicht mehr parat.

− aug