Tiefenbach ohne Torwart Aldouri ins Frühjahr – Gespräche mit Trainer Ortmeier laufen noch

17.02.2019 | Stand 19.09.2023, 0:53 Uhr
Jonas Kraus

Auf seinen bisherigen Stammtorwart Yousef Aldouri (22) muss der FC-DJK Tiefenbach ab sofort verzichten. −Foto: Michael Duschl

Eigentlich müssten beim Fußball-Kreisligisten FCTiefenbach die Alarmglocken schrillen: Erst kündigten mit Co-Spielertrainer Michael Öller (28) und seinem Bruder Dominik (30) zwei der stärksten Kicker des Teams ihren Abgang zum Saisonende an, dann setzte es prompt die nächste Hiobsbotschaft: Der syrische Stammkeeper Yousef Aldouri (22) musste das Land verlassen und weilt zurzeit in Ungarn. Dennoch hat der Abteilungsleiter des Tabellenvierten der Kreisliga Passau, Roland Lindinger (26), keine schlaflosen Nächte. "Die anderen Spieler bleiben uns alle erhalten", verkündet er und ergänzt: "Auch bei Trainer Tobias Ortmeier schaut’s gut aus."

Dass der Sportliche Leiter derart entspannt in die Zukunft schauen kann, hat seiner Meinung nach einen einfachen Grund. "Wir sind ein richtig eingeschworener Haufen." Deshalb hatte er keine Sorge, die Mannschaft könnte auseinanderbrechen, als Michael Öller und sein treffsicherer Bruder Dominik (fünf Tore und fünf Vorlagen) vermeldeten, im Sommer zum Kreisklassisten FC Schalding zu wechseln. Andere Vereine spekulierten daraufhin, dass weitere Spieler Tiefenbach verlassen könnten. "Bei einigen Spielern stand das Telefon nicht mehr still", berichtet Lindinger lachend, "aber alle haben höflich abgesagt."

Fast ebenso schmerzhaft wie der nahende Abgang der Öller-Brüder ist der kurzfristige Verlust des Torwarts Yousef Aldouri. Der Syrer betritt bis zur Winterpause zwölf Spiele, musste jetzt aber zurück nach Ungarn. Lindinger hofft deshalb, dass Markus Fellinger (28), der eigentlich eine fußballerische Auszeit nehmen wollte, zurückkehrt zwischen die Pfosten. "Im Winter einen Torwart zu bekommen, ist fast unmöglich. Vor allem, ohne was zu zahlen."

Kurz über eine Spielgemeinschaft nachgedacht

Darauf, dass in Tiefenbach kein Spieler Geld verdient mit dem Kicken, ist der Verein stolz. Auch wenn das die Suche nach Neuzugängen erschwert, wie Lindinger zugibt. Während der Kader in der ersten Mannschaft noch üppig aufgestellt ist, drückt bei der Reserve, derzeit Elfter in der Kreisklasse Passau, des Öfteren der Schuh. Mehrmals mussten deshalb Spieler der Ersten aushelfen, teilweise sogar zwei Mal am Tag spielen. Deshalb stellen die Verantwortlichen Überlegungen in alle Richtungen an, auch eine Spielgemeinschaft stand als Idee im Raum. "Aber da gibt es keine Gespräche, das wurde nur mal diskutiert", stellt Lindinger klar. "Auf kurz oder lang ist das vielleicht eine Lösung." Erschwerend kommt hinzu, dass in der nahen Zukunft keine Jugendspieler in den Erwachsenenbereich aufrücken. "Erst in drei Jahren kommt wieder ein Schwung."

Deutlich kurzfristiger soll die Verlängerung mit Spielertrainer Tobias Ortmeier erfolgen. "Wir hatten schon gute Gespräche", sagt Lindinger, der aber den Verbleib des Trainers nicht abschließend bestätigen will. Mit der Arbeit des 33-Jährigen, der, außer bei seinem kurzen Intermezzo als Spielertrainer bei der DJK Passau-West in der Hinrunde der Vorsaison, schon immer in Tiefenbach spielt, sind die Verantwortlichen auf jeden Fall zufrieden. Und obwohl der Verbleib des Cheftrainers noch nicht offiziell ist, sagt Lindinger mit Blick auf einen möglichen Nachfolger für Assistenztrainer Michael Öller: "Das müssen wir noch mit Tobi ausmachen." Nur so viel: Wenn ein Co-Trainer kommt, dann soll es eine externe Lösung sein. Erneut einen Spieler zu befördern sei keine Option, sagt der Sportliche Leiter.

Aufstiegshoffnungen noch nicht begraben

Jetzt stehe aber ohnehin erstmal die restliche Rückrunde an. Mit dem Verlauf der bisherigen Saison ist Lindinger nicht unzufrieden. "Dass wir nicht gleich durchgereicht werden, dachte ich mir schon." Dafür sei der Kader, der nach dem Abstieg aus der Bezirksliga nicht verändert worden war, zu gut besetzt. Ärgerlich findet Lindinger nur, dass der FCT sich mehrmals nicht für eine starke Leistung belohnen konnte und unnötig Punkte liegen ließ.

Auch deshalb hat Tiefenbach auf Platz vier bereits sechs Zähler Rückstand auf den Zweiten SV Grainet. Die Aufstiegshoffnungen aber hat der FCT noch nicht gänzlich begraben. "Entscheidend ist das erste Spiel", weiß Lindinger, "wenn wir das gewinnen, haben wir noch eine Chance. Wenn wir verlieren, sind wir raus." Klare Ansage, die aber alles andere als leicht umzusetzen wird. Am 23. März geht’s ausgerechnet zum Spitzenreiter SV Oberpolling.