Plattling
Tertiärwasser ein "hohes Schutzgut"

26.05.2015 | Stand 18.09.2023, 0:20 Uhr

Mit Bäumen umsäumt ist das 1964 in Betrieb genommene Wasserwerk in Eisenstorf mit seinen fünf Flachbrunnen. 1991 wurde der Bau der beiden Tertiärbrunnen beschlossen. Im Hintergrund erkennbar der Wasserturm, von dem aus das Wasser mit dem nötigen Druck in die Plattlinger Haushalte gelangt. − Foto: Klinghardt

Die Stadt hat in Eisenstorf seit über 50 Jahren ihr eigenes Wasserwerk: Aus fünf Flachbrunnen wird Wasser befördert, seit 1991 auch aus zwei TiefbrunnenTertiär-Wasser. Tatsache ist nun: Die wasserrechtliche Genehmigung für die Entnahme aus dem Tertiär (zweites Grundwasserstockwerk) ist Ende 2014 ausgelaufen. 2016 endet die Genehmigung für das Flachwasser .

Bis zum 1. Oktober muss die Stadt "zumutbare Alternativen" untersuchen, damit keine Entnahme von Tertiär-Wassers mehr nötig ist. Eine solche Untersuchung wurde laut Stadtwerkeleiter Stefan Kopp in nichtöffentlicher Sitzung in Auftrag gegeben. Landrat Christian Bernreiter war SPD-Fraktionsvorsitzender Georg Weiß mangelnde Unterstützung vor. Der wundert sich: "Ich bin dazu bisher noch von niemandem gefragt worden". Er könne sich außerdem nicht über fachliche Vorgaben der Wasserwirtschaftsverwaltung hinweg setzen. Das Tertiärwasser (der zweite Stock) sei ein "hohes Schutzgut" . Die Entnahmegenehmigung wurde daher immer nur befristet erteilt.

Was den Interessenskonflikt betrifft: Die Aufgaben als Verbandsvorsitzender der Wasserversorgung und als Landrat "kann ich ganz klar trennen", sagt er. Der Zweckverband werde aber – als Dienstleister – "natürlich ein Angebot unterbreiten". Es sei jedoch allein Sache der Stadt, ob sie es annimmt oder nicht. "Auf Grundwasser aus tieferen Schichten darf laut eines Beschlusses des Bayerischen Landtags nur bei unabdingbarer Notwendigkeit zurückgegriffen werden", war dazu von einem Sprecher des Umweltministeriums zu erfahren.

− cat

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