"Sowas gab es in Schalding wohl seit Jahrzehnten nicht", sagt Mario Tanzer (39), der Trainer des Regionalligisten. Gemeint ist ein Heimspiel des SVS innerhalb der Wintervorbereitung. Regelmäßige Auswärtsfahrten gehörten zum Standardprogramm, dank dem neuen Kunstrasen am Reuthinger Weg ist das Vergangenheit. Der erste Test auf dem falschen Grün findet am Samstag (14 Uhr) gegen Bayernligist Spvgg Hankofen-Hailing statt.
Zwei Spieler können nicht dabei sein: Mittelfeldspieler Patrick Rott (20) und Außenverteidiger Maxi Huber (24) verletzten sich jeweils im Training am Mittwoch. Während Rott eine leichte Zerrung aushalten muss, pausiert Huber für zwei, drei Tage wegen einer Außenbanddehnung.
"Schuld" war womöglich die Intensität der Vorbereitung, nicht aber der Untergrund. Viermal haben die Schaldinger Kicker bisher selbst Hand angelegt, um das Kunstgrün mit Schneeschaufeln in "perfekten Zustand" (Tanzer) zu bringen.
In sehr guter Verfassung präsentierte sich auch der 22-Mann-Kader beim Trainingsstart am 26. Januar. Das verriet Markus Clemens, der sportliche Leiter, am Montag, als der SVS eine Kooperation mit der Evangelischen Realschule Ortenburg bekannt machte (Mehr dazu in der Freitagsausgabe der PNP, Heimatsport Passau).
Mario Tanzer selbst schränkt das nach den Eindrücken aus acht Trainingseinheiten etwas ein: "Ja, es sind alle topfit. Oder sagen wir, fast alle." Der lange verletzte Manuel Mader (21), gewissermaßen ein Neuzugang, gehört wohl noch in die zweite Kategorie. "Für ihn ist es wichtig, dass er gesund bleibt. Ich merke schon, dass er noch einen Rückstand aufzuholen hat und platt ist, aber er macht einen guten Eindruck. Bisher hat er jede Einheit bis zum Ende und ohne Einschränkung durchziehen können", sagt Tanzer über den 21-jährigen Tittlinger. Manuel Mader verspürt selbst nach acht Einheiten keinerlei Schmerzen im Rücken: Ein gutes Zeichen.
Ob der Stürmer gegen Hankofen (Bayernliga Süd) am Samstag auf dem Schaldinger Kunstrasen zum ersten Einsatz kommt, ist ungewiss. "Ich bin kein Freund davon, in einer Halbzeit sieben Spieler einzuwechseln. Wir konnten viele Trainingseindrücke sammeln. Dabei wird klar, dass es nicht für jeden Sinn macht, am Samstag 45 Minuten zu spielen. Manchen tut man damit vielleicht keinen Gefallen", meint Tanzer im Vorfeld der Partie.
Der Test gegen Hankofen ist einer von wenigen (mehr zur Vorbereitung hier). Tanzer dazu: "Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Vorbereitung im Training, wir haben nicht die Masse an Spielen. Trotzdem wollen wir natürlich eine ansprechende Leistung zeigen und in unseren Rhythmus finden. Dass wir schwere Füße haben, galt bei mir noch nie als Ausrede."
− sli
Um einwandfrei trainieren zu können, durften die Schaldinger Spieler bisher viermal selbst die Hand an die Schaufel legen.
