Taktieren verboten: Grainet und Vilshofen müssen voll auf Sieg spielen – Tiefenbach und Hintereben träumen

17.05.2019 | Stand 19.09.2023, 1:03 Uhr

Einen Sieg in Vilshofen braucht der SV Grainet um Christoph Seibold (2. von rechts) im Rennen um Platz 2 und damit die Aufstiegsrelegation, wo der Vizemeister der Kreisliga Passau zunächst auf den Tabellen-13. der Bezirksliga Ost (FC Tittling, FC Salzweg oder Spvgg Mariaposching) treffen würde. −Fotos: Michael Duschl/Michael Sigl

Fünf Mannschaften müssen gewinnen – das ist die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag der Kreisliga Passau. Um Platz 2 und damit die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation streiten Vilshofen und Grainet im direkten Duell sowie Tiefenbach (alle punktgleich). Die FC-DJK muss dabei Hintereben besiegen. Der HSV wiederum kämpft im Fernduell mit dem DJK-SV Hartkirchen (in Neureichenau) gegen den direkten Abstieg und um die Relegation.
Der Dreikampf um die VizemeisterschaftDer SV Grainet hat eine bessere Ausgangslage im Rennen um Platz 2 am vergangenen Sonntag gegen Tiefenbach durch ein Gegentor in der 94. Minute verspielt (2:2). "Eine Standardsituation, unglücklich, aber Tiefenbach hatte sich den Punkt verdient", merkt SVG-Fußballchef Florian Wurm an. Dass dieser Ausgleichstreffer Moser & Co. noch in den Köpfen schwirrt, glaubt der 35-Jährige nicht: "Wir hätten in Vilshofen sowieso auf Sieg spielen müssen, weil wir gar nicht auf Unentschieden spielen können, die Mannschaft ist noch motivierter."

Die Gastgeber aus Vilshofen sieht Wurm, der auf viele mitreisende Fans hofft, leicht favorisiert. Vilshofens sportlicher Leiter Marco Wellner (38) rechnet dagegen mit einem "Spiel zweier offensivstarker Mannschaften auf Augenhöhe und ohne Taktieren". Beide Seiten sind zuversichtlich, wenn sie an ihre zuletzt überwiegend guten Leistungen anknüpfen können, werden sie als Sieger und Vizemeister vom Rasen gehen.

Denn im Gegensatz zum FC Tiefenbach können sich Vilshofen und Grainet aus eigener Kraft für die Relegation qualifizieren. Für Vilshofen wäre es bereits die dritte Kreisliga-Vizemeisterschaft der zurückliegenden vier Spielzeiten! Eine Randnotiz, die die Sehnsucht nach Bezirksliga-Fußball in der Vilsstadt bekräftigt.

Ein bisschen Wehmut schwingt vor dem Spiel in Tiefenbach mit bei den Brüdern Michael und Dominik Öller, wie der jüngere der beiden, Michael (29), erzählt. Die "Öllers" verlassen den Verein nach der Saison in Richtung FC Schalding links der Donau und wollen alles dafür tun, dass die Partie gegen Hintereben nicht die letzte für den FCT ist: "Ein Relegationsspiel als Abschiedsspiel wäre der Wahnsinn", sagt Michael Öller. Der Tiefenbacher Spielertrainer weiß, dass es nicht zu vermeiden sein wird, dass er und seine Mitspieler mit einem Ohr in Vilshofen sein werden, aber: "Wir sind gut beraten, erst einmal unsere Aufgabe fokussiert anzugehen."

Vilshofen ist Aufstiegsrelegant, wenn der FCV sein Heimspiel gewinnt oder mit einem Unentschieden gegen den SVG, wenn Tiefenbach nicht gegen Hintereben gewinnt. Dann wären alle drei Teams punktgleich und der FCV wäre in einer Sondertabelle vorne 1. Vilshofen 4:3 Tore / 4 Punkte; 2. Grainet 4:4 / 4; 3; 3. Tiefenbach 5:6 / 4.

Grainet ist Aufstiegsrelegant, wenn der SVG in Vilshofen gewinnt.

Tiefenbach ist Aufstiegsrelegant, wenn Grainet und Vilshofen unentschieden spielen und der FCT sein Heimspiel gegen Hintereben gewinnt.

Das Fernduell gegen den direkten AbstiegDer SV Hintereben hat sich vor dem Saisonfinale in Tiefenbach zwangsläufig mit dem Abstieg beschäftigt. Mehr als der Relegationsplatz ist nicht mehr drin, dazu muss der HSV auf Schützenhilfe des Absteigers und Nachbarn FC Dreisessel hoffen. Abteilungsleiter Armin Schmid betont: "Nach einer schlechten Saison haben wir noch immer eine Chance. Wir können und müssen selbstbewusst auftreten, ich traue uns einen Sieg zu", formuliert der 35-Jährige. Allerdings gibt er offen zu, dass man viele Chancen zum Klassenerhalt vergeben habe. So verloren die Hinterebener drei von vier Spielen gegen die Absteiger FC Dreisessel und FC Fürstenzell. "Wir sind selber schuld", macht Schmid klar. "Die Kreisliga wäre eine schöne Klasse für uns, aber so realistisch müssen wir sein als Dorfverein, vielleicht können wir auf Dauer in diesem Konzert nicht mehr mitspielen." Dennoch, fordert Schmid, seine Mannen auf, in Tiefenbach alles zu geben, zu rennen, zu kämpfen und zu hoffen – bis zum Abpfiff.

Hartkirchen ist Abstiegsrelegant, wenn die Seibold-Elf in Neureichenau gewinnt oder Hintereben in Tiefenbach verliert.

Hintereben ist Relegant, wenn der HSV in Tiefenbach gewinnt und Hartkirchen maximal einen Punkt holt oder wenn Hintereben unentschieden spielt und Hartkirchen verliert. Der HSV hat nämlich den direkten Vergleich (0:1, 3:2) gewonnen.

Vier Spiele haben beim Saisonfinale lediglich statistischen Wert: Meister Oberpolling empfängt Neßlbach, Vornbach und Karpfham spielen im direkten Duell um Platz 5 der Abschlusstabelle, Riedlhütte möchte mit einem Sieg in Garham noch ein, zwei Ränge gutmachen und Hohenau seinem Trainer Andreas Eberl, der den Verein nach drei Spielzeiten verlassen wird, in Fürstenzell einen würdigen Abschied bereiten. Gespielt werden übrigens alle Partien bereits am Samstag, Anstoß 16 Uhr.

− mid

26. und letzter Spieltag / Samstag, 16 Uhr: Vilshofen – Grainet (Hinspiel 1:0), Vornbach – Karpfham (0:2), Oberpolling – Neßlbach (5:0), FC Dreisessel – Hartkirchen (2:3), Garham – Riedlhütte (0:4), Fürstenzell – Hohenau (0:2), Tiefenbach – Hintereben (3:0).