Zehrer-Elf führt Kreisliga-Tabelle an
SV Hebertsfelden: Mit einem Urgestein zurück in die Bezirksliga? – "Meisterschaft ein Fünfkampf"

20.11.2020 | Stand 25.10.2023, 10:59 Uhr

Auf geht’s: Simon Zehrer (links) hat mit seinem SV Hebertsfelden in diesem Herbst mit zwei Siegen in zwei Spielen beste Voraussetzungen geschaffen, im neuen Jahr den Aufstieg in die Bezirksliga zu schaffen – die Rottaler überwintern auf Rang 1. −Foto: Daniel Scharinger

Er kommt aus Hebertsfelden, er hat lange beim SV Hebertsfelden gespielt, jetzt trainiert er den Kreisligisten: Simon Zehrer (38) gilt unbestritten als "Urgestein" und will seinen Verein dorthin führen, wo er schon einmal war, in die Bezirksliga.

Und dann? "Als Aufstiegstrainer geht man sicher nicht", sagt der 38-Jährige – ein überraschendes Statement. Momentan sieht’s ganz gut aus: Mit zwei Punkten Vorsprung auf den FC-DJK Simbach rangieren die Rottaler in der Corona-Zwangswinterpause auf dem Platz an der Sonne, gar sechs Zähler sind’s schon auf die nächsten Verfolger Gangkofen und Wittibreut. Doch für Zehrer zählt auch der TuS Walburgskirchen (8 Punkte) noch zu den Kandidaten im Aufstiegsrennen: "Für mich ist die Meisterschaft ein Fünfkampf."

Aber warum? Der SVH-Trainer ist zwar von seinem Team überzeugt, aber der Re-Start in diesem Spätsommer begann mit einer wohl einzigartigen Heim-Niederlage: Im Ligapokal gab es gegen den FC Bonbrock/Bodenkirchen ein 1:9 (!). "Total unverständlich, denn drei Wochen vorher hatten wir ‚Bobo‘ in einem Testspiel besiegt", erinnert sich Zehrer an einen rabenschwarzen Sonntag Ende September. "Da lief nix zusammen."

Doch das Team kam wieder auf die Beine, holte in Wittibreut ein Remis, um dann zu Hause gegen Walburgskirchen erneut zu verlieren – das Ergebnis von 3:4 bildet nicht wirklich den Spielverlauf ab, denn den Hebertsfeldener gelangen noch zwei Tore nach der 90. Minute. "Im Ligapokal sind wir draußen und können uns ganz auf die Meisterschaft konzentrieren", sieht Zehrer einen positiven Aspekt des vorzeitigen Ausscheidens im Ligapokal.

Und im normalen Spielbetrieb lief’s plötzlich wieder maximal: In den beiden Partien vor der Pause holte der Tabellenführer in zwei Spielen sechs Punkte – mehr ging nicht. "Gut, im Gegensatz zur Konkurrenz hatten wir mit Wurmannsquick und Stubenberg das leichtere Programm, aber wir haben die Gunst der Stunde genutzt", sagt der Coach. Der Lohn: Sechs Punkte Differenz auf Rang 3, den "Holzplatz" der Kreisliga.

Als Erfolgsgeheimnis – dabei ist es eigentlich kein Geheimnis – betrachtet der 38-Jährige die Vielzahl an Fußballern in den eigenen Reihen, die schon höherklassig gespielt haben. So etwa ein Mischa Weißbrodt (28), Sebastian Stemplinger (28) oder ein Tobias Bachmaier (27), die für den SVH schon in der Landesliga (Saison 13/14) aufgelaufen sind. Oder Philipp Baumann (28), der für den SV Erlbach schon in der Bayernliga kickte. Hinzu kämen einige junge Kräfte aus dem eigenen Nachwuchs. "Wir hatten zwei gute Jahrgänge in der Jugend", sagt Coach Zehrer und verschweigt dabei die Tatsache, dass er selbst vor seinem Engagement in der "Ersten" den U19-Nachwuchs trainierte – Understatement pur.

Die Winterpause will der 38-Jährige nun nutzen, um eine dringende Personalie zu klären: "Wir brauchen dringend einen zweiten Torwart", erklärt Zehrer die Not. Denn: Stammkeeper Daniel Lex (29) arbeite als Rettungssanitäter im Schichtbetrieb und baue zudem gerade ein Haus – da bleibt ohne Zweifel weniger Zeit fürs runde Leder im Frühjahr.

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