Plattling
Südzucker plant Bau einer neuen anaeroben Kläranlage auf dem Betriebsgelände

26.11.2019 | Stand 18.09.2023, 4:09 Uhr

Der süßliche Geruch, mit dem die Zuckerfabrik die Stadt Plattling während der Kampagne belegt, wird bleiben. Doch Gestank will die Südzucker AG vermeiden und plant deshalb, eine neue Kläranlage zu bauen. Mittels dieser soll das organisch belastete Wasser von den Erdkassetten in der Nähe des Isardamms schneller abgebaut werden. −Foto: Schlederer

Südzucker rechnet für die Saison 2019/2020 mit einem Minus zwischen 200 und 260 Millionen Euro im Geschäftsfeld Zucker – und das, nachdem bereits 2018/2019 ein negatives operatives Ergebnis 239 Millionen Euro in der Bilanz steht. Die roten Zahlen ließen aufhorchen, sogar die Frage stellen, wann der Konzern denn dicht mache, gäbe es da nicht die hochprofitable Produktion von Fertigpizzen und Bio-Ethanol. Als größter Zuckerproduzent der Welt wendet sich die Aktiengesellschaft mit Sitz in Mannheim von der defizitären Sparte jedoch nicht ab, sondern schließt einzelne Fabriken und investiert in bestehende Standorte, zum Beispiel in das Plattlinger Werk an der Dr.-Ludwig-Kayser-Straße.

Werkleiter Wolfgang Vogl erläuterte dem Stadtrat in der Sitzung am Montagabend die neuesten Vorhaben, um großteils ein Ziel verfolgen: Gestank vermeiden. Diesem sind die Plattlinger überdrüssig.

Als die 2017 errichtete aerobe Kläranlage holprig ihren Betrieb aufnahm, zogen die unliebsamen Gerüche bis in die Innenstadt. Dass es zu dieser Belästigung kam, bestritt Matthias Pirkl, Laborleiter und zuständig fürs Abwasser, am Montagabend keineswegs. Doch nach anfänglichen "Kinderkrankheiten" laufe die Anlage in der Nähe des Isardamms nun wie ein Glöckchen, sagte er.

Diese "hocheffiziente" Aerob-Anlage gehört ebenso zum Abwasserkonzept wie auch das neueste Projekt, das Südzucker plant, so schnell wie möglich bauen und im September 2020 in Betrieb nehmen möchte: eine anaerobe Kläranlage auf dem Gelände in Enzkofen. Damit werde das organisch belastete Wasser von den Erdkassetten schneller abgebaut, betont Pirkl. Zur Umsetzung gehört der Neubau eines zweiten Reaktors mit einem größeren Durchmesser, um ein Volumen von 5163 Kubikmeter zu schaffen – derweil sind es 3092. Des Weiteren will das Unternehmen ein altes Betriebsgebäude teilweise abreißen, um es um drei Meter zu verlängern, sowie ein zweites Betriebsgebäude für Wärmetauscher bauen. Kostenpunkt: 6,5 Millionen Euro.

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