Sturm im Aufwind – und Sonderlob für Marold – Keine Träumereien in Seebach – Kölbl glaubt an die Wende

09.09.2016 | Stand 18.09.2023, 23:42 Uhr

Deutlich mehr Konsequenz im Abschluss verlangt Hauzenbergs Spielertrainer Alexander Geiger (rechts) von seinen Angreifern, wie hier Manuel Mader. − Foto: Kaiser

Hauzenberg gegen Augenthaler, Seebach mit der Chance auf Rang 1, Osterhofen unter Druck und Ruhmannsfelden will nachlegen – aus regionaler Sicht steht ein hochinteressanter Landesliga-Spieltag an. Der Blick auf die Partien:

Donaustauf – Hauzenberg: Erfreulich verläuft aktuell die Entwicklung des FC Sturm Hauzenberg in der Fußball-Landesliga Mitte: Acht Punkte hat das Team von Spielertrainer Alexander Geiger in den letzten vier Partien eingesammelt und orientiert sich allmählich Richtung vorderes Mittelfeld. Der FC Sturm hat sich fest vorgenommen, beim Gastspiel in Donaustauf den dortigen Promi-Trainer Klaus Augenthaler zu ärgern. "Es weiß jeder, dass Donaustauf mit seinen zahlreichen höherklassig erprobten Neuzugängen als Spitzenteam eingeschätzt wird. Wir fahren als Außenseiter dort hin, lassen uns aber nicht beeindrucken, nur weil dort ein prominenter Coach an der Linie steht", sagt der 31-Jährige. Er verlangt von seiner Truppe, dass sie die in den letzten Wochen gezeigten Leistungen stabilisiert. Seine Abwehrrecken müssen versuchen, den heimischen Sturmtank Nikola Vasilic (9 Tore) aus dem Spiel zu nehmen. Vor allem fordert Geiger aber, dass seine Hauzenberger vorne zu mehr Effektivität finden. "Beim 3:1 gegen Kareth haben wir fünf, sechs Mal alleine vor dem Torhüter vergeben. Das kann man sich normalerweise nicht erlauben", moniert der aktuell an einem Innenbandriss laborierende Coach. Ein Sonderlob hat er für Dominik Marold parat. Der Ex-Tittlinger hat sich auf der Doppel-Sechs neben Mario Enzesberger festgespielt und zuletzt regelmäßig überzeugt: "Er hat sich hervorragend entwickelt und nach meiner Verletzung seine Chance beim Schopf gepackt", freut sich Geiger. Der 23-Jährige konnte diese Woche aber wegen einem Magen-Darmvirus nicht trainieren, sein Mitwirken in Donaustauf ist daher fraglich. Angeschlagen ist auch Daniel Ranzinger, der im Training umgeknickt ist. Ansonsten hat Geiger aber sein ganzes Personal zur Verfügung.

Cham – Osterhofen: Sportlich steckt die Spvgg Osterhofen-Altenmarkt nach der 0:3-Heimpleite gegen Bayernliga-Absteiger Spvgg Ruhmannsfelden mehr denn je in der Krise. Letzter nach zehn Spieltagen – das haben sich die Herzogstädter vor dieser Landesliga-Saison ganz anders ausgemalt. Trotz oder gerade in dieser Situation setzte der Verein bereits unter der Woche ein starkes Zeichen. "Es gibt keine Trainerdiskussion", stellte Teammanager Werner Sixt unmissverständlich klar. Eine klare Botschaft und auch ein deutliches Zeichen an die Mannschaft, dass man gemeinsam mit Spielertrainer Andreas Kölbl das Ruder herumreißen will. Erste Gelegenheit dazu bietet sich am Samstag, wenn die Spvgg um 16 Uhr beim ASV Cham ran muss. "Natürlich tut das sehr gut, wenn der Verein hinter einem steht", sagt Kölbl und ergänzt: "Es ist aber auch ein deutliches Signal, an die Mannschaft, dass man dem aktuellen Kader, jedem einzelnen Spieler vertraut und mit ihnen gemeinsam diese brenzlige Situation überstehen will." Apropos Spieler: Letztendlich sind sie es, die auf dem Platz die sportliche Wende erfolgreich gestalten müssen. Im Klartext heißt das: Kann Osterhofen Abstiegskampf? Kölbl ist davon absolut überzeugt, auch wenn er weiß, dass eine solche Situation für das junge Team neu ist. Bei den bärenstarken Oberpfälzern, die ebenfalls in einer kleinen Minikrise stecken und schon seit vier Spieltagen auf einen Dreier warten, ist die Spvgg Osterhofen, die bis auf Johannes Wittenzellner (Hüfte) alle Mann an Bord hat, ohnehin nur Außenseiter. Keiner rechnet mit ihnen. Womöglich kann dieser Umstand auch der Schlüssel zum Überraschungscoup sein.

Bad Abbach – Seebach: Sie waren guter Laune, die Seebacher – trotz des Gegentreffers in allerletzter Sekunde. Obwohl der TSV in den letzten sieben Minuten noch einen Zwei-Tore-Vorsprung gegen den ASV Cham verspielt hatte und die Partie mit 2:2 endete, scherzten sie: "Wir haben Witze darüber gemacht, dass wir auf Platz eins übernachtet hätten, wenn wir die drei Punkte über die Zeit gerettet hätten", verrät Thomas Prebeck. Dass dies nicht gelungen war, schmerzt in Seebach niemanden. "Wir beschäftigen uns nicht mit Träumereien. Wir wissen, worum es geht – und das ist einzig und allein der Klassenerhalt. Wenn der gesichert ist, dann können wir weiter schauen", stellt Prebeck klar. Doch schon am Samstag hat Seebach erneut die Chance, ganz nach oben zu springen.Dazu müssen die Seebacher zunächst aber ihre eigenen Hausaufgaben erledigen. Und die werden nicht leichter: "Bad Abbach hat eine sehr gute Mannschaft, wir werden sie auf keinen Fall unterschätzen", so Peukert und auch Prebeck ist sich sicher: "Das wird eine richtig, richtig harte Aufgabe bei einem unangenehmen Gegner." Dennoch wollen Trainer wie auch Teammanager im niederbayerischen Kurort Bad Abbach die nächsten Punkte sammeln. Neben dem Langzeitverletzten Christoph Beck fallen Eugen Schander und Marco Thurnherr aus, bei dem laut Prebeck "ein MRT mit Verdacht auf Kreuzbandriss" ansteht, aus. Mario Eller und Waldemar Wagner kehren dagegen wieder in den Kader zurück.

Ruhmannsfelden – Burglengenfeld: Sie haben zuletzt standesgemäß den Platz von Aufsteiger SV Sorghof mit 4:1 als Sieger verlassen, und auch das Spitzenteam von Fortuna Regensburg bezwangen die Fußballer des ASV Burglengenfeld mit dem gleichen Resultat. Nicht nur darum gelten die Oberpfälzer als Favorit für ihr Gastspiel bei der Spvgg Ruhmannsfelden (Anstoß 18 Uhr). Und dennoch rechnen sich die Lerchenfeld-Kicker ihre Chance aus im Duell der Bayernliga-Absteiger. Dafür gibt es Gründe. Endlich konnten die Schützlinge von Trainer Hans Mühl wieder einmal einen Sieg auskosten – das 3:0 vor Wochenfrist bei der Spvgg Osterhofen war erst der zweite Dreier in der jetzt zehn Spieltage alten Saison der Landesliga Mitte. "Die Mannschaft hat in einem sehr, sehr wichtigen Spiel richtig gut gespielt, tolle Moral und Einstellung gezeigt", urteilt Spvgg-Spartenleiter Alois Wittenzellner. Ebenso erfreulich aus Spvgg-Sicht: Nach der Absenz von Martin Kreß, Daniel Schröder und Stefan Früchtl im Osterhofener Spiel kann Mühl auf dieses Defensiv-"Paket" wieder zurückgreifen. Zusätzlich wird Stammkeeper Mario Vogl nach Abheilen seiner Schulterverletzung wieder zwischen die Pfosten rücken. Nicht dabei heute und für die nächsten vier Wochen: Stefan Wittenzellner (Studienreise). Dafür kommt am Mittwoch mit Hannes Wittenzellner ein weiterer Student nach längerem Auslandsaufenthalt zurück in den Kader. Sebastian Bugl (Knieverletzung) fehlt nach wie vor.

Landesliga Mitte am Freitag, 18 Uhr: Ruhmannsfelden – Burglengenfeld; 19 Uhr: Kareth – Ettmannsdorf; Samstag, 15 Uhr: Donaustauf – Hauzenberg; 16 Uhr: Gebenbach – Bad Kötzting, Etzenricht – Hutthurm, Bad Abbach – Seebach, Cham – Osterhofen; Sonntag, 17 Uhr: Neukirchen b.Hl. Blut – Sorghof.