Plattling/Pocking
Speedway-Nachwuchstalent: Maxl fährt ab auf schnell

16.10.2017 | Stand 18.09.2023, 2:17 Uhr

Vor dem ersten Start nach dem Sturz in Olching: Maximilian Gammel fährt für den MSC Plattling und den AC Landshut Young Devils, er trainiert aber regelmäßig auf der Pockinger Speedwaybahn. Mit sechs Jahren ist er zum ersten Mal auf einem Motorrad gesessen – auf einer kleinen Malaguti. "Sie hatte vier PS und war maximal 30 km/h schnell", sagt sein 60 Jahre alter Opa Johann Gammel, der für den Buben die Sponsoren akquiriert. Nach einem Jahr Malaguti ist er dann zum Verein und auf eine 50 ccm KTM mit 12 PS umgestiegen. − Fotos: Jörg Schlegel

Die Maschine läuft, Maximilians Opa, Johann Gammel, dreht am Gas, der Motor heult noch stärker auf. Maximilian müht sich derweil mit seinem Schutzanzug ab und zwängt sich in die Schuhe. Es pressiert ein bisschen, die Trainingszeiten beim MSC Pocking sind für jeden, der an diesem Freitag zum letzten Training der Saison kommt, eng getaktet. Und die Familie ist spät dran, ein Stau auf ihrer Fahrt von Regensburg nach Pocking hat sie im Zeitplan um eine Stunde zurückgeworfen. Für Maximilian , der für den MSC Plattling fährt, ist es ein besonderes Training. Er steigt zum ersten Mal seit seinem Sturz wieder auf die 125 ccm-Speedwaymaschine.

"Ein bisschen nervös bin ich schon", sagt er. Aber da muss er jetzt durch. Wer vom Pferd fällt, soll sofort wieder aufsteigen, heißt es. Sonst bekomme man die Angst vor einem erneuten Sturz nicht mehr aus dem Kopf. "Richtige Angst habe ich nicht", sagt Maximilian Gammel, zehn Jahre alt, und bis dato recht erfolgreich unterwegs auf den deutschen Sandbahnen. "Aber ich habe Respekt davor. Das auf jeden Fall."

Schließlich war der jüngste Sturz auch nicht ganz ohne. "Wie es passiert ist, weiß ich nicht mehr", erzählt er. "Ich war sofort weg." Ohnmächtig. Opa und Papa Michael hingegen sehen alles von dem Sturz, der sich während der Süddeutschen Bahnmeisterschaft in Olching bei München zuträgt. "Irgendwie hat die Maschine Sand gefressen und ist gestiegen", erinnert sich der 36-jährige Vater. "Ich war erst Mal wie gelähmt. Dann bin ich zu meinem Sohn gelaufen." Später im Krankenhaus lautet die Diagnose auf schwere Prellungen der rechten Seite. "Das hat schon ziemlich weh getan", gibt Maximilian zu, "ich hatte brutales Kopfweh und hab eine Zeit lang nur schwarz-weiß gesehen". Sein Papa ist froh, dass er seinen Buben immer korrekt "verpackt". Der Helm muss jedes Jahr vom TÜV abgenommen werden, dazu kommen Schutzanzug, Nackenstütze, Handschuhe und feste Schuhe. Und überhaupt: Fahren darf Maximilian nur, wenn ihn der Arzt durchgecheckt hat. Blutdruck, Puls, Sehtest – alles muss passen, sonst bekommt er keine Startfreigabe.
Die ganze Geschichte lesen Sie in der Dienstagsausgabe, 17. Oktober, Ihrer Plattlinger Zeitung.