Plattling
So hilft der Frauennotruf

20.03.2019 | Stand 18.09.2023, 3:33 Uhr

Nach Polizeieinsätzen wegen häuslicher oder sexualisierter Gewalt setzt sich der Frauennotruf mit den Betroffenen in Verbindung. Wer Hilfe benötigt, kann auch selbst die Nummer des Frauennotrufs – 0991/382460 – wählen. Außerdem setzen die Sozialpädagoginnen auf Präventivarbeit. −Foto: dpa

In diesem Jahr werden in Deutschland 100 Jahre Frauenwahlrecht gefeiert. Am Montag fand der Equal-Pay-Day statt, um auf die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern aufmerksam zu machen. "Es hat sich schon viel getan, aber es geht noch was", ist sich Bianca Kellnberger sicher. Die 48-Jährige ist Sozialpädagogin beim Frauennotruf Deggendorf, der auch als Anlaufstelle für Frauen aus Plattling dient. Die Arbeitsschwerpunkte des seit 1992 bestehenden Frauennotrufs sind Fälle von häuslicher und sexualisierter Gewalt.

"In der Interventionsstelle rufen wir die Frauen an, dadurch ist die Hemmschwelle niedriger", sagt Kellnberger. Die Interventionsstelle arbeite eng mit den umliegenden Polizeidienststellen zusammen. Nach Einsätzen wegen häuslicher oder sexualisierter Gewalt setzt sich der Frauennotruf mit den Betroffenen in Verbindung. "Die Kollegen von der Polizei holen sich das Einverständnis, dass sie die Daten der Frauen an uns weitergeben dürfen", erklärt die Sozialpädagogin. 2018 kam 18 Mal ein Fax von der Dienststelle in Plattling.

"Die Fälle von häuslicher Gewalt haben im Vergleich zu 2017 leicht zugenommen", sagt Dienststellenleiter Hermann Bieringer. Annähernd 180 Fälle wurden verzeichnet, 2017 waren es um die 170. "Wichtig ist, dass Fälle nicht mit Einsätzen gleichzusetzen sind", erklärt Bieringer. In manchen Familien komme es mehrfach zu solchen Vorfällen. Das Angebot, den Frauennotruf zu kontaktieren, mache die Polizei vielen Frauen, ergänzt Polizeihauptmeisterin Gisela Krenn.

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