"So geht’s nicht weiter": Tanzer rüttelt Schalding wach und kündigt Konsequenzen an

18.11.2014 | Stand 18.11.2014, 15:03 Uhr

Mario Tanzer richtet deutlich Worte an seien Spieler: Uns fehlt die absolute Gier, die Freude,der Enthusiasmus. − Foto: Lakota

Neun Spiele am Stück hat der SV Schalding in der Regionalliga nicht verloren, stand auf Tabellenplatz 5. Das war Mitte Oktober. Einen Monat später sieht die Situation ganz anders aus. Nach vier Pleiten in Serie sind die Niederbayern abgerutscht auf Rang 11, der Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz beträgt nur mehr vier Punkte. Auch wenn Schalding nur ein richtig schlechtes Spiel gegen Nürnberg II abgeliefert hat und gegen Bayern II, Würzburg und Burghausen punkten hätte können – am Reuthinger Weg schrillen die Alarmglocken. Weil die letzte Konsequenz zuletzt fehlte. Das ärgert vor allem Trainer Mario Tanzer, der nach dem 0:2 am Freitag in Burghausen deutlich Worte findet − und Konsequenzen ankündigt.

Mario Tanzer über ...

... die aktuelle Lage: "Auch wenn wir von den vier Spielen drei nicht verlieren hätten müssen oder dürfen – Fakt ist, dass vier Niederlagen in Folge stehen. Und diese Negativserie werden wir nicht kleinreden. Wir haben nach 19 Spielen 24 Punkte auf dem Konto, das ist in Ordnung, das ist das, was man vor der Saison erwarten konnte. Allerdings: Vor fünf Wochen war unsere Lage noch nahezu perfekt. Jetzt wir werden Woche für Woche nach hinten durchgereicht. Diese Situation dürfen wir nicht unterschätzen."

... die Gründe für den Abwärtstrend: "In der Phase mit wenig Personal ist die Mannschaft extrem zusammengerückt, die Spieler haben alles herausgeholt und Top-Leistungen gebracht. Seit dem Bayern-Spiel stehen leider die einzelnen Egos wieder zu sehr im Vordergrund. Uns fehlt die absolute Gier, die Freude,der Enthusiasmus. Die Burghauser zum Beispiel, die haben sich nach dem Sieg gefreut als seien sie Pokalsieger geworden. Und wir? Wir kriegen kurz vor Schluss Elfmeter und alle stecken die Köpfe ein. Es wurde zuletzt zu wenig investiert, auch in Sachen Spiel-Vorbereitung war es von mach einem nicht professionell genug. Außerdem scheint der ein oder andere nach dem positiven Lauf vergessen zu haben, dass es für uns nur einzig und allein um den Klassenerhalt geht. Das muss wieder in die Köpfe rein. Unbedingt. So kann es jedenfalls nicht weitergehen, wir müssen uns wieder auf unsere Stärken konzentrieren.

... die Niederlage in Burghausen: "Spielerisch hat uns Wacker vor keine Probleme gestellt. Dass sie bei Standards gefährlich sind, wussten wir eigentlich. Aber wir haben die ein oder Chance, die sich daraus ergab, nicht verhindern können. Wir selbst hatten allerdings auch dicke Möglichkeiten durch Rott, Gallmaier und natürlich den Elfmeter. Wenn wir unsere Möglichkeiten nutzen, können wir das Spiel sogar gewinnen.

... den verschossenen Elfmeter: "Das ist sehr ärgerlich. Der Schütze war nicht eingeteilt. Ich weiß nicht, warum er trotzdem geschossen hat. Auf jeden Fall werde ich mir das nicht gefallen lassen, das wird Konsequenzen haben.

... das nächste Spiel gegen Heimstetten: "Es wird definitiv Veränderungen in der Mannschaft geben. Das kann ich jetzt schon sagen. Ich werde mir das Training diese Woche sehr genau ansehen, wer sich aufdrängt, der spielt. Für uns ist es ein Sechs-Punkte-Spiel, in der jetzigen Situation ist ein Sieg fast Pflicht. Es wird sicher ein extremes Kampfspiel werden. Spielerisch lässt unser Rasen ja gar nichts anders zu. Ich will nicht jammern – aber ein Fußballplatz ist das nicht. Grundsätzlich müssen wir uns wieder besser am Ball behaupten. Gegen Burghausen waren viele froh, als der Ball wieder weg war. Das kann nicht sein.

... die Verletzung von Michael Pillmeier: "Es läuft immer wieder Flüssigkeit ins Sprunggelenk, Michael hat Schmerzen beim Laufen und kann daher nicht trainieren. Es wird während der Woche von Dr. Buchhorn in Straubing untersucht. Aber vor dem Winter kann ich wohl nicht mehr mit ihm planen. Das ist natürlich bitter, weil es für unsere Offensivspiel extrem wichtig ist."