Seit zwei Jahren beim SC Freiburg
"So etwas vergisst man nicht": Burghauser Benjamin Uphoff über die Höhen und Tiefen der vergangenen Saison

09.06.2022 | Stand 19.09.2023, 2:52 Uhr

Kennen sich schon seit vielen Jahren: Benjamin Uphoff und Markus Böhner (rechts), der ehemalige Lehrer des 28-Jährigen. −Foto: Aicher

Es ist der 26. Oktober 2021. Der SC Freiburg ist in der 2. Runde des Fußball-DFB-Pokals beim Drittligisten VfL Osnabrück zu Gast. Nach der Verlängerung steht es 2:2, es kommt zum Elfmeterschießen. Und das wird zum Erfolgserlebnis für den Burghauser Benjamin Uphoff. Denn der 1,91 Meter große Torhüter des Bundesligisten hält drei Versuche. Das Team von Trainer Christian Streich gewinnt mit 5:4 n. E. und zieht ins Achtelfinale ein. "Das war schon mein persönliches Highlight, so etwas vergisst man nicht", so der 28-Jährige, der aktuell die freien Tage genießt und diese zum Teil auch in der Heimat verbringt.

Dass Uphoff nicht nur Keeper kann, hat er vor kurzem bei einem Fußballspiel seiner ehemaligen Schule in Burghausen gezeigt. Eine Auswahl von deutschen und ukrainischen Schülern des Aventinus-Gymnasiums musste sich dabei dem Lehrerteam mit 1:3 geschlagen geben. In Letzterem war der Profi als Stürmer im Einsatz – und er glänzte mit guten Offensivszenen. Zustande gekommen ist der Besuch Uphoffs bei der Veranstaltung durch die Anfrage von Lehrer Markus Böhner: "Ich habe mir das Pokalfinale angeschaut und mir gedacht, dass ich Benni mal fragen könnte, ob er nicht zufällig Zeit hat und vorbeischauen möchte."

In diesem Endspiel des DFB-Pokals standen sich Freiburg und RB Leipzig in Berlin gegenüber. Mittendrin war auch Uphoff. Der Burghauser saß auf der Ersatzbank, hinter Mark Flekken ist er die Nummer 2 im Tor der Breisgauer. Auch wenn er nicht auf dem Platz stand, erinnert sich der 28-Jährige gerne an die "super Stimmung". Ein volles Olympiastadion, "das ganze Drumherum. Ich glaube, ich habe auch noch nie so viele Kamerateams um den Platz stehen sehen beim Aufwärmen." Es sei ein überragendes Gefühl gewesen, "man hat direkt Gänsehaut bekommen, so etwas habe ich bisher noch nicht erlebt". Bitter war dann das Ende für sein Team, denn Freiburg ging mit 3:5 n.E. als Verlierer vom Platz.

Als Elfmeterkiller in der 2. Runde im Oktober hat auch Uphoff seinen Beitrag zum Finaleinzug geleistet – "keinen großen, einen kleinen vielleicht", sagt der Torhüter bescheiden. Was er vor dem letzten Schuss von Andrew Wooten gedacht hat? "Das weiß ich nicht mehr, man ist da so im Tunnel." Jedenfalls hat er zuvor auf den Zettel, der auf seiner Trinkflasche klebte, geschaut. Dort hatte er sich die möglichen Osnabrücker Schützen notiert und die Ecken, in die sie bevorzugt schießen.

Neben diesem besonderen Erlebnis musste der Oberbayer in der vergangenen Saison auch erfahren, wie eng Freud und Leid beieinander liegen. Im Januar, rund zweieinhalb Monate nach dem Zweitrunden-Pokalspiel, infizierte sich Flekken mit dem Coronavirus. Somit folgte der nächste Einsatz für Uphoff. Es war zugleich ein Debüt: Zum ersten Mal in seiner Karriere stand er in der Bundesliga zwischen den Pfosten. Nach dem Spiel gegen Arminia Bielefeld überwog jedoch die Enttäuschung. 2:0 hatte der Sport-Club geführt, ehe die Gäste zweimal trafen. Bei den Gegentoren sah der Burghauser unglücklich aus. Selbstkritisch hat er sich danach im Interview gezeigt. Der erste Gegentreffer "war sicherlich nicht unhaltbar", so der ehemalige Jugendspieler des SV Wacker. "Das war schon sehr unglücklich", sagt er jetzt fünf Monate später. Gemeinsam mit den Trainern habe er die Begegnung analysiert, "und dann muss man auch nach vorne schauen". Viel Zeit zum Nachdenken hatte er sowieso nicht. Eine Woche darauf folgte seine zweite Bundesliga-Partie. Jedoch ließ der spätere Vizemeister Borussia Dortmund dem Streich-Team beim 5:1-Sieg keine Chance.

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