Sieben Rote, dann eskaliert die Situation: Schlägerei bei Fußballspiel in Rosenheim +++ Video

16.10.2017 | Stand 19.09.2023, 0:10 Uhr

Ein Fußballspiel zwischen dem SV Prutting und Türkspor Rosenheim ist in der 60. Minuten beim Spielstand von 2 : 2 eskaliert und musste abgebrochen werden. −Screenshot: PNP/la

Ein Fußballspiel zwischen dem SV Prutting und Türkspor Rosenheim ist am Sonntagnachmittag in der 60. Minuten beim Spielstand von 2:2 eskaliert. Nach einer Schlägerei auf dem Spielfeld musste die Partie abgebrochen werden. Auslöser für den Streit auf dem Feld war eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung.

Wie die Rosenheimer Polizei mitteilt, hatte der Unparteiische in der 60. Minute beim Spielstand von 2:1 für die Gäste einen Freistoß für den SV Prutting gepfiffen und den Übeltäter von Türkspor mit Rot vom Platz gestellt. Als der Freistoß zum 2:2-Ausgleich führte, brannten bei einigen Gästespielern die Sicherungen durch. Weil der Freistoß in ihren Augen unberechtigt war, bedrängten sie vehement den Schiedsrichter. Dann mischten sich auch Spieler des SV Prutting ein. Es kam zu einem Handgemenge und Schubsereien, so dass der Schiedsrichter weitere gelbe und rote Karten zücken musste. Alles in allem gab es sieben Platzverweise, vier gegen die Hausherren, drei gegen Türkspor.

Die Lage beruhigte sich dadurch aber nicht. Nun stürmten auch noch etliche Zuschauer aus beiden Lagern auf das Spielfeld. In der handfesten Schlägerei wurden mehrere Spieler, Zuschauer sowie der Schiedsrichter leicht verletzt. Sie erlitten Prellungen, Schürf- und Kratzwunden. Daraufhin wurde die Partei abgebrochen. Als Beweismittel hat die Polizei Handy-Videos sichergestellt, die Zuschauer angefertigt hatten.



Der SV Prutting reagierte auf seiner Facebook-Seite auf die Vorfälle und veröffentliche folgende Stellungnahme:

"Die heutigen Vorfälle auf dem Fußballplatz unseres Vereins sind traurig und haben mit Sport nichts zu tun. Jedoch möchte der SV Prutting gegenüber den Berichten der Presse und der sozialen Medien Stellung nehmen.

Die Polizei Rosenheim brachte um 17.00 Uhr einen Pressebericht heraus, bei dem unser Verein mit vier roten Karten erwähnt wurde. Das entspricht in keinster Weise den Tatsachen. Alle sieben roten Karten wurden gegen den Gegner Türk Spor Rosenheim verhängt.

Leider kam es beim Schutz des Schiedsrichters zu einer zuerst verbalen Auseinandersetzung, der dann in einem handgreiflichen Tumult endete. Unsere Ordner, welche den Schiedsrichter in seine Kabine begleiten wollten, wurden hier von gegnerischen Spielerin mit Tritten gegen den Kopf verletzt und ins Klinikum gebracht. Zudem musste noch ein Spieler des SV Prutting im Klinikum Rosenheim behandelt werden.

Desweiteren distanzieren wir uns als Verein von verbalen Angriffen im Netz gegen den leitenden Schiedsrichter. Wenn ein Schiedsrichter sich in der Kabine einsperren muss, um sich vor Angriffen zu schützen, so hat das nichts mit unserem Fußball zu tun. Worte wie "Hurensohn" - "Nazischwein" und "Arschloch" haben gegen einen Schiedsrichter nicht zu fallen.

Wir denken, der heute bereits anwesende bayrische Fußballverband wird die richtigen sportlichen Konsequenzen gegen die beteiligten Spieler finden und die zivilrechtliche Ermittlung muss durch die Polizei geführt werden.

Wir wünschen den verletzten Personen alles Gute.

− pnp